- Aus der Community
Emotionen spielen eine große Rolle
4 Minuten
Kennst du das auch, dieses Gefühl, wenn dich Angst, Schmerz, Trauer, Wut und Zweifel auf einmal überfallen und du gar nicht weißt, woher diese Gefühle und Emotionen auf einmal kommen? In diesen Situationen nehme ich meinen Kopf sehr oft als einen „Bohrer“ wahr, der alles hinterfragen muss. Warum? Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso passiert das mir? Was war der Auslöser?
Superkraft Zaubern
Auch wenn es mir schwerfällt, mir das einzugestehen, bin ich eine Person, die sich schnell in eine Situation reinsteigert und aus einer Maus einen Elefanten zaubert.
→ könnte ich mir eine Superkraft aussuchen, wäre diese: Z A U B E R N

Zaubern ist etwas Schönes und es schafft Dinge aus der Welt, die wir nicht haben wollen. Auch andersherum gesehen können wir Dinge herzaubern, die wir uns wünschen. Erinnert ihr euch noch an eure Kindheit? Hattet ihr auch einen Zauberstab und habt lauter Zaubertricks erlernt, um Gegenstände verschwinden zu lassen oder Menschen in eurer Umgebung zu verzaubern?
Probleme einfach verschwinden lassen…
Übertragen wir die fabelhafte Zauberkraft einmal auf die Emotionen und die Gefühle. Das Leben wäre so einfach, wenn wir unsere Probleme, die negativen Gedanken, die Emotionen, die uns immer wieder aufs Neue im Griff haben, mit einem einfachen Zauberspruch verschwinden lassen könnten. Stellt euch mal vor, wie das wäre…
Wären wir als Mensch dann so, wie wir sind? Hätten wir die Stärken und Schwächen, die uns zu der Person machen, die das gerade liest? Was wäre, wenn…? Geht mal in euch und setzt euch mit dem Gedanken auseinander, ihr könntet euch euer Leben zurecht„zaubern“.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger möchte ich diese Superkraft. Ich bin heute 22 Jahre alt, habe viel erlebt, tolle Freunde gefunden und eine wunderbare Familie. Mein Leben ist auch geprägt von Fehlern, Situationen, in denen ich vielleicht etwas falsch gemacht und damit etwas verloren habe.
Ich kann mit ganz großer Sicherheit sagen…
Genau diese Momente, diese Emotionen und Gefühle haben mich zu dieser Person werden lassen, die ich heute bin. Für mich ist das, hier zu schreiben, eine Überwindung, denn diese Einsicht ist mir erst jetzt so wirklich deutlich geworden. Der Umgang mit den eigenen Gefühlen, mit den erlebten Situationen, mit den Menschen, alles, was ich tagtäglich erlebe, erlebe nur ich. Ob Freunde, Familie, Verwandte, keiner erlebt das Gleiche wie ich, und mein Handeln kann schlussendlich nur ich nachvollziehen, denn es steckt ja sonst keiner in meiner Haut, der versteht, wieso, weshalb, warum ich gerade so handle.
Auch wenn wir alle anders sind, gibt es Dinge, die uns verbinden. Hier möchte ich euch von einer Erfahrung erzählen, die mir sehr am Herzen liegt.
Diabetes-Barcamp: wertvoll und berührend
Am 21. Oktober 2017 war ich auf dem Diabetes-Barcamp in Frankfurt. Ein Tag mit vielen tollen Diabetikern. Der Tag war so gestaltet, dass wir Teilnehmer Themen vorschlagen durften, die uns am Herzen liegen. Schlussendlich gab es über den ganzen Tag verteilt „Sessions“ zu diesen ausgewählten Themen, in denen wir diskutiert, uns gegenseitig Tipps gegeben und unsere Geschichten ausgetauscht haben.
Für mich war das ein unglaublich wertvoller und berührender Tag. So viele Menschen kennenzulernen, die jeden Tag das Gleiche erleben und sich jeden Tag auf das Neue mit dem Diabetes arrangieren müssen!
Die Session über den Diabetes und die Emotionen hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, denn nicht nur die Emotionen können den Diabetes beeinflussen, sondern genauso auch der Diabetes die Emotionen.
Andere teilhaben lassen
Für mich ist es von großer Wichtigkeit zu wissen, dass ich mit dem Thema Emotionen und Gefühle nicht alleine bin, wenn ich an meinen Diabetes denke. Läuft es mal nicht so, wie es soll, kommen diese Selbstzweifel, was ich falsch gemacht habe, die Wutanfälle, weil ich schon wieder auf 400 mg/dl (22,2 mmol/l) bin oder wie gestern drei Unterzucker nacheinander habe. Diese Fragen, die ich oben genannt habe, wieso passiert mir das? Wieso ausgerechnet jetzt…sind in dem Moment sehr präsent.
Ich möchte euch an meinen persönlichen Erlebnissen mit dem Diabetes und den Emotionen teilhaben lassen, denn ich bin, was das betrifft ein – wie sagt man so schön – „Sensibelchen“. Ich schätze mich glücklich, dass mein Körper mir seine Signale so direkt äußert, doch manchmal wird es auch zum Verhängnis. Sobald ich in eine Stresssituation komme, sei es nur der Gedanke an etwas, entgleist mir der Blutzucker. Stauen sich in mir Gefühle, Wut, Trauer und Freude, kann ich ebenso beobachten, wie mein Blutzucker ansteigt, wenn er nicht sowieso schon auf einer hohen Skala liegt. Jedoch möchte ich nochmal auf das Thema zu sprechen kommen, was ich oben kurz angerissen habe. Es sind nicht nur die Emotionen, die meinen Diabetes im Griff haben, nein. Es ist auch der Diabetes, der meine Emotionen im Griff hat. Wenn ich mich permanent auf hohen Werten bewege, schlägt mir das persönlich sehr auf die Psyche. Der Körper fühlt sich leer an, der Kopf ausgeraubt und ich mich einfach nur kraftlos. Erst in solchen Situationen wird mir bewusst, wie wichtig es ist, den Blutzucker richtig einzustellen und mir selber meine „Lebensenergie“ zurückzuholen.
Aus jedem Moment das Beste machen
Der Diabetes ist mein Maskottchen, das mich 24 Stunden, Tag und Nacht begleitet und alles bis ins Detail miterlebt.
Aus den Momenten, in denen es nicht so läuft, wie ich es mir wünsche, lerne ich und mache es von Mal zu Mal besser. Genau aus diesem Grund sage ich: Zaubern ist auch hier keine Lösung. Ich mache Fehler, um daraus zu lernen, und das bezieht sich nicht nur auf den Alltag, sondern auch auf den Umgang mit meiner Gesundheit.
→ Anstatt zu zaubern, streue ich Glitzer, um mich nicht von meinen Emotionen auffressen zu lassen, sondern aus jedem Moment das Beste zu machen und etwas dazuzulernen.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig