- Aus der Community
Allein leben mit Diabetes?
2 Minuten
Für Tine steht ein großer Schritt bevor: Bald wird sie zum ersten Mal alleine wohnen, seitdem sie ihre Diabetes-Diagnose erhalten hatte. Sie freut sich zwar auf diesen neuen Lebensabschnitt, hat aber auch Sorgen und Bedenken, wie das dann mit dem Diabetesmanagement klappen wird.
Wie ist das bei Euch: Lebt Ihr aktuell in einer Wohngemeinschaft, mit Familie, Partner*in, Haustieren, im Studierenden-Wohnheim oder allein? Ich stelle mir im Moment sehr viele Fragen zum Thema allein wohnen mit Diabetes, ganz einfach, weil ich – während Ihr diese Kolumne lest – allein mit Diabetes wohnen werde. Ich freue mich echt sehr darauf, aber habe im Moment verständlicherweise auch mit verschiedenen Ängsten und Sorgen diesbezüglich zu kämpfen.
Ganz klar bei mir auf Platz eins: Was mache ich, wenn ich eine schwere Unterzuckerung habe? Dass ausgerechnet diese Frage auf Platz eins steht, ist irgendwie logisch und nachvollziehbar, aber gleichzeitig ist mir diese Situation selbst bisher extrem selten passiert. Trotzdem macht mir der Gedanke aktuell wirklich große Angst. Also werde ich wohl oder übel noch akribischer dafür sorgen müssen, immer ausreichend Traubenzucker und Saft im Haus zu haben, ist doch klar! Und vielleicht muss ich einen Notfallplan entwickeln.
Ob mir das die Angst komplett nehmen kann? Fragt mich bitte nochmal in einigen Wochen – danke! Ich bin ehrlich zu Euch: Ich weiß nicht, ob mir gerade irgendwas meine Sorgen und Bedenken diesbezüglich auslöschen kann. Und das ist okay, das akzeptiere ich gerade. Was mir außerdem noch Sorgen macht, ist die Tatsache, dass ich mich vielleicht mit bestimmten Phasen des Diabetes im Alltag zu Hause allein fühlen könnte.
Aber ganz ehrlich: Kam das schon mal vor? Nee. Außerdem wohnt eine Freundin mit Typ-1-Diabetes tatsächlich in Fußlaufnähe, und das in Berlin! Ich müsste also nur „Piep“ sagen und wäre nicht mehr allein, im Idealfall – schon ein richtiges Privileg. Und überhaupt: Wieso habe ich plötzlich so große Angst vor diesem Alleinsein? Ich LIEBE normalerweise, allein zu sein.
Ich liebe es, komplett meine Ruhe zu haben, zurückgezogen zu entspannen, einen Ausgleich zu meinem vollen und stressigen Alltag voller sozialer Interaktionen und Arbeit zu haben. Ich liebe es, und ich sehne mich schon so lange danach. Und jetzt, wo es wirklich endlich so weit ist, wo ich einen Ort habe, an dem ich tatsächlich ganz allein meine Ruhe haben kann, jetzt macht es mir ganz plötzlich große Sorgen und Bauchschmerzen. Der Kopf und die Psyche sind schon echt lustige Wegbegleiter, oder?
Zum Glück bin ich mir all dessen bereits bewusst, kann es hier niederschreiben und aktuell sogar ein bisschen darüber schmunzeln. Und dennoch: Das mulmige Gefühl bleibt im Hintergrund, und es wird mich sicher noch ein ganzes Weilchen verfolgen, bis es irgendwann mein neuer, für mich ganz normaler Alltag geworden ist.
Eure Tine
Blood Sugar Lounge
und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (9) Seite 43
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig