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Aus diesen Gesprächen sind tolle Porträts entstanden, die Alpo Honkapohja gezeichnet hat (mehr dazu hier: https://www.diabetes-online.de/a/lebensecht-ich-muss-nicht-immer-perfekt-sein-2301561 und hier: https://www.kirchheim-shop.de/patienten/TYP-1-DIABETES/Buecher/Psychologie/Das-Unsichtbare-sichtbar-machen.html) und Comics, die Alex Lorson erstellt hat. Drei Comics könnt ihr schon hier in der Blood Sugar Lounge mit den Geschichten dazu sehen – hier erzähle ich die Geschichte von Tess’ Kinder-Diabetologen, der offenbar nicht viel Verständnis für die Herausforderungen im Alltag einer jugendlichen Diabetikerin hatte. Wer gleich zum Comic will, überspringt die nächsten drei Absätze einfach 😉
Zurück also zur Geschichte. Tess geht regelmäßig zu ihrem Diabetologen, der regelmäßig ein Blutzuckertagebuch sehen will, das sie vor ihrem Termin regelmäßig mit einigermaßen realistischen Werten etwa zwei Wochen in die Vergangenheit ausfüllt. Der Arzt, sagt sie, war ein richtiger Gesundheitsapostel – aß ständig Salat, fuhr morgens ewig weit mit dem Rad zur Arbeit, bei jedem Wetter, und aß auch sonst nur gesundes Essen.
Da sitzt also Tess wieder in einem Termin vor ihm, er das Blutzuckertagebuch vor sich auf dem Tisch, die Werte kritisch beäugend. Schon an sich keine schöne Situation. Und dann senkt sich der Zeigefinger auf eine Blutzuckerspitze an dem Tag, an dem ihr Bruder Geburtstag hatte. „Warum warst du da zu hoch?!“ Die Enttäuschung, der Vorwurf in seiner Stimme. Aber Tess ist ein Teenager, in der besten Trotzphase, die durch solche Aussagen getriggert wird. „Mein Bruder hatte Geburtstag, es gab Kuchen.“ – „Und, hast du von dem Kuchen gegessen?“ Was für eine blöde Frage, denkt man sich von außen, und das denkt sich auch Tess. Also: „Nein, mein Zucker ist vom Anschauen hochgegangen.“ Augenrollen von Tess, Unverständnis des Arztes: „Aber warum denn, du wusstest doch, dass dein Zucker danach zu hoch ist?“ Oh je, oh je… Jetzt ist Tess an der Reihe – „Er hatte Geburtstag, es gab Kuchen, ich wollte Kuchen, also habe ich welchen gegessen. Mein Zucker muss doch nicht immer perfekt sein.“ Sie sind sich einig, dass sie sich nicht einig sind, und der Termin endet irgendwann.
Doch der Frust und das Gefühl, nicht verstanden, nicht ernst genommen zu werden, bleiben. Auch im Rückblick findet Tess, dass ihr Diabetologe damals weder sonderlich einfühlsam war, noch eine gute Vorstellung davon hatte, was es heißt, mit Diabetes zu leben. Seit er in Rente ist, hat sie ihn nochmal anders kennengelernt, weil er manchmal zusammen mit ihrem Vater zum Sport geht. „Und eigentlich ist er total nett, kann gut zuhören und stellt in normalen Gesprächen immer gute, verständnisvolle Fragen. Diese Seite von ihm hätte ich mir damals gewünscht!“
Habt auch ihr Diabetologie-Erfahrungen, über die ihr heute schmunzeln könnt? Oder die beste Diabetologin auf der ganzen Welt? Erzählt uns davon 🙂
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