Menschen aus der Community: Bastian Hauck

3 Minuten

Community-Beitrag
Menschen aus der Community: Bastian Hauck

Ich freue mich sehr, wieder eine Person der Diabetes-Community in das #BSLounge-Rampenlicht rücken zu dürfen. Passend zum Weltdiabetestag am 14. November habe ich einige Fragen an Bastian Hauck gestellt, der mit #dedoc° das Event in diesem Jahr online mitgestaltet und umsetzt.

Das Interview mit Bastian Hauck

Katharina Weirauch (KW): Lieber Bastian, verrate der Blood-Sugar-Lounge-Community doch gerne ein paar Eckdaten von dir. Wo kommst du her, wie lange hast du Diabetes und wie bist du mit der #BSLounge verbunden?

Bastian Hauck (BH): Ursprünglich komme ich aus Norddeutschland, mittlerweile lebe ich aber in Berlin und Kopenhagen. Im Idealfall bin ich immer dort, wo der Wind weht, denn ich bin leidenschaftlicher Segler. Der Diabetes begleitet mich schon über 20 Jahre – und das natürlich auch an Bord.

Quelle: Bastian Hauck

Mit der Blood Sugar Lounge bin ich tatsächlich seit ihrer Gründung verbunden. Ich bin schon von Anfang an dabei und wirklich beeindruckt davon, was mittlerweile daraus geworden ist.

KW: Wann hast du zum ersten Mal daran gedacht, dich für eine Diabetes-Community starkzumachen?

BH: Begonnen hat alles mit meinen Segel-Abenteuern: Die Diagnose Typ-1-Diabetes kam im Alter von 20 Jahren. Auch wenn der ärztliche Rat eher „vorsichtig“ war, wollte ich natürlich nicht aufhören, auch allein auf hoher See zu segeln. Damals war die Diabetes-Online-Community noch extrem klein. Doch auch unter den wenigen Menschen, die sich damals schon online austauschten, fand ich tatsächlich auch Menschen, die mir Tipps (und damit Selbstbewusstsein) für meine großen Segeltörns geben konnten.

Aus meinen Segeltörns entstanden dann ein Twitter-Account, ein Blog und sogar das Buch „Raus ins Blaue! Unter Segeln nach St. Petersburg“. Unter dem Motto #PayItForward wollte ich damit anderen Menschen Mut machen und zeigen, dass Segelabenteuer auch mit Diabetes an Bord möglich sind.

Nach dem Vorbild der internationalen Diabetes-Online-Communitys wollte ich auch der wachsenden Gruppe der Menschen in Deutschland, die sich vernetzen und engagieren, eine Form und eine Plattform geben. Daraus wurde #dedoc°.

Der Weltdiabetestag steht vor der Tür – was erwartet uns?

KW: Nach den Anfängen mit Blutzucker-Bingo und Co. ist #dedoc° immer weiter gewachsen und steht inzwischen hinter vielen spannenden Projekten, wie der Umsetzung des virtuellen Weltdiabetestags. Magst du dazu etwas erzählen?

BH: Gerne! Was damals mit einem Hashtag und regelmäßigen Tweet-Chats begonnen hat, ist mittlerweile eine richtige Organisation mit einem kleinen Team geworden. Zusammen – und natürlich gemeinsam mit all den Menschen da draußen in der Community – stellen wir großartige Projekte auf die Beine. International organisieren wir spannende Online-Veranstaltungen und das #dedoc°-voices-Stipendienprogramm, das Menschen mit Diabetes die Teilnahme an den größten Diabetes-Kongressen ermöglicht.

Quelle: Bastian Hauck

Hier in Deutschland bin ich besonders stolz auf das #diaversary°-Projekt: Menschen, die sich dort anmelden, bekommen hier immer am Jahrestag ihrer Diagnose einen Brief und einen Blue-Circle-Pin per Post.

Außerdem steht der Weltdiabetestag vor der Tür: Gemeinsam mit diabetesDE und dem Kirchheim-Verlag veranstalten wir den Virtuellen Weltdiabetestag mit einem vielseitigen Programm. Ab 16:00 Uhr findet das Community-Event #docday° statt. Mit dabei sind viele inspirierende Persönlichkeiten, die aus ihrem Leben mit Diabetes erzählen. Alle Informationen zum Programm des Virtuellen Weltdiabetestages gibt es auf www.weltdiabetestag.de.

KW: Als Teil des Kirchheim-Verlags freuen wir uns natürlich auch schon ungemein auf das Programm am 14. November. Bezogen auf unser Monatsthema „Blue November: das (Er)Leben der Diabetes-Community“ habe ich noch eine Frage an dich: Welche Geschichten aus der Community bewegen dich am meisten bzw. was möchtest du am liebsten mit der Community teilen?

BH: Ich höre immer sehr aufmerksam hin, wenn es um das Thema „Mental Health“ – also psychische Gesundheit – geht. Trotz all der Mutmach-Kampagnen, der neuen Technologien und Fortschritte – viele Menschen mit Diabetes haben eben doch ganz schön an ihrem Leben mit Diabetes zu knabbern. Ich kenne das von mir selbst, es ist oft eher unbewusst – Diabetes ist ja nichts Sichtbares. Aber es beschäftigt einen durchgängig, und das kann richtig Kraft kosten – gerade in der heutigen Zeit, wo so viel anderes aus dem Ruder gelaufen ist. Hier müssen wir, und auch unsere Ärzte und Diabetes-Teams, noch viel besser zuhören und aufpassen und helfen. Und hier setzt auch das Diaversary-Projekt an: Es soll einen daran erinnern, sich mal einen Moment Zeit zu nehmen, durchzuatmen und über sein Leben mit Diabetes nachzudenken. Daher sammeln wir hier Geschichten aus der Community, die uns andere an ihrem Jahrestag zuschicken: Manche schicken uns richtige Romane, das ist immer wieder faszinierend! Zum Glück sind die nicht alle traurig – manche sind sogar richtig lustig!

KW: Danke für das Interview, lieber Bastian!


Hier kommt ihr zum Interview mit Kevin: Menschen aus der Community: Kevin Röhl

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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