- Behandlung
Diabetes 2022: neuer Gesundheitsbericht ab sofort verfügbar
3 Minuten
Pünktlich zum Weltdiabetestag ist der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2022 im Kirchheim-Verlag erschienen. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema COVID-19-Pandemie durch das jährlich aktualisierte Nachschlagewerk und damit die bewährte Übersicht über die vielen Perspektiven des Diabetes: medizinisch, psychologisch, sozialrechtlich, gesundheitspolitisch, ökonomisch… Herausgeber: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Die Diabetologie ist ein Fach mit vielen Facetten, der Diabetes eine Erkrankung mit vielen zu bedenkenden Aspekten. Diese Facetten und Aspekte finden sich Jahr für Jahr wieder im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes – und natürlich auch in den 33 Artikeln, die für die Ausgabe 2022 von ausgewiesenen Experten geschrieben worden sind und den aktuellen Stand des Wissens und der Forschung enthalten.
Wer Bescheid wissen möchte über:
- Epidemiolgie, Ursachen und Prävention des Diabetes,
- Diabeteskomplikationen und -folgeerkrankungen,
- die unterschiedlichen Gesichter des Diabetes in verschiedenen Lebensphasen und Bevölkerungsgruppen,
- Diabetes-Technologie und Digitalisierung in der Diabetologie,
- Versorgungsstrukturen und
- gesundheitspolitische und wissenschaftspolitische Dimensionen des Diabetes
hat mit dem Gesundheitsbericht Diabetes ein jährlich aktualisiertes Nachschlagewerk zu Hand.
„Gerade in einer Zeit, in der wenig Gelegenheit zum persönlichen Austausch bei Tagungen, Kongressen und Arbeitstreffen besteht, erscheint es besonders wichtig, einen Überblick über die gesamte Diabetologie in der Form in Händen zu haben. In bewährter Weise finden Sie bekannte, aktualisierte Kapitel neben neuen Autoren und Beiträgen in diesem Band“, sagen dazu Professor Andreas Neu (Tübingen), der als derzeitiger DDG-Präsident den Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes betreut hat, und Dr. Jens Kröger (Hamburg), Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Der neue Gesundheitsbericht Diabetes steht auf der Webseite der Deutschen Diabetes Gesellschaft sowie auf der Webseite von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zum Download bereit.
Der rote Faden: die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Alle Fakten, alle Daten im Gesundheitsbericht sind wichtig, um sich einen aktuellen Überblick über die Breite und Vielfalt der Diabetologie verschaffen zu können. Wie durch alle Lebensbereiche zieht sich aber auch durch den Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes die COVID-19-Pandemie wie ein roter Faden durch sehr viele der Beiträge; zudem gibt es einen eigenen Abschnitt „Diabetes unter Pandemiebedingungen“ mit vier Artikeln, in denen es um die Auswirkungen der Typ-1-Diabetes-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen, die Ketoazidose bei Manifestation während der Pandemie und die Entwicklung der Telemedizin geht.
Das sagen Autorinnen und Autoren zu COVID-19
Wie aber wirkt sich Pandemie aus auf Menschen mit Diabetes und auf alle, die in der Diabetologie arbeiten? Das zeigt konkret eine Auswahl einiger Zitate aus dem Gesundheitsbericht:
Nationale Diabetesstrategie | „Die Nationale Diabetesstrategie wurde zwar vor über einem Jahr verabschiedet, eine wesentliche Umsetzung ist bisher jedoch nicht erfolgt. Dabei müsste doch gerade die COVID-19-Pandemie die politischen Entscheidungsträger dahingehend aufrütteln, dass für Menschen mit Diabetes mellitus, kardiovaskulären Risikofaktoren und Adipositas verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen erforderlich sind. Die neue Regierung steht hier in der Verpflichtung und Verantwortung.”
Prof. Andreas Neu und Dr. Jens Kröger im Vorwort
Movedown | „Die Pandemie hat die Bewegungsarmut nicht hervorgebracht, sondern gravierend forciert. Belohnt, also gesellschaftspolitisch verstärkt, wurden Verhaltensweisen, die verantwortungsbewusste Menschen in eine passive Rolle dirigierten: ausharrend, unauffällig, fast unsichtbar und wahrsten Sinne des Wortes aussitzend. Bewegung und Sport wurden leider nicht als Teil der Lösung, sondern als Teil des Problems gesehen. Dem Lockdown folgte ein Movedown.“
Dr. Meinolf Behrens. Dr. Peter Borchert, Dr. Stephan Kress: „Bewegung während und nach der Pandemie in Deutschland“
Inzidenz | „Bisher liegt keine valide Evidenz dafür vor, dass SARS-CoV-2-Infektionen durch direkte Zellschädigung oder Auslösen von Autoimmunität einen insulinabhängigen Diabetes verursachen. Nach jetzigem Kenntnisstand sind eher indirekte Effekte der COVID-19-Pandemie mit einem Inzidenzanstieg assoziiert. Die Entwicklung der Inzidenz in der COVID-Pandemie muss langfristiger untersucht werden.“
Dr. Joachim Rosenbauer, PD Dr. Clemens Kamrath, Prof. Andreas Neu und Prof. Reinhard W. Holl: „ COVID-19-Pandemie: Auswirkungen auf die Inzidenz des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen“
Telemedizin | „Die COVID-19-Pandemie als globale Krise hat erzwungen, dass die ambulante Versorgung an Diabetes erkrankter Menschen auf vielfältige Weise mithilfe der asynchron und synchron durchgeführten Telemedizin, Videoschulungen und Konferenzschaltungen erfolgen musste. Die Optionen, die sich bewährt haben, sollten jetzt Eingang in die Regelversorgung finden.“
Dr. Simone von Sengbusch, Dr. Julian Ziegler, Dr. Ralph Ziegler: „Krise als Chance – telemedizinische Optionen“
Nachwuchs gesucht | „Wir entschieden uns, von Online-Veranstaltungen abzusehen, (…) Auf dem online durchgeführten Diabetes-Kongress 2021 wurden wir eines Besseren belehrt: Auf dem Kongress sprudelten die Stipendiat*innen förmlich vor Interesse. Ein reger Chat-Austausch parallel zu den Veranstaltungen lieferte die Basis für die persönliche Kommunikation und ermöglichte die Beantwortung sonst häufig ungestellter Fragen.“
PD Dr. Thomas Laeger, Mirjam Eva Bassy, Micha Kortemeier, Prof. Annette Schürmann, Prof. Jochen Seufert: „Diabetologie aus Sicht des medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchses“
Sterberisiko | „Durch die Coronapandemie wurde Politik und Gesellschaft, aber auch den Menschen mit Typ-2-Diabetes schlagartig bewusst, dass ihre Erkrankung tödlich sein kann. Auch wenn ExpertInnen schon lange wissen, dass auch ohne Corona jeder 5. Todesfall auf Diabetes zurückzuführen ist, so machte sich langsam in der Bevölkerung die Erkenntnis breit, dass Diabetes nicht „ein bisschen Zucker“ ist, sondern eine gefährliche Erkrankung sein kann.“
Nicole Mattig Fabian, Dr. Jens Kröger: „Unverzichtbare Handlungsfelder aus Sicht der Menschen mit Diabetes – Probleme, Lösungen, Erfolge”
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 4 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 1 Stunde
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).