Diabetes-Kurs: Diabetes und Krebs

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Diabetes-Kurs: Diabetes und Krebs

Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Welche Faktoren sind ausschlaggebend? Wie hängen Adipositas, Typ-2-Diabetes und das Krebs-Risiko miteinander zusammen? Und welche Rolle spielt Insulin? Hier gibt es Antworten auf diese Fragen.

Anlässlich des Weltkrebstags wurden auch dieses Jahr am 4. Februar neue Zahlen zur Häufigkeit von Krebs-Erkrankungen in Deutschland veröffentlicht. Insgesamt nimmt weltweit die Zahl der Menschen zu, die jährlich an Krebs erkranken.

Krebs: Zahlen zur Häufigkeit und Sterblichkeit

Laut Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Die häufigsten Krebsarten in Deutschland sind demnach Brust- und Prostatakrebs. Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Menschen, die jährlich an Krebs sterben, seit 2002 von 210.000 auf etwa 231.500 im Jahr 2022 gestiegen. Die Ursache dafür sei vor allem das höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung.

Zahlen und Fakten (Deutschland)

  • etwa 500 000 Krebs-Neuerkrankungen pro Jahr
  • etwa 250 000 Todesfälle
  • etwa 8 – 9 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland, davon ca. 90 % Typ-2-Diabetes
  • Adipositas: 50 % aller Frauen und 75 % aller Männer in Deutschland

Die häufigste Einzelursache für krebsbedingte Todesfälle war Lungenkrebs. Jeder fünfte Krebstod geht auf sein Konto. Danach folgen Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Brust- und Prostatakrebs.

Tab. 1: Häufigste Krebsarten mit Erkrankungs- und Sterbealter

häufigste Krebsarten in Deutschland Erkrankungsalter Sterbealter
Frauen:
  • Brustkrebs
  • Darmkrebs
  • Lungenkrebs
ca. 70 Jahre ca. 78 Jahre
Männer:
  • Prostatakrebs
  • Lungenkrebs
  • Darmkrebs
ca. 70 Jahre ca. 75 Jahre

Obwohl die absolute Zahl der Krebstoten leicht zugenommen hat, ist der prozentuale Anteil der Menschen, die an Krebs erkranken, im Verhältnis zu denen, die daran gestorben sind, laut Statistischem Bundesamt etwas zurückgegangen, von 25 Prozent im Jahr 2002 auf 22 Prozent im Jahr 2022. Das bedeutet, dass mehr Menschen eine Krebs-Erkrankung auch überlebten.

Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der Krebs-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Zurückzuführen ist das auf bessere Prävention und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge bleibt Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.

Entstehung von Krebs: der Faktor Lebensstil

Eine der Hauptursachen für das Entstehen von Krebs ist laut DKFZ ungesunder Lebensstil – eine Änderung könnte die Erkrankungsrate um etwa 40 Prozent reduzieren. Würden alle bekannten Risikofaktoren vermieden, alle Früherkennungs-Untersuchungen wahrgenommen und die notwendigen HPV (Humane Papillomviren)-Impfungen bei Jungen und Mädchen durchgeführt werden, sei sogar eine Reduktion der Erkrankungsrate um 55 bis 60 Prozent denkbar.

Laut DKFZ sei jede fünfte Krebs-Neuerkrankung auf das Rauchen zurückführen. Auch mangelnde Bewegung, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, Infektionen oder übermäßige Sonnen-Einstrahlung erhöhen das Risiko für Krebs.

Das Fallbeispiel

Otto K. ist 62 Jahre alt und lebt mit Typ-2-Diabetes, der seit sechs Jahren mit Tabletten behandelt wird. Mithilfe seiner Frau hat er in einem Jahr 24 kg abgenommen. Er hat anders gekocht, weniger Süßes gegessen, und sich etwas mehr bewegt. Mit 140 kg wiegt er aber noch immer zu viel.

Seit einigen Wochen quält ihn vor allem nachts unerträglicher Juckreiz am Rücken, an den Armen und manchmal auch an den Beinen. An der Bettwäsche, der neuen Unterwäsche oder neuem Waschmittel kann es nicht liegen.

Mit einer Kortison-Creme und unter einem Medikament gegen Allergien wurden seine Beschwerden nicht wesentlich besser. Sein Hausarzt nahm ihm Blut für Labor-Untersuchungen ab und sprach mit ihm erstmals über eine Prostata-Vorsorge-Untersuchung, nachdem er auch über Probleme beim Wasserlassen berichtete.

Nachdem die Labor-Untersuchungen einen hohen Entzündungswert zeigten sowie einen stark erhöhten Wert für eine Prostata-Erkrankung (PSA-Wert), erfolgte eine schnelle Vorstellung bei einem Urologen. Es bestätigte sich der Verdacht auf einen Prostata-Tumor – glücklicherweise noch nicht im fortgeschrittenen Stadium. Ein Operations-Termin wurde sofort vereinbart.

Gemeinsamen Risikofaktoren von Diabetes und Krebs

Laut einer Veröffentlichung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) aus dem Mai 2022 nehmen neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch Krebs-Erkrankungen als Folge von Übergewicht und Diabetes zu. Karzinome seien beim Typ-2-Diabetes mittlerweile sogar die Haupt-Todesursache. Der Grund sei auch hier vor allem ein ungesunder Lebensstil mit übermäßigem Konsum von Alkohol und Zigaretten, verbunden mit Übergewicht. Bewegungsmangel und Stoffwechselveränderungen gehören ebenso zu den gemeinsamen Risikofaktoren von Diabetes und Krebs. Präventions-Maßnahmen könnten auch hier helfen, die Erkrankungsrate drastisch zu senken.

Die Adipositas, das krankhafte Übergewicht, scheint eine Schlüsselrolle bei der Krebs-Entstehung zu spielen: “Je höher der Body-Mass-Index und je entgleister die Stoffwechsellage sind, desto stärker steigt das persönliche Krebsrisiko”, erklärt Prof. Dr. Hans Scherübl, Chefarzt am Vivantes Klinikum in Berlin und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft “Diabetes und Krebs” der DDG.

Erhöhtes Darmkrebs-Risiko

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg hat das Risiko von Menschen mit Diabetes für Darm-Erkrankungen mit Daten von über 13 Millionen Menschen untersucht. Fazit: Das Darmkrebs-Risiko von Menschen mit Diabetes ist vergleichbar mit dem von Menschen, deren Familien-Mitglieder vermehrt Darmkrebs hatten.Das gelte besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes. Sie haben ein erhöhtes Risiko, schon vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs zu erkranken, und sollten unbedingt an ein frühes Darmkrebs-Screening denken.

Im Zusammenhang mit Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Menschen mit Diabetes haben Forschende auch das Risiko einer Kachexie, den massiven Abbau von Fettgewebe und Skelett-Muskulatur, adressiert. Diese lässt die Überlebens-Wahrscheinlichkeit drastisch sinken und muss unbedingt verhindert werden.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Insulin-Therapie und Krebs-Entstehung?

Daten weisen darauf hin, dass die Krebs-Häufigkeit auch bei Menschen mit Typ-1-Diabetes höher ist als in der Allgemeinbevölkerung, insbesondere für Magen-, Leber- und Bauchspeicheldrüsen-, Gebärmutter- und Nierenkrebs. Insulin bzw. die Höhe der Insulin-Dosis scheint die Krebs-Häufigkeit bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zu beeinflussen. Wie eine von Dr. Yuanjie Mao durchgeführte und in der Zeitschrift JAMA Oncology erschienene Studie zeigte, steigern eine höhere Insulin-Dosis sowie Insulin-Resistenz die Krebs-Häufigkeit.

Daraus könnte man Folgendes schlussfolgern: Für Menschen mit Typ-1-Diabetes und einer hohen Insulindosis, z. B. aufgrund von gleichzeitigem Übergewicht und Bewegungsmangel, ist es sinnvoller, zunächst die Insulin-Resistenz zu beheben und gleichzeitig die verwendete tägliche Insulin-Menge zu reduzieren, anstatt diese stetig zu erhöhen. Eine verbesserte Insulin-Sensitivität könnte helfen, das Risiko für Krebs zu reduzieren bzw. zu minimieren,insbesondere wenn noch andere Risikofaktoren vorliegen. Auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes spielt Insulin-Resistenz eine Rolle sowie insbesondere Adipositas und chronische Entzündungsprozesse.

Adipositas, Typ-2-Diabetes und das Krebs-Risiko beeinflussen einander

Ein höheres Risiko für Krebs ergibt sich für die meisten Menschen mit Diabetes, wenn eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Adipositas vorliegt. Übergewicht bzw. Adipositas erhöhen das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Leberzell-Krebs um das bis zu Vierfache. Das Krebs-Risiko steigt bereits in der Phase des Metabolischen Syndroms, das dem Typ-2-Diabetes oft schon Jahre vorausgeht.

Aufgrund der Insulin-Resistenz versucht der Körper, den Quasi-Insulin-Mangel durch eine vermehrte Produktion des Hormons auszugleichen. Insulin ist ein Wachstumshormon. Es kann also das Wachstum von Körperzellen fördern. Forschungs-Ergebnisse des Helmholtz Diabetes Center in München zeigen, dass durch eine entgleiste Zellteilung auch genetisch defekte Zellen schneller wachsen und sich damit Tumoren bilden können.

Krebs-Vorsorgeuntersuchungen

für Frauen für Männer
Gebärmutterhalskrebs:
  • ab 20 Jahren: Untersuchung einmal jährlich
  • 20- bis 34-Jährige: jährlicher Abstrich
  • ab 35 Jahren: alle drei Jahre Test auf humane Papillomviren (HPV) in Kombination mit einem PAP-Abstrich (Ko-Testung)
Prostatakrebs:
  • ab 45 Jahren: Abtastung vom Enddarm aus, Abtasten der Leisten-Lymphknoten und Untersuchung des äußeren Genitals
Brustkrebs:
  • ab 30 Jahren: Abtastung
  • 50- bis 75-Jährige: alle zwei Jahre Mammographiefür alle
 
für alle
Hautkrebs:
  • ab 35 Jahren alle zwei Jahre gezielte Befragung und Inspektion des gesamten Körpers inklusive Kopfbehaarung
Darmkrebs:
  • 50- bis 54-Jährige: jährliche Untersuchung auf Blut im Stuhl, ab 55 Jahren alle zwei Jahre
  • und/oder ab 50 Jahren (Männer) bzw. 55 Jahren (Frauen): eine Darmspiegelung (Koloskopie) und eine einmalige Wiederholung nach 10 Jahren
  • individuelle Wiederholungen nach Befund und/oder familiärer Vorbelastung

Der Risiko-Faktor Bauchfett: chronische Entzündungsprozesse

Ein weiterer Grund für das erhöhte Krebs-Risiko bei Adipositas könnten chronische Entzündungsprozesse sein. Stark gefüllte bzw. stark vergrößerte Fettzellen im Bauchfett schütten dabei kontinuierlich Entzündungs-Substanzen aus. Damit locken sie auch Entzündungs-Zellen an: Makrophagen, auch Fresszellen genannt, sind dabei eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen. Sie sind eigentlich für die Bekämpfung von Infektionen zuständig. In chronisch entzündlicher Umgebung kann es aber sein, dass Makrophagennicht heilend wirken, sondern, im Gegenteil, dass sie Entzündungen fördern und das Krebswachstum begünstigen.

Verstärkt werden kann diese Entzündungs-Reaktion dabei durch die immer schlechter werdende Durchblutung aufgrund der immer größer werdenden Fettzellen. Die mögliche Folge: Gesunde Zellen werden zu Krebszellen oder das Krebs-Wachstum wird angeregt.

Beispiele für vom Bauchfett abgegebene Substanzen:

(Mod. nach Weisberg et al. (2003), Xu et al. (2003))

Einige der Substanzen, die vom Bauchfett abgegeben werden, wie das Angiotensin, spielen zudem eine große Rolle bei der Entstehung des Bluthochdrucksbei Adipositas. ACE-Hemmer helfen zwar oft, eine Gewichtsreduktion ist langfristig jedoch sinnvoller. Von Bauchfett werden auch Substanzen abgegeben, welche die Thrombose-Entstehung bei Übergewicht fördern.

Bestimmte Gewebs-Hormone, zum Beispiel Leptin, können ebenfalls das Krebs-Wachstum fördern. Leptin kann den Stoffwechsel von Brustkrebs-Zellen verändern und dadurch die Bösartigkeit des Krebses steigern, ebenso auch die Rate der Metastasierung. Auch Östrogene, die von Fettzellen vermehrt produziert werden, haben einen ähnlich negativen Effekt bei Frauen mit Östrogen-sensitiven Tumoren.

Merke: Das Krebs-Risiko ist für Menschen mit Diabetes erhöht. Bei Typ-2-Diabetes steht der Risikofaktor Adipositas im Vordergrund. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes scheint die Höhe der Insulin-Dosis eine Rolle zu spielen.

Zusammenfassung

Die Zahl der Krebs-Erkrankungen in Deutschland nimmt zu. Sowohl bei Menschen mit Typ-2-Diabetes als auch mit Typ-1-Diabetes nimmt diese ebenfalls zu, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Eine gezielte Gewichtsreduktion zur Verbesserung der Insulin-Sensitivität sollte angestrebt und unnötig hohe Insulin-Dosen sollten vermieden werden.

Eine Behandlung des Übergewichts sollte auch schon im Stadium des Metabolischen Syndroms ernsthaft und zielgerichtet erfolgen. Präventions-Maßnahmen könnten die Rate an Neu-Erkrankungen für Menschen mit Diabetes und somit auch die Sterberate drastisch senken, insbesondere, da es immer bessere, effektivere und zielgerichtetere Therapien gibt.

Vorsorge-Untersuchungen sollten gerade von Menschen mit Risiko-Faktoren frühzeitig wahrgenommen werden (z. B. Darmkrebs-Früherkennung per Stuhltest). Es gibt auch neue Bluttests, die speziell bei familiärer Vorbelastung eine frühzeitige Diagnose möglich machen.Informieren Sie sich, zum Beispiel bei der Stiftung “LebensBlicke” zur Darmkrebs-Früherkennung: www.lebensblicke.de.


von Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl

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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2024; 72 (4) Seite 26-30

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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