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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #50 | Vorsorgeuntersuchung (10) – die Haut
4 Minuten
Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, was sich langfristig auf die gesamte Funktionalität des Körpers auswirkt. Daher ist es umso wichtiger, neben einem guten Diabetes-Management, auch regelmäßige Vorsorgetermine wahrzunehmen, um eventuelle Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. In dieser Beitragsreihe möchte ich Dich durch die verschiedenen Vorsorgebereiche mitnehmen. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür bei Dir zu schaffen, sodass Du langfristig diese in Dein Diabetes Management etablieren kannst und somit langfristig einem langen Leben (trotz Diabetes) nichts mehr im Wege steht.
Die Haut — unser größtes Organ
Die Haut ist das größte Organ des Menschen — und das mit etwa 1,8 Quadratmetern.1 Ziemlich beeindruckend, oder? Das Thema Haut liegt mir besonders am Herzen, da dies quasi mein Thema war, bevor ich meine Diagnose erhielt bzw. das Thema war, wie es überhaupt zur Diagnose gekommen ist.

Das hier ist mein 10. und letzter Beitrag zum Thema „Vorsorge und Diabetes“. Und das letzte Organ hat es hier wirklich in sich. Denn rund 80% aller Menschen mit Diabetes haben eine Hautstörung- bzw. -krankheit. Tatsächlich gibt es ganz viele Hautkrankheiten, die in Verbindung mit Diabetes stehen und nicht selten auch im Zusammenhang mit unserem Gewebe. Der Ursprung liegt auch hier in dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten, die sich ungünstig auf unsere Prozesse im Körper auswirken, wodurch es zu komplexen Störungen in den Haut-, Bindegewebs- und Fettzellen in und unter der Haut führen kann.
Eine zentrale Rolle bei Hautkrankheiten und Diabetes spielt die sogenannte „Verzuckerung“ von Eiweißen, Fetten und Nukleinsäuren. Eine fortgeschrittene Verzuckerung dieser 3 Bestandteile kann die Struktur und Funktion der Haut verändern und zur Entstehung von Schäden an den Blutgefäßen beitragen. Gefäßerkrankungen in Kombination mit einer Nervenfunktionsstörung und einer Schwächung des Immunsystems können ebenfalls die Wundheilung schwächen.
Doch was hilft? Ich glaube, Ihr könnt das langsam nicht mehr hören — aber eine gute Blutzuckereinstellung ist (und bleibt!) das A und O. Doch auch ein langfristig gutes Management der Blutfette, der Harnsäure und anderen Risikofaktoren verhindert, dass Komplikationen an der Haut und dem zusammenhängendem Gewebe entstehen.

Um Deine Haut gesund und gepflegt zu halten, solltest Du immer — neben gut eingestellten Blutzuckerwerten — darauf achten, dass Du Deine Haut stets sauber hälst und mit viel Feuchtigkeit versorgst. Was mir bei trockener Haut sehr gut hilft sind Ures-Cremes oder auch eine frische Aloe Vera. Letzteres ist besonders jetzt bei warmen Temperaturen auch sehr nice!
Solltet Ihr Veränderungen an Eurer Haut verspüren, so geht auf jeden Fall auf Euren Hausarzt/Eure Hausärztin bzw. Diabtolog*in zu. Medikamente, wie bspw. Metformin, können sich nämlich ebenfalls auf die Haut auswirken. Die Wirkung bei Metformin kann bspw. sehr unterschiedlich sein. Während manche Patient*innen an einer allergischen Reaktion aufgrund von Metformin leiden, so hat es für andere den positiven Effekt, dass es bspw. gegen Akne hilft. Verrückt, oder?
Doch was sind nun typische Hautkrankheiten bei Diabetes?
Um dem Kind einen Namen zu geben, möchte ich ein bisschen Awareness für die ein oder andere Hautkrankheit schaffen, die in Verbindung mit Diabetes auftreten kann. Eine davon nennt sich z. B. „Pseudiacanthosis nigricans“. (Das Wort sieht schlimmer aus, als es ausgesprochen wird — glaub mir!) Diese Krankheit zeichnet aus, dass diese unscharf begrenzte, grau-bläuliche und samtartige Stellen auf der Haut aufweisen. Anfangs ist oftmals die Nackenregion betroffen. Später dann auch die Achselhöhlen, Gelenkbeugen oder die Leistenregion. Warum diese Flecken kommen ist noch unklar, doch man weiß, dass oftmals eine Insulinresistenz einhergeht. Schmerzen verursachen die Stellen aber nicht.
Dann gibt es noch Sklerodermie, was eine Veränderung des Bindegewebes ist und den darunterlegenden Strukturen. Diese entsteht durch eine Verzuckerung von Eiweißen in der Haut und den drunterliegenden Strukturen, wie u. a. das Bindegewebe, Sehnen und Gelenke. Die Folge ist eine Verminderung der Elastizität der Haut und Gelenke.
Auch leiden etwa ein Drittel aller Menschen mit Diabetes unter trockener und juckender Haut, was oftmals mit einer Störung der Schweiß- und Talgdrüsen einhergeht. Doch wer kennt es nicht — wer kratzt hat schon verloren. Denn das Kratzen führt zu einem noch größeren Juckreiz und die Kratzwunden können sich leicht durch Krankheitserreger infizieren. Zusammenreißen ist hier also das Zauberwort!2
Ich sag Euch — die Liste an Hautkrankheiten bei Diabetes ist endlos und ich könnte noch die ein oder andere aufzählen. Da aber wahrscheinlich Deine Motivation für weitere Krankheitsbilder nicht mehr so aktiv ist, möchte ich mit der letzten Hautkrankheit den Schlenker zu mir wieder aufnehmen. Für die, die meinen Blog und somit auch mich schon etwas länger verfolgen wissen, dass meine Diabetes-Diagnose ein Zufallsbefund war. Ende 2019 / Anfang 2020 bildeten sich kleine rötliche Flecken an meinen Unterschenkeln, die bis heute geblieben sind. Die Diagnose: Necrobiosis Lipoidica. Was es damit auf sich hat, wie es mir damit ergeht, wie mein Krankheitsbild sich verhält – dazu erzähle ich Euch mehr im nächsten Beitrag!
Quellen:
- https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/der-aufbau-der-haut.html
- https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/haut.html
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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