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Studie untersucht Strategien zur Prävention von Übergewicht durch Schichtarbeit
2 Minuten
Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Adipositas. In einer Studie soll nun untersucht werden, wie dem entgegengewirkt werden kann, indem neue Erkenntnisse über die verhaltensbedingten und physiologischen Ursachen für eine Gewichtszunahme bei Schichtarbeit gewonnen werden.
In Deutschland arbeiten etwa 15 Prozent Erwerbstätigen im Schichtdienst. Diese Quote ist damit etwas niedriger als im europäischen Durchschnitt, der bei 17,7 Prozent liegt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Schichtarbeit ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas (schweres Übergewicht) ist. Ein Zuviel an Gewicht ist wiederum verbunden mit z.B. Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Typ-2-Diabetes.
Schichtarbeit fordert den Körper heraus, die Studie soll Strategien dagegen finden
Die nun im Juni 2023 gestartete Studie SHIFT2HEALTH hat das Ziel, Strategien zu entwickeln, die Übergewicht bei Menschen in Schichtarbeit reduzieren und im Idealfall verhindern. Die Universität Wien koordiniert das Projekt, an dem insgesamt 15 Partner aus 7 europäischen Ländern beteiligt sind. Die Forschenden konzentrieren sich dabei auf zwei wichtige Sektoren, in denen Schichtarbeit üblich ist: Das Gesundheitswesen, in dem überwiegend Frauen tätig sind sowie Industrieunternehmen, in denen überwiegend Männer arbeiten.
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➤ WHO-Bericht zu Übergewicht in Europa: Bestandsaufnahme und Weckruf
„Schichtarbeit stellt eine enorme Herausforderung an den Körper dar, unabhängig von der eigentlichen Tätigkeit, die während der Arbeit ausgeübt wird“, erläutert Professor Dr. Ansgar Gerhardus vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen, das an der Studie beteiligt ist. „Der Eingriff in den Tag-Nacht-Rhythmus bzw. Schlaf-Wach-Rhythmus führt insbesondere zu Schwankungen im Hormonhaushalt.“ Ungesunde Ernährungsgewohnheiten wie zum Beispiel das Naschen von ungesunden Snacks, hoher Zuckerkonsum, Vorliebe für würzige und süß-fettige Speisen sind die Folgen, die wahrscheinlich die Hauptgründe für das Auftreten von Übergewicht und Fettleibigkeit sind.
„Aber warum das starke Bedürfnis nach Süßem, Fettigem und Snacks so hoch ist, ist noch nicht umfassend geklärt. Dafür wollen wir zusammen mit unseren Partnern aus Österreich, den Niederlanden, Polen und Dänemark eine große Querschnittsuntersuchung mit 1.000 Schichtarbeitenden durchführen“, ergänzt Dr. Hannah Jilani, ebenfalls vom Bremer Institut für Public Health und Pflegeforschung.
Das Mikrobiom im Darm steht im Fokus des Interesses der Forschenden
Aufbauend auf dieser Querschnittsuntersuchung soll dann Strategien entwickelt werden, die in einer Interventionsphase in den zwei teilnehmenden Betrieben in Bremen und Bremerhaven getestet werden. „Es freut uns sehr, dass wir gleich zwei Kooperationspartner aus der Praxis gefunden haben“, sagt Imke Matullat vom Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven, das ebenfalls an der Studie beteiligt ist. „Wir wollen die Mitarbeitenden durch Befragungen und Fokus-Gruppen aktiv in die Forschung einbinden und so ihre Wünsche und Bedürfnisse an die neuen Ernährungsstrategien berücksichtigen. Dies soll die Akzeptanz der Strategien erhöhen und so können die Mitarbeitenden direkt von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren“.
Im Zentrum der Untersuchungen steht das Mikrobiom. Dies ist die Gesamtheit der Bakterien im Darm und entscheidend für die Gesundheit des Menschen. Die Projektpartner aus Belgien und Österreich werden das Mikrobiom der Menschen in Schichtarbeit genauer unter die Lupe nehmen und nach Faktoren suchen, die frühzeitig ein sich entwickelndes Übergewicht und Begleiterkrankungen anzeigen können. Das Konsortium von SHIFT2HEALTH hat sich zum Ziel gesetzt, nach einer Projektlaufzeit von fünf Jahren neue Wege und Möglichkeiten für Menschen in Schichtarbeit (sowie für andere Personen mit gestörtem Biorhythmus) zu entwickeln, die ihnen aus dem Teufelskreis von ungesundem Ernährungsverhalten und Lebensstil heraushelfen, um ein gesundes Leben zu führen.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien der Universität Bremen
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bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 2 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).