Sheelas Tagebuch #16 – Verloren in der Arbeitswelt

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Sheelas Tagebuch #16 – Verloren in der Arbeitswelt

Hey Ihr! Seit geraumer Zeit hat man hier nichts mehr von mir gelesen, und das hat einen Grund: Ziemlich genau nach meinem letzten Beitrag in der Blood Sugar Lounge habe ich den ersten Vollzeitjob meines Lebens angefangen. Das würfelt so ein Leben gaaanz schön durcheinander! Wie es mir damit erging und warum ich dabei fast verloren ging, erfahrt ihr heute.

Zeitmanagement im Job

Ich kam gerade aus der Schule, an die ich ein paar Monate „Pause“ gehängt hatte. Ich hatte also wirklich sehr, sehr viel Zeit. Im Oktober fing ich jedoch meinen ersten richtigen Vollzeitjob im Kundenservice an. Die ersten Wochen habe ich neben der Arbeit und dem Schlafen gar nicht mehr existiert. Ich und mein Körper mussten sich erst einmal an diese Umstellung gewöhnen.

Dementsprechend lief mein Diabetes auch nur so irgendwo nebenbei mit. Den Überblick, ob die Werte gut oder schlecht sind, hatte ich schnell verloren. Ich habe einfach getestet und dementsprechend gespritzt, aber eigentlich lief das alles auf Autopilot und ohne meine direkte Wahrnehmung ab.

Großes Thema zu dem Zeitpunkt: FreeStyle Libre (FGM)

Auch an mir zog das Thema FGM und die damit zusammenhängende Kostenübernahme einiger Krankenkassen nicht spurlos vorbei. Zeitgleich mit meiner neuen Arbeit bin ich auch auf den FreeStyle-Libre-Sensor umgestiegen. Würde ich heute so nie wieder machen 😀 Nicht das Umsteigen aufs FreeStyle Libre ist hiermit gemeint, sondern der dafür gewählte Zeitpunkt!

Der neue Job hat mich schon genug gefordert, ich musste eine neue Struktur in mein Leben und meinen Alltag bringen – und das auch schon ohne Diabetes. Ich hatte gar keine Zeit, mich ausführlich mit diesem System zu beschäftigen, wodurch der Frust zu Beginn entsprechend groß war. Für mich war es einfach nur eine Datenflut an Werten. Ich war völlig überfordert und auch gewissermaßen alleine damit und wusste das alles gar nicht zu deuten.

Auf einmal sehe ich die ansteigenden Kurven, wenn ich etwas mit Kohlenhydraten gegessen habe. Mir war schon immer klar, dass ein gewisser Anstieg natürlich ist, aber auf einmal sieht man diesen „Krater“ in seiner Wertekurve und stellt seine Fähigkeiten als Diabetiker völlig in Frage. Und das alles, während ich noch nicht einmal wusste, wann ich denn nun einkaufen gehe, wenn ich acht Stunden lang am Tag arbeite und danach nur noch völlig k.o. ins Bett falle.

Mein Fazit

Zuallererst: Bitte beachtet, dass mir durchaus bewusst ist, dass ich in keiner besonderen Situation war und nahezu jeder erwachsene Mensch mit Vollzeitjob alles andere auch noch nebenbei managen muss. Für mich war nur einfach diese Umstellung wirklich schwierig, von 24/7 frei zu einer 40-Stunden-Woche und von der blutigen Messung auf den FreeStyle-Libre-Sensor.

Mittlerweile habe auch ich einen geregelten Tagesablauf und schaffe es auch trotz der 8 Stunden auf der Arbeit noch, einzukaufen, meine Freunde zu treffen und andere Dinge wie den Haushalt zu erledigen 😉 Was ich auf jeden Fall gelernt habe: Jede Umstellung – ob von Pen zu Pumpe oder von FGM zu CGM oder, oder, oder – braucht Zeit. Nehmt euch die Zeit, euch ausführlich damit zu beschäftigen – am besten schon im Vorfeld der Umstellung! Macht es einfach besser als ich. 🙂

Eure Sheela ♥


Ihr wollt mehr aus Sheelas Tagebuch lesen? Dann schaut mal hier. 

Mit dem Diabetes kann der Einstieg in einen Vollzeitjob zu einem ziemlichen Balance-Akt werden. Stephanie gibt Tipps für einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben. 

Auch bei Caro geht’s um den Einstieg ins Arbeitsleben – und die Umstellung, die dafür nötig ist. 

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 1 Woche

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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