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Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes in Deutschland und Österreich sind häufiger normalgewichtig als junge amerikanische Betroffene. Außerdem weisen sie bessere Langzeitblutzuckerwerte auf als Typ-1-Diabetiker ihrer Altersklasse in den USA, England und Wales. Dies ergab eine Auswertung dreier transatlantischer pädiatrischer Diabetes-Register auf der Basis der Daten von insgesamt 54.410 Heranwachsenden.
Die Autoren der Studie* sehen dies unter anderem darin begründet, dass in Deutschland und Österreich immer mehr Patienten eine Insulinpumpe tragen. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe sieht damit einen eindeutigen Vorteil der Pumpentherapie gegenüber der herkömmlichen intensivierten Insulintherapie bestätigt. Um dem auch unter jungen Typ-1-Diabetikern zunehmendem Übergewicht entgegenzuwirken, setzt sich die gemeinnützige Organisation für eine Förderung gesünderer Lebensstilmaßnahmen ein.
In die Auswertung der Studie flossen die Daten des amerikanischen „T1D Exchange (T1DX)“-Registers, des englisch-walisischen „National Paediatric Diabetes Audit“ und der populations-basierten „Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV)“ ein: „Dieses Register besteht seit 1995, circa 350 Zentren und Praxen in Deutschland und Österreich nehmen am DPV-Projekt teil. Damit sind immerhin schon nahezu alle an Diabetes erkrankten Kinder und Jugendlichen in Deutschland erfasst“, erklärt der Gründer des DPV-Projekts Professor Dr. med. Reinhard Holl vom Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie der Universität Ulm. Er ist Mitautor der kürzlich erschienenen Studie.
Der Vergleich der Daten des T1DX-Registers und der DPV ergab, dass zwölf Prozent der Kinder und Jugendlichen beider Register adipös und 24 Prozent übergewichtig waren, ein normales Gewicht wiesen insgesamt 64 Prozent auf. Dabei hatten die jungen Amerikaner einen deutlich höheren BMI als ihre deutschen und österreichischen Altersgenossen. Die Studie ergab außerdem: Der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) der amerikanischen Kinder und Jugendlichen betrug im Durchschnitt 8,3 Prozent, der Wert der Patienten aus Deutschland und Österreich lag mit 7.9 Prozent deutlich niedriger. Den durchschnittlich höchsten HbA1c-Wert wiesen mit 8,9 Prozent die jungen Typ-1-Diabetiker aus England und Wales auf.
„In den USA tragen mittlerweile 47 Prozent der Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 eine Insulinpumpe, in Deutschland und Österreich sind es über 40 Prozent, in England und Wales hingegen nur 14 Prozent“, erklärt Professor Holl. „Mittels einer Insulinpumpe lässt sich der Blutzuckerspiegel meist besser und langfristig stabiler einstellen als durch täglich mehrere einzelne Insulingaben“, sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Chefarzt des Kinderkrankenhauses AUF DER BULT in Hannover und Chefredakteur des Diabetes-Eltern-Journals. Eine Bestätigung sieht der Kinderdiabetologe in der veröffentlichten Studie: Denn der durchschnittliche Langzeitblutzuckerwert der Pumpenträger aus allen drei Registern lag bei 8,0 Prozent, der HbA1c der Pen-Nutzer betrug 8,5 Prozent.
„Adipositas und Übergewicht wird eher mit Diabetes Typ 2 assoziiert“, sagt Professor Danne. Doch das Gewicht steige allgemein bei Kindern und Jugendlichen, auch bei jenen mit Diabetes Typ 1 und bislang stoffwechselgesunden. „Diesem Trend müssen wir mit Lebensstilmaßnahmen entgegentreten“, fordert Danne.
Mit der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ hat sich diabetesDE zum Ziel gesetzt, politisch gegen die epidemische Ausbreitung von Übergewicht zu kämpfen. Diese klar formulierten Forderungen sollen zu einem gesunden Lebensstil beitragen:
Quelle: diabetesDE
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