Schüleraustausch mit Diabetes

3 Minuten

Community-Beitrag
Schüleraustausch mit Diabetes

Moin, ihr Zuckersüßen!

Kurz zu mir: Ich bin Sharon, 19 Jahre alt, seit 4 Jahren mit meiner DiaSau verheiratet und möchte euch mit meinen Texten Kraft geben. Und da sind wir auch schon beim Thema! In den 4 Jahren habe ich natürlich schon einiges mit ihr durchmachen müssen. Unter anderem einen angefangenen Schüleraustausch in Ungarn. Als ich mich dafür beworben habe, war ich kurz vor meinem 17. Geburtstag, hatte 1,5 Jahre meinen Diabetes und davon ein halbes Jahr meine Pumpe. Als ich die Informationsbroschüre bestellte, hatten meine Eltern noch keine Ahnung von nichts. Dann war der Tag, als sie ankam. Meine Mutter – neugierig wie immer: „Was ist das denn?“. Kurz und knapp erklärt. Sofort, ohne jegliche Diskussion, kam das „Ok“.

Die ersten Vorbereitungen

Ich also online alles ausgefüllt. Wohnort, Interessen, Grund für die Bewerbung usw. Nachdem wir in den Sommerferien aus dem Urlaub wiederkamen, lag bereits seit einer Woche ein Brief für mich im Briefkasten. Die Einladung zum Auswahlgespräch! Also bin ich eine Woche später direkt dorthin. Die DiaSau und ich waren ein super eingespieltes Team. Auch mein Diabetologe lobte mich immer für mein vorbildliches Verhalten; ich habe quasi nonstop gemessen und auch fleißig dokumentiert (was auch nicht schwer ist, wenn man schon drei Wochen nach der Diagnose ein Messgerät fordert, welches das von alleine macht). Zurück zum Auswahlgespräch: Zu viert sollten wir ein paar gestellte Situationen meistern. Gesagt, getan. Dann wurden unsere ausgewählten Länder vorgelesen und wir sollten sagen, in welches wir am liebsten wollen. Bei Kandidatin Nummer 1 wurden drei Länder genannt… Bei der nächsten zwei Länder… Und bei mir? Ich hab keine Ahnung! Ich wollte nur weg, und wohin? Das war mir egal. Hauptsache was Neues! Naja, und da war der Knackpunkt. Was, wenn ich außerhalb Europas hinkomme? Wie finde ich dann eine Auslandsversicherung? „Die holen sich niemanden ins Haus, bei dem sie von vornherein wissen, dass sie löhnen müssen“, kam von meinem Dad. Für Europa würde meine derzeitige Krankenkasse greifen.

2. Foto für Probebeitrag_gedreht

Was alles beachtet werden muss…

Einen Monat später war das Thema eh erledigt, denn es wurde Ungarn! Somit stand dann drei Wochen später ein Termin bei meinem Diabetologen an. Er sah das ganze Thema dann doch etwas kritischer als meine Eltern. Logisch, so aus der medizinischen Sicht gesehen. Nach langem Hin- und Herreden hat er dann doch eingewilligt. Mit der Prämisse, dass ich mir dort einen Arzt suche, der meine Stechstellen anguckt und bei Notfällen da ist. Für alles andere könne ich ihm eine Mail schreiben. Jedoch sollte ich mir den Arzt schon vor Antritt der Reise suchen und ihm so schnell wie möglich Bescheid geben. Schwierig, wenn man nicht weiß, wohin man kommt. Andersrum wollte die Organisation vom Schüleraustausch wissen, inwiefern ich durch meinen Diabetes eingeschränkt bin, worauf ich und meine Gastfamilie achten müssen, wie mein Alltag dabei aussieht und was es sonst noch zu wissen gibt. Wisst ihr eigentlich, wie schwer das ist? Nach zu dem Zeitpunkt mittlerweile fast 2 Jahren ist das alles so zum Alltag geworden, dass es dir vielleicht gar nicht auffällt.

Bei Einschränkungen habe ich halt gesagt, dass ich im Falle einer Hypoglykämie oder ketonischen Hyperglykämie keinen Sport machen kann. Und zum Alltag, dass ich mehrmals meinen Blutzucker messen muss, meine Katheter alle 3 Tage wechseln und mein Insulin gelegentlich auffüllen – was eben auch in den Kühlschrank muss. Ansonsten, dass ich beim Kochen alles abwiege und dann eben auch meine Portion. Und dann wurd’s schon schwieriger. Mir ist noch eingefallen, dass ich immer Not-BEs brauche und was im Falle einer Hyper- oder Hypoglykämie zu tun ist. Dass ich Sport und Essen be-/einrechnen muss und bestimmt noch ein, zwei Sachen. Zusätzlich musste mein Arzt mir eine Bestätigung geben, dass der Austausch in Ordnung geht. In solchen Momenten denke ich, so viel Aufwand von anderen/für andere Menschen wegen meines Lebens?! Du mich auch, Diabetes…

1. Foto für Probebeitrag

Im nächsten Beitrag geht’s dann weiter, wie es in Ungarn ablief!

Also dann, Moin Moin!

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Rezept: Glutenfreie Vanillekipferl

Weihnachten stellt Menschen mit Typ-1-Diabetes und Zöliakie vor besondere Herausforderungen, doch mit diesen glutenfreien Vanillekipferln wird die Adventszeit nicht zur Belastung, sondern zum Genuss.
Rezept: Glutenfreie Vanillekipferl

< 1 minute

Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst

Von tierischen Extrakten zu Insulin‑Analoga: In dieser Podcast-Folge beschreibt Prof. Dr. Thomas Forst den Weg von der lebensrettenden Insulin-Entdeckung vor einem Jahrhundert hin zu den modernen Insulin-Therapien sowie zu neuen medikamentösen Optionen bei Typ‑2‑Diabetes.
Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst | Foto: zVg

2 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 2 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 23 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 20 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

Verbände