Reflexion ist bei Typ-1-Diabetes supersinnvoll

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Reflexion ist bei Typ-1-Diabetes supersinnvoll
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Reflexion ist bei Typ-1-Diabetes supersinnvoll

David Marquardt hat vor gut einem Jahr die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten. Zeit für einen Rückblick.

Seit Herbst 2018 betreibe ich Sport im Rahmen eines strukturierten Trainings. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich kein besonderes Interesse an Sport. Das sollte sich aber schnell ändern, nachdem ich im Lauf der Jahre festgestellt hatte, welche positiven Effekte Sport auf meinen Alltag und mein Wohlbefinden hat.

Bis zu meiner Diagnose des Diabetes Typ 1 im Frühjahr 2023 konnte ich mein Trainingspensum immer mehr steigern. Auf dem Weg dahin habe ich viele Höhen und Tiefen durchlebt. Auch die Diagnose war für mich kein Grund, aufzugeben.

Rückblick nach einem Jahr

Gut ein Jahr danach schaue ich ganz anders auf das ganze Thema. Es gibt viele Parallelen zwischen dem Training und meinem Diabetes-Management. Eine der wichtigsten ist, dass ausschließlich ich jeden Tag aufs Neue entscheiden kann, wie ich mit meiner Leistung und meinen Zielen umgehe. Stecke ich mir diese zu hoch, besteht die Gefahr, dass ich frustriert bin. Erwarte ich zu wenig von mir, schwindet meine Motivation, da mir der Erfolg fehlt.

Leistung und Erfolg sind individuell

Leistung und Erfolg sind sehr individuelle Sachverhalte. Gerade heutzutage, wo wir uns permanent miteinander vergleichen und uns gegenseitig den Eindruck vermitteln, dass es immer höher hinausgeht, wenn wir nur „wollen“, ist es mir persönlich wichtig, über dieses Thema zu sprechen. Durch meine Diagnose habe ich sehr unterschiedliche Menschen kennengelernt: andere Menschen mit Diabetes, Ärzte, Berater bei der Krankenkasse usw. Alle haben eine Meinung zu „meinem“ Diabetes. Je nachdem gab es unterschiedliche Gründe für sie, darüber zu sprechen. Sicher hatten sie damit mehr oder weniger Gutes im Sinn. Auf mich hatte das allerdings den Effekt, dass ich mich verloren habe in all den Ratschlägen: Time in Range, HbA1c usw.

Wie geht es mir mit dem Diabetes?

Irgendwann kam mir der Gedanke, dass alle diese gut gemeinten Tipps nur Ausschnitte eines Gesamtbilds sind. Fokussiere ich mich ausschließlich auf meine Time in Range, kann ich zwar stolz behaupten, ich liege bei x Prozent. Das sagt aber nichts darüber aus, ob ich mich beispielsweise nach dem Sport gut erholen kann, weil mein Körper Kohlenhydrate benötigt.

Ich betrachte den Diabetes nicht isoliert, sondern ganzheitlich

Es ist wichtig, diese Werte ganzheitlich zu betrachten und dabei zu berücksichtigen, dass wir uns 24 Stunden um unseren Diabetes kümmern – neben anderen Aufgaben und Verpflichtungen. Höhere Werte, weil man die Dosis in der Eile falsch berechnet hat, oder ein Unterzucker, weil wir im Arbeitsalltag vor lauter Stress vergessen zu essen, sind menschlich und sagen nichts über Erfolg oder Misserfolg im Umgang mit Diabetes aus.

Frust kommt auf, aber Freude auch

Auch wenn es immer wieder frustrierende Momente gibt und ich manchmal Angst habe, gerade, wenn mir etwas unbekannt ist, möchte ich lernen, den Diabetes als meinen Freund anzunehmen. Ich bin mir sicher, dass auf uns beide noch viel Schönes und Gutes wartet, denn bislang überwogen die schönen Momente. Und aus der Erfahrung heraus weiß ich, dass sich am Ziel das Aushalten immer gelohnt hat. Keiner meiner Erfolge im Sport wäre so wertvoll gewesen, wenn ich auf dem Weg dorthin nicht immer wieder mutig und geduldig gewesen wäre. Und auch besonders bei Misserfolgen fair im Umgang mit mir selbst.

Diabetes ist ein Marathon

Anders gesagt: „Unseren“ Diabetes zu managen, ist kein Sprint. Die Diagnose wird uns für den Rest unseres Lebens begleiten. Betrachten wir diese Zeit als Marathon, ergibt sich für mich ein riesiges Potenzial an Erfahrungen und Möglichkeiten: dass wir mit Freude und Zuversicht durchs Leben gehen und unsere selbst gesteckten Ziele erreichen können.


von David Marquardt

P. S.: Wie immer dürfen Sie mir gern Ihre Meinung schreiben (info@diabetikerbw.de).

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 3 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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