Diabetes und Motivation – meine persönlichen Motivationsverstärker!

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Community-Beitrag
Diabetes und Motivation – meine persönlichen Motivationsverstärker!

Motivation ist für mich der Motor für Vieles in meinem Leben. Ohne Motivation fällt es mir schwer, aktiv zu sein. Und auch in meinem Alltag mit Diabetes spielt Motivation eine große Rolle, denn ohne sie komme ich nur mit erheblichem Kraftaufwand vorwärts und die Ergebnisse sind mäßig.

Motivation durch Motivationsverstärker

Deshalb möchte ich euch heute meine persönlichen Motivationsverstärker vorstellen, die mir helfen, wenn es mal nicht so gut klappt. Es gibt natürlich auch Situationen und Umstände im Leben wie z.B. persönliche Krisen oder psychische Erkrankungen, wo es nicht so einfach ist, sich aus einem Motivationsloch zu ziehen. Diese Situationen würde ich dann allerdings auch nicht als Motivationslöcher bezeichnen. Da ist es wichtig, dass ihr euch professionelle Unterstützung holt.

Meine Top-Tipps

Tatatata – und hier sind sie nun, meine persönlichen Motivationsverstärker:

  1. Klare Ziele definieren!

Das ist eigentlich ein alter Hut und trotzdem immer wieder faszinierend, wie gut es klappt. Mit einem klaren Ziel meine ich, sich darüber klar zu werden, wo denn gerade der Schuh drückt, und  sich darauf zu konzentrieren und nicht auf die vielen, vielen Dinge, die es da noch so gibt im Universum. Wenn wir uns zu viel vornehmen und zu viele Baustellen haben, können wir schon mal den Überblick verlieren und am Ende haben wir nichts so richtig geschafft. Gibt es gerade etwas in eurem Alltag mit Diabetes, das ihr verändern wollt? Könnt ihr ein klares, konkretes Ziel daraus formulieren?

  1. Kleine Schritte planen!

Wir neigen oft dazu, uns einfach zu viel auf einmal vorzunehmen. Es müssen ja nicht immer die 100% auf einmal sein, auch wenn das oft unser Anspruch ist. Was wäre denn eine Stufe darunter? Ich stelle mir gerne eine Treppe vor mit den einzelnen Stufen, die ich auf dem Weg zu meinem Ziel nehme. Stufe für Stufe ist es nicht so anstrengend, wie eine steile Rampe hochzulaufen. Stufen bieten die Möglichkeit, auch mal ein wenig zu verschnaufen und den nächsten Schritt zu planen – vorwärts kommen wir auf jeden Fall. Welche Zwischenstopps könnt ihr auf eurem Weg zum Ziel einbauen?

  1. Verbündete und Unterstützer*innen suchen!

Hier habe ich eine ganze Menge unterschiedlicher Möglichkeiten für mich entdeckt. Je nach Unterstützungsbedarf können das Menschen sein, aber z.B. auch Technik ist mittlerweile ein wichtiger Punkt für mich geworden. Hier ein paar Ideen: das Diabetes-Team in meiner Praxis, andere Menschen mit Diabetes, Diabetes-Gruppen (online/offline), Freunde, Familie, Kollegenkreis, Diabetes-Blogs, Diabetes-Literatur, Diabetes-Veranstaltungen, Technik wie CGM und Pumpe, Therapie und, und, und. Wichtig finde ich, den Mund aufzumachen, wenn ich Hilfe brauche. Und auch das kann manchmal eine Hürde sein. Was sind eure besten Verbündeten und Unterstützer*innen im Alltag mit Diabetes?

  1. Alte Denkmuster auflösen!

Wir bekommen eine Menge mit aus unserem Umfeld. Wir werden durch Familie, Schule und verschiedene Erlebnisse geprägt. „Das schaffe ich nie“ kann z.B. ein Denkmuster sein, das uns ziemlich ausbremsen kann. Kommt die Diagnose Diabetes, können uns solche negativen Glaubenssätze ganz schöne Steine in den Weg legen. Glücklicherweise gibt es aber auch positive Glaubenssätze, die uns auf unserem Weg unterstützen. Ich habe meinen Diabetes in der Pubertät bekommen und da ging es eher darum, nicht anders sein zu wollen als die anderen. Dass ich mich gut um mich kümmern muss und es o.k. ist, so zu sein, wie ich bin mit Diabetes, das musste ich in der Tat erst einmal lernen. Das hat eine ganze Weile gedauert und das habe ich mit guter Unterstützung geschafft. Erkennen wir solche negativen Denkmuster, können wir uns im ersten Schritt fragen, ob dieser Satz überhaupt stimmt bzw. ob er noch aktuell ist. Bei „das schaffe ich nie“ könnt ihr z.B. mal damit anfangen aufzulisten, was ihr alles schon geschafft habt.

  1. Erfolge feiern!

Das ist ein Punkt, der mir besonders am Herzen liegt, denn das machen wir viel zu wenig. Oder wann habt ihr euch das letzte Mal auf die Schulter geklopft und euch gelobt, dass ihr etwas gut gemacht habt? Wenn ich diese Frage in meinen Vorträgen stelle, dann bekomme ich oft ein verschmitztes Lächeln oder ein Schulterzucken zurück. Also da ist definitiv noch Luft nach oben. Am besten fangt ihr jetzt sofort an, euch mal für das, was ihr Tag für Tag im Alltag mit Diabetes leistet, ordentlich auf die Schulter zu klopfen. Ihr erinnert euch noch an die Stufen von den kleinen Schritten? Was wäre denn eine schöne Belohnung für euch, wenn ihr eine Stufe geschafft habt? Es lohnt sich doch, mal darüber nachzudenken.

  1. Üben, üben, üben …

Für manche ist das jetzt vielleicht der Haken an der Sache, aber lasst euch nicht abschrecken. Wenn es darum geht, etwas anders zu machen als vorher oder etwas Neues zu lernen, brauchen wir nun mal etwas Übung und etwas Zeit. Eines meiner Lieblingsbeispiele ist das Zähneputzen. Für die meisten von uns ist es selbstverständlich und es fehlt uns etwas, wenn wir es mal nicht so machen können, wie wir es gewohnt sind. Das war aber nicht immer so. Denkt mal an die Zeit zurück, als ihr es mühevoll gelernt und geübt habt. Wenn ihr also ein Ziel habt, übt die Dinge, die euch unterstützen, euer Ziel zu erreichen. Es muss nicht sofort alles perfekt sein und lasst euch von Rückschlagen nicht abhalten weiterzumachen. Was am Anfang noch schwer ist und viel Kraft kostet, wird mit der Zeit immer einfacher. Los geht’s!

Quelle: Ina Manthey

Sicherlich habe ich durch meine Coaching-Ausbildung in den letzten Jahren gutes Handwerkszeug bekommen, um einen funktionierenden Plan für mich zu entwickeln. Aber ihr habt sicherlich auch aus euren Erfahrungen Strategien entwickelt.

Wie ist eure Erfahrung?

Wie sieht es bei euch aus, wenn sich ein Motivationsloch nähert? Ich bin gespannt auf eure Tipps, wie ihr es schafft, drüberzuhüpfen. In diesem Sinne, lasst euch nicht unterkriegen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.


Für mehr Motivation in eurem Diabetes-Alltag haben wir im März eine ganz besondere Community-Aktion für euch: Unsere Motivations-Wallpaper

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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