So war das Diabetes-Barcamp „100 Jahre Insulin“

3 Minuten

Community-Beitrag
So war das Diabetes-Barcamp „100 Jahre Insulin“

Rund 50 selbstverständlich gut gelaunte Teilnehmerinnen und Teilnehmer und neun Sessions: Für jeden war etwas dabei. Unter anderem ging es um Digital Health, Motivation, den Austausch zum Thema Insulinwirkung, den kommenden Weltdiabetestag, Umweltschutz, aber auch eigene Grenzen. Die Themen waren also genauso vielfältig wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Das #Diabetesbarcamp rein virtuell

Nach einer großartigen Begrüßung ging es direkt mit dem ersten Sessionblock los. Die Sessions fanden in drei verschiedenen virtuellen Räumen statt und alle hatten die Möglichkeit, wie es auch beim realen Barcamp der Fall ist, von Raum zu Raum zu gehen und alle Sessions zu besuchen. Ich persönlich bin im ersten Block zwischen den Räumen gewandert, um einen ersten Eindruck zu bekommen und weil ich mich nicht so recht für ein Thema entscheiden konnte.

Quelle: Antonia Ahlers

Im zweiten Block entschied ich mich für die Session von Marie. Dort ging es darum, was uns hilft, wenn wir mal in einem Motivationsloch stecken. Zwischenzeitlich nahmen 36 Personen teil und teilten ihre Erfahrungen mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Unter anderem gab es Tipps wie zum Beispiel: „Man muss den Diabetes nicht immer perfekt im Griff haben“, „Der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen“, „Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen ist wichtig“ und „Es ist schwierig, immer alles perfekt zu machen, aber wir alle geben in jedem Moment das Beste, was in der Situation gerade möglich ist“. Für mich war diese Session sehr wertvoll, weil sie einem mal wieder gezeigt hat, dass wir alle nicht perfekt sind und doch immer unser Bestes geben, mal Hilfe oder einfach jemanden zum Reden brauchen.

Sich gegenseitig ermutigen, motivieren und austauschen

Nach einer Mittagspause ging es dann mit dem letzten Sessionblock los. Ich nahm an der Session von Sara teil, die den Titel „Perfektionismus (in der Therapie) – wann ist es zu viel?“ hatte. Sara wollte von uns wissen, wie perfektionistisch wir in unserem Alltag sind und ob wir jede nicht so schöne Gewebezuckerkurve direkt analysieren oder auch mal einen schlechten Tag einfach abhaken. Schließlich kann es schon sehr belastend sein, die Werte und die Time in Range immer im Blick zu haben, vor allem dann, wenn es immer wieder Ausreißer gibt. Wir haben gemeinsam festgestellt, dass wir alle ein individuelles Perfektionismus-Level haben. Ich persönlich hatte früher keinen allzu groß ausgeprägten Perfektionismus. Natürlich habe ich immer mein Bestes gegeben, aber auch mal Fünfe gerade sein lassen. Mit Beginn meiner Schwangerschaft wurde ich dann natürlich aber perfektionistischer und musste auch mehr auf die Werte achten. Jetzt nach der Geburt meiner Tochter hatte ich anfangs auch den Anspruch, weiterhin so super Werte zu haben und über 90 % der Zeit im Zielbereich von 90-100 mg/dl (5,0-5,6 mmol/l) zu sein. Jedoch ist das mit einem Säugling irgendwie nicht so gut machbar.

Zeit für eine Pause!

Mir hat es da sehr geholfen, mich mit anderen Müttern, die auch Diabetes haben, auszutauschen und von meinem Arzt gesagt zu bekommen, dass auch hohe Werte jetzt erstmal in Ordnung sind und es kein Drama ist, wenn der Spritz-Ess-Abstand mal nicht eingehalten werden kann.

So etwas zu hören, tut dann gut und nimmt einem etwas den Druck. Dies konnten auch einige der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestätigen.

Für die Pausen gab es einen sogenannten Pausenraum, in dem man sich mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern treffen und austauschen konnte. Hier kam es zu vielen interessanten Gesprächen.

Quelle: Antonia Ahlers

Zum Abschluss des schönen Tages gab es noch eine Zusammenfassung der Sessions für alle. Wir konnten ein Fazit abgeben und haben uns dann alle voneinander verabschiedet. Zwar konnten wir uns nicht im Realen sehen, doch trotzdem war es ein ganz wunderbares Barcamp. Vielleicht können wir uns ja schon im nächsten Jahr alle wieder im Reallife sehen und uns miteinander austauschen. Ich freue mich schon sehr aufs nächste Barcamp und würde mich freuen, einige von euch dort persönlich kennenzulernen.

Seid ihr schon einmal auf einem Diabetes-Barcamp oder einem anderen Barcamp gewesen?

Und wenn ja, wie hat es euch gefallen? Erzählt doch gerne mal.


In diesem Jahr steht noch ein weiteres Barcamp an: Nierenkrank? Tauscht Euch mit anderen aus!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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