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Zuckerschau in Stockholm – ohne Diabetes?!
2 Minuten
Die Schweden lieben Süßkram.
Wie ich bei einer Städtereise nach Stockholm Anfang dieses Jahres bemerkte, fängt das schon morgens an: kein Frühstücksbuffet ohne Beerenkompott und Zimtschnecken (Kanelbullar). Alles schön süß. Passend dazu zeigt das Nordische Museum (Nordiska Museet) noch bis zum 27. September 2015 eine Zucker-Ausstellung.
Die in rosa, hellblau und anderen Bonbonfarben gehaltene Sonderschau zieht den Besucher in dem ansonsten streng und eher düster wirkenden Museumsgebäude auf der Insel Djurgården magisch an. Durch eine nachgebaute Apotheke und einen altmodischen Kaufmannsladen geht man vorbei an braunen Medizingläsern, Formen für Marzipan, Kunstwerken aus Zucker, Industrieverpackungen – und Postern, die vor Gesundheitsrisiken warnen. Da musst du durch, gab ich mir einen Ruck und erwartete unter anderem bittere Wahrheiten über Zucker und Diabetes. Doch ich musste gründlich suchen, um einen winzigen Hinweis auf die „Zuckerkrankheit“ zu finden. Aber der Reihe nach.
Sirupeinläufe gegen Verstopfung – das gab es tatsächlich mal!
Im 16. Jahrhundert, als Zucker in Schweden noch sehr selten und kostbar war, ging er als Arznei gegen Fieber oder Magenbeschwerden über die Apothekentheke. Bis 1900 wurden Zucker und Honig häufig medizinisch verwendet, unter anderem bei Schnittwunden. Auch Medikamente gegen Keuchhusten und Durchfall waren gesüßt.
Wie sich die Zeiten ändern: Bei Bauchweh oder Übelkeit nach übermäßigem Süßigkeiten-Konsum würde heutzutage niemand auf die Idee kommen, die Beschwerden mit noch mehr Zucker zu behandeln. Längst empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Erwachsene sollten täglich nicht mehr als sieben Stück Würfelzucker, Kinder die Hälfte konsumieren. Aber allein ein Liter Limonade enthält schon 30 Stück Würfelzucker, informiert die Ausstellung.
Im 19. Jahrhundert, in dem auch das Nordiska Museet entstand, kam in der Oberschicht üppiger Nachtisch in Mode. Er begann mit Eis und Obst, gefolgt von kandierten Früchten und Nüssen, danach Gelees und Sahnecremes. Und erst nach 20 verschiedenen Sorten Kuchen und Konfekt war ein Abendessen wirklich zu Ende. Damit die Konditorware nach noch mehr aussah, wurde sie auf Spiegeln angerichtet. Vorsicht, bei der Zuckerschau in Stockholm kann einem schwindlig werden!
All das mag heute maßlos übertrieben wirken. Doch die Ausstellungsmacher kontern mit Zahlen: Während der Zuckerverbrauch pro Person Anfang des 19. Jahrhunderts in Schweden bei einem halben Kilo lag, sind es heute schätzungsweise rund 40 Kilo.
Aus dem Luxusgut der Oberschicht wurde ein Arme-Leute-Nahrungsmittel: Arbeiterhaushalte verbrauchten ab den 1930er-Jahren mehr Zucker als wohlhabendere Schichten. Das Meiste landete in Marmeladen, Getränken und Haferbreis – das Frühstücksbuffet in meinem Hotel lässt grüßen!
Im bitteren Teil der Zuckerschau geht es um Gesundheitsrisiken. Zeit für den Diabetes-Auftritt, oder? In Schweden waren 2014 nach Angaben des Internationalen Diabetes-Verbands (IDF) 426.800 Diabetiker registriert, Tendenz steigend. In der Ausstellung geht es um Übergewicht und Herzkrankheiten, der Fokus liegt auf den Zähnen. Denn in den 1940er-Jahren kristallisierte sich Karies in Schweden als „größtes sozialmedizinisches Problem unserer Zeit“ heraus.
Und in den 1950er-Jahren folgte eine großangelegte, landesweite Kampagne: Kinder wurden mit Postern dazu angehalten, zweimal täglich Zähne zu putzen und nur samstags Süßigkeiten zu naschen (Lördagsgodis).
Den Diabetes habe ich dann doch noch entdeckt, versteckt in einem Zitat des schwedischen Ernährungsreformers Are Waerland. Verwundert über die Nebenrolle der „Zuckerkrankheit“ in der Stockholmer Ausstellung, habe ich danach aber doch lieber in einen Apfel als in eine Zimtschnecke gebissen.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise & Adresse: http://www.nordiskamuseet.se/en/visit-us
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 10 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 17 Stunden, 58 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 17 Stunden, 56 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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