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Wird ein Prä-Diabetes diagnostiziert, ist Abnehmen in der Regel die erste ärztliche Empfehlung, um die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes zu verhindern. Forschende sprechen sich nun dafür aus, zusätzlich die Normalisierung der Blutzucker-Werte mit in die Leitlinien für die Behandlung aufzunehmen.
Eine Gewichtsabnahme ist eine häufig abgegebene Empfehlung von Ärztinnen und Ärzten, um Typ-2-Diabetes vorzubeugen. Insbesondere wenn zuvor bereits ein Prä-Diabetes festgestellt wurde. Eine neue Studie zeigt nun, dass auch die Normalisierung der Blutzucker-Werte entscheidend ist, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) plädieren daher dafür, bei einem Prä-Diabetes beide Maßnahmen als Therapieziele in die Leitlinien aufzunehmen. Denn deren Kombination habe sich als bester Schutz erwiesen, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Für Menschen mit Prä-Diabetes ist die Gewichtsreduktion eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Reduktion des Körpergewichts kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes zu minimieren. In internationalen Leitlinien, z.B. die der American Diabetes Association (ADA), empfehlen eine Gewichtsabnahme von mindestens sieben Prozent des Körpergewichts.
Eine neue Studie zeigt jedoch, dass die bloße Gewichtsabnahme nicht ausreicht. Wichtig ist auch, dass der Prä-Diabetes in Remission geht, also die Blutzuckerwerte wieder in den Normalbereich zurückkehren. Die Forscher analysierten Daten von 480 Menschen mit Prä-Diabetes, die im Rahmen des Diabetes Prevention Program (DPP) ihr Gewicht reduziert hatten. Bei 114 Teilnehmern führte die Lebensstilintervention zusätzlich zur Remission des Prä-Diabetes.
Die Ergebnisse der Studie, die im Fachmagazin „Diabetologia“ publiziert wurden, sind eindeutig: Personen, die neben der Gewichtsabnahme auch eine Blutzuckernormalisierung erreichten, hatten ein um 76 Prozent geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. In den ersten vier Jahren nach der Intervention entwickelte keiner dieser Teilnehmer einen manifesten Diabetes, während in der Gruppe mit alleiniger Gewichtsabnahme einige Studienteilnehmer an Diabetes erkrankten.
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Auf Basis dieser Ergebnisse fordern die Forscher des DZD, dass die Remission von Prä-Diabetes als Ziel in die Praxisleitlinien aufgenommen wird. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Gewichtsreduktion und Blutzuckernormalisierung einen erheblichen Vorteil bietet,“ erklärt Reiner Jumpertz-von Schwartzenberg, Erstautor der Studie. Andreas Birkenfeld, Letztautor, ergänzt: „Dieses doppelte Ziel sollte in die Leitlinien integriert werden, um die Prävention von Typ-2-Diabetes maßgeblich zu verbessern.“
Die neuen Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Strategie zur Prävention von Typ-2-Diabetes, die über die reine Gewichtsabnahme hinausgeht und die Normalisierung der Blutzuckerwerte einschließt. Dies könnte helfen, die Raten der Diabetesentwicklung signifikant zu senken und die Gesundheit von Menschen mit Prä-Diabetes nachhaltig zu verbessern.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD)
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