Diabetes-Schulung – ein Blick zurück

7 Minuten

© elenabs - iStockphoto
Diabetes-Schulung – ein Blick zurück

In diesem Jahr feiern wir, dass vor 100 Jahren Insulin entdeckt wurde. Die Dia­betes-Schulung gibt es sogar noch länger: über die wechselvolle Geschichte einer unverzichtbaren Therapiemaßnahme des Diabetes.

Die Diabetes-Schulung basiert auf der Erkenntnis, dass bei einer chronischen Erkrankung wie Diabetes die Betroffenen selbst mit ihrem Verhalten entscheidend den Verlauf der Erkrankung prägen. Dazu müssen sie genügend Wissen, Kenntnisse und Fertigkeiten haben, die ihnen in einer Diabetes-­Schulung vermittelt werden.

1550 v. Chr.: Vorläufer der Schulung!

Diabetes gibt es seit Menschengedenken, darauf deuten erste Überlieferungen wie Schriftrollen aus dem alten Ägypten aus der Zeit um 1550 v. Chr. hin. Und genauso alt sind Empfehlungen an Menschen mit Diabetes, wie sie sich mit der Erkrankung verhalten sollen: die Vorläufer der heutigen Diabetes-Schulung.

Bis in die Neuzeit kannte man weder die Ursache des Diabetes und die verschiedenen Typen noch medikamentöse Therapiemöglichkeiten. Also bestanden die Behandlungsoptionen vor allem in einer Veränderung der Ernährung und ausreichender Bewegung. Vom griechischen Arzt Aretaios von Kappadokien (ca. 81 bis 138 n. Chr.) stammt der Name „Dia­betes“ (siehe folgenden Kasten) – er erkannte schon früh, dass der Ausbruch des Typ-2-Diabetes mit der Lebensweise zusammenhängt. Seine Therapievorschläge an Betroffene: Milchkuren, reiner Wein, Backobst und Abführmittel.

Wissen Sie es: Woher stammt das Wort „Diabetes mellitus“?


Der Begriff „Diabetes mellitus“ setzt sich zusammen aus dem griechischen „diabainein“, was „hindurchgehen“ bedeutet, und dem lateinischen „mellitus“, was „honigsüß“ heißt. Übersetzt heißt Diabetes mellitus somit „­honigsüßer Durchfluss“ und beschreibt sowohl den erhöhten Zuckergehalt im Urin bei neudiagnostizierten bzw. unzureichend behandelten Menschen mit Diabetes als auch den Harndrang bei hohen Glukosewerten. Daher heißt es richtigerweise „der Diabetes“ aber „die Zuckerkrankheit“.

Paracelsus (1493 oder 1494 bis 1541 n. Chr.), der als Modernisierer der mittelalterlichen Medizin galt, sah die Ursache des Diabetes im Vorhandensein von Salzen, die die Niere vergiften und die Zusammensetzung des Blutes bei Personen mit Diabetes verändern. Seine Empfehlung: Hungerkuren und Entschlackung. Ein berühmter Satz von ihm ist gerade heute aktuell: „Der Mensch ist, was er isst.“

Ähnliche Vorschläge zur Gewichtsreduktion und maßvollen Ernährung sind von dem englischen Arzt Thomas Willis (1621 bis 1675) überliefert, der als Erster über den honigartigen Geschmack des ­Urins von Menschen mit Diabetes berichtete, weshalb er der Bezeichnung Diabetes den Zusatz „mellitus“ gab. Als Diabetestherapie propagierte er eine Hunger- und Milchdiät sowie dickflüssige Speisen wie Reis und Stärkeschleim, um der „Auflösung des Blutes“ entgegenzuwirken.

Bizarre Ratschläge an Diabetes­patienten gab es reichlich: wie den eines berühmten Arztes aus dem 17. Jahrhundert, der empfahl, regelmäßig Gelée aus Vipernfleisch, zerbrochene rote Koralle, süße Mandeln und frische Blüten von blinden Brennnesseln zu sich zu nehmen.

Frankfurt: erste Diabetesklinik mit ­Schulung in Europa

Im 19. Jahrhundert gab es immer mehr medizinische Erkenntnisse über den Ursprung des Diabetes. Und es wurde zunehmend deutlich, dass der Diabetes kein einheitliches Krankheitsbild ist. 1895 gründeten die Ärzte Prof. Dr. Carl von Noorden und Dr. Eduard Lampé im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen die erste Diabetesklinik Europas, in der Patienten mit Diabetes bereits über den richtigen Umgang mit Diabetes unterrichtet wurden.

In der „Privatklinik für Zuckerkranke und diätetische Kuren“ kamen Menschen aus ganz Europa vor allem wegen der Haferkuren zur Behandlung ihres Diabetes: Carl von Noorden revolutionierte damit Anfang des 20. Jahrhunderts die diätetische Diabetesbehandlung. Von ihm stammt auch der Begriff „Weiß­brot­einheit (WBE)“ – ein Vorläufer der heutigen BE (Brot­einheit) bzw. KE (Kohlenhydrateinheit). Die WBE sollte es Patienten erleichtern, den Kohlenhydratgehalt der Mahlzeiten selbstständig zu bestimmen.

Nach der Entdeckung des Insulins war von Noorden übrigens auch einer der ersten Ärzte in Deutschland, die Insulin zur Behandlung des Typ-1-Diabetes einsetzten, welches damals ebenfalls in Frankfurt vom Unternehmen Hoechst hergestellt wurde.

Insulin ist nichts für Dumme …

Im Jahr 1898 eröffnete der auf Diabetes spezialisierte amerikanische Arzt Elliott P. Joslin (1869 bis 1962) in Boston/USA eine Diabetes­praxis, aus der später das weltberühmte Joslin Diabetes Center hervorging. Prof. Joslin war aufgrund der Erkrankung seiner Tante und Mutter persönlich motiviert, sich mit der Krankheit Diabetes auseinanderzusetzen und erkannte in der eigenen Familie die Zusammenhänge von Ernährung und Muskelarbeit. In der Praxis erfolgte schon damals eine Unterweisung der Patienten.

Drei Jahre vor Entdeckung der Insulins, 1918, schrieb Joslin das Buch „Diabetic Manual – for the Doctor and Patient“, in dem er detailliert beschrieb, was Menschen mit Diabetes selbst tun können, um ihre Krankheit in den Griff zu bekommen. Es war das erste Schulungsbuch für Patienten, welches, kontinuierlich überarbeitet, auch heute noch vom Joslin Diabetes Center unter dem Titel „The Joslin Guide to Diabetes“ erscheint.

Nach Entdeckung des Insulins durch Banting, Collins und Best verfasste Prof. Elliot P. Joslin 1924 den weltweit ersten Behandlungsleitfaden zur Anwendung der Insulintherapie, in dem auch die Unterweisung des Patienten – heute würde man Schulung dazu sagen – gefordert wurde. Legendär ist sein Ausspruch, „Insulin ist nichts für die Dummen, sondern für die Gescheiten“ – mit dem Zusatz, dies gelte sowohl für den Patienten, der geschult werden müsse, als auch gleichermaßen für den Arzt, der auch eine Unterweisung im Umgang mit der Insulintherapie benötige. In all seinen Publikationen forderte er schon zu der damaligen Zeit, dass die Patientenschulung ein unerlässlicher Teil der Behandlung sein müsse.

Nicht alle Ärzte sind von der Diabetes-­Schulung überzeugt

Allerdings waren damals nur wenige Ärzte von der Notwendigkeit einer Diabetes-Schulung überzeugt. Die Mehrheit vertrat die Auffassung, dass ein Patient sich nicht in medizinische Sachverhalte einmischen und sich strikt an die Anweisungen des Arztes halten sollte. Beispielhaft formulierte dies der deutsche Arzt Dr. Rehder (Altona) 1935 in seinem Buch „Anleitung des Zuckerkranken“: „Nehmen Sie Ihrem Arzt nicht übel, dass er Ihnen Beschränkungen auferlegt. Ihr Vertrauen verdient nicht der duldsamste, sondern der strengste Arzt! Niemals darf der Zuckerkranke den Arzt beliebig wechseln!“

Und der deutsche Diabetologe Prof. Dr. Ferdinand Bertram schrieb 1939 in dem Buch „Die Zuckerkrankheit“: „Die Schulung zur Selbstkontrolle ist verwerflich und im hohen Maße gefährlich“. Andersdenkende Ärzte wie der Breslauer Kinderarzt Karl Stolte (1881 bis 1951), der seinen Patienten eine bedarfsgerechte Insulintherapie bei freier Kost empfahl, konnten sich nicht durchsetzen.

Dabei klingt die Ansicht von Stolte aus der Perspektive von heute nur vernünftig: „Zuckerkranke Menschen darf man nicht behandeln wie Versuchstiere, die Tag für Tag eine genau auf das Gramm vorgeschriebene Nahrungsmenge erhalten.“ 1972 schrieb Dr. W. Kloppe im Diabetes-Journal: „Langjährige Patienten glauben manchmal, sie bräuchten eine regelmäßige Kontrolle nicht; sie seien doch wie sie sagen, schon halbe Fachleute geworden. Eine solche Auffassung ist kurzsichtig und kann schlimme Folgen nach sich ziehen.“

Studien: Diabetes-Schulung wirkt!

Von der Sinnhaftigkeit der Diabetes-­Schulung überzeugt wurden viele Ärzte vor allem durch die Arbeiten der Arbeitsgruppe Leona V. Miller und Jack Goldstein in Los Angeles sowie des Arztes Dr. Paul Davidson aus Atlanta. Beide Arbeitsgruppen hatten fast zeitgleich Ende der 1960er-Jahre strukturierte Schulungsprogramme für Diabetiker in ihren Krankenhäusern eingeführt – mit messbarem Erfolg: In beiden Krankenhäusern sank nach Einführung der Schulungsmaßnahmen für Diabetiker die Zahl dia­be­tischer Akut- und Spätkomplikationen drastisch.

Wissen Sie es: „Schulung“ –woher stammt das Wort?


Schulung stammt ab vom griechischen „schole“, was eigentlich die „Beschäftigung während der Muse, freien Zeit, gelehrte Gespräche“ bedeutet. Das Wort Diabetes-Schulung hat sich zwar durchgesetzt, erinnert viele aber an das Wort „Schule“, an die nicht jeder gute Erinnerungen hat. Mittlerweile wird es oft zeitgemäß ersetzt durch „Diabetes- Seminar“, „Dia­betes-Kurs“, „Diabetes-Fortbildung“, „Diabetes-Coaching“.

Menschen mit Diabetes mussten seltener ins Krankenhaus – und wenn, dann mit deutlich kürzerem Aufenthalt. Auch am Arbeitsplatz fehlten sie weniger. Die geschulten Dia­betiker hatten zudem deutlich weniger schwere Über- und Unterzuckerungen, verbrauchten weniger Insulin und Medikamente. Ferner ging die Zahl der sehr teuren Amputationen an den unteren Extremitäten zurück. So konnte in beiden Zentren nachgewiesen werden, dass die Einführung strukturierter Schulungs- und Therapieprogramme auch mit einer deutlichen Kostenersparnis einherging.

Bis heute ist in mehreren hundert Studien nachgewiesen, dass die Diabetes-­Schulung sehr wirksam ist und folgende Effekte erreicht werden können:

  • verbesserte Glukose-, Blutdruck- und Fettwerte,
  • Gewichtsreduktion,
  • besseres Wissen über Diabetes und die Therapie,
  • bessere Umsetzung der Therapie,
  • vermehrtes Wohlbefinden, bessere Lebensqualität,
  • Verlängerung der Lebenserwartung,
  • weniger Folgeerkrankungen,
  • Einsparung von Kosten.

Idee aus der Schweiz mit Folgen …

Bis in die 1980er-Jahre war die Schulung von Patienten in Deutschland nicht üblich. Wenn sie in Ansätzen angeboten wurde, bestand sie in der Regel in Anleitungen oder Empfehlungen an Patienten, wie diese die ärztlichen Anweisungen in den Alltag übertragen sollten. Der entscheidende Impuls, die Patienten-Schulung auch in Deutschland zu etablieren, kam von dem Schweizer Diabetologen Prof. Dr. Jean-Philippe Assal, der in Genf eine Schulungsstation gründete.

In „Diabetes-Instruktions-Kursen“ regte er den Austausch und das Gespräch von Menschen mit Diabetes an und gab Patienten nützliche Tipps im Umgang mit ihrer Erkrankung. Das Schweizer Modell wurde von der Düsseldorfer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Michael Berger und Dr. Viktor Jörgens aufgegriffen, die 1983 ein erstes strukturiertes, fünftägiges Schulungs- und Behandlungsprogramm für Menschen mit Typ-1-Diabetes im Krankenhaus umsetzte.

Qualifizierte Schulungskraft: ­Diabetesberaterin/-assistentin

Im selben Jahr wurde von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) der „Ausschuss Laienarbeit“ gegründet, welcher 1991 in „Ausschuss für Schulung und Weiterbildung“ umbenannt wurde und jetzt „Ausschuss für Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung“ heißt. Er hatte sich das Ziel gesetzt, die Diabetes-Schulung zu fördern und weiterzuentwickeln. Von dem Ausschuss gingen entscheidende Impulse zur Umsetzung der Schulung aus.

Ein wichtiger Meilenstein war der Beschluss, für Krankenpflegekräfte und Ernährungsberater/innen die Weiterbildung zum/zur „Dia­betesberater/in DDG“ zu schaffen, um die Diabetes-Schulung zu fördern und dem gestiegenen personellen Bedarf an qualifiziertem Schulungspersonal gerecht zu werden. Der erste Kurs zum/r „Diabetesberater/in DDG“ fand 1983 unter Leitung von Prof. Berger an der Heinrich-Heine-Universität Düssel­dorf statt: Mittlerweile wurden ca. 5.050 Dia­be­tes­berater/innen und 8.600 „Dia­be­tes­assis­tenten/innen DDG“ ausgebildet.

Schulung wird zu einer Leistung der Krankenkassen

Als besonders wichtiger Meilenstein zur Etablierung der Patienten-Schulung in Deutschland erwies sich das Programm für nicht insulinbehandelte Typ-2-Diabetiker von der Arbeitsgruppe von Prof. Berger: Dieses wurde ab 1991 für diabetologische Praxen eine abrechnungsfähige Leistung, mit der sowohl die Schulungsleistung durch Diabetesberater/innen als auch die Schulungsunterlagen für Patient/innen durch die Krankenkassen erstattet wurden.

Empowerment, Selbstmanagement

Wie früher in der Schule waren die ersten Schulungsprogramme eher „Unterweisungsprogramme“ von Ärzten, wie sich Patienten mit Diabetes am besten zu verhalten hätten, um die empfohlene Therapie umzusetzen. Allerdings zeigte sich in Studien, dass diese Form der Schulung nicht sehr erfolgreich ist. Moderne Schulungskonzepte versuchen daher, Sie als Patienten aktiv in die Schulung einzubeziehen.

Gemeinsam werden in der Schulung zwischen Ihnen und dem Diabetesteam Behandlungsziele erarbeitet – und neben dem Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten Hilfestellungen zur Verhaltensänderung und zur Umsetzung in den Alltag angeboten. „Hilfe zur Selbsthilfe“ – „Empowerment“ oder „Selbstmanagement“ – nennt man heute die Behandlungsphilosophie einer modernen Schulung. Ab Mitte der 1990er-Jahre setzte sich diese neue Form der Schulung weltweit durch.

Recht auf Schulung durch DMPs

Seit 2002 gibt es in Deutschland für bestimmte chronische Erkrankungen wie auch Diabetes die „Disease-Management-Programme“ oder kurz „DMPs“. Sicher sind auch viele Diabetes-Journal-Leserinnen und -Leser darin eingeschrieben. Die DMPs haben das Ziel, dass sowohl Sie als Patient als auch der DMP-Arzt sehr systematisch und engmaschig die Behandlung Ihres Diabetes verfolgen. In regelmäßigen Terminen wird mehrmals im Jahr gemeinsam festgestellt, ob Ihre angestrebten Behandlungsziele erreicht wurden, was auch schriftlich dokumentiert und ausgewertet wird.

Mit 4.384.702 Menschen im DMP Typ-2-Diabetes und 239.117 Menschen im DMP Typ-1-Diabetes sind Stand 30. Juni 2020 bundesweit mittlerweile die meisten Menschen mit Diabetes in DMPs eingeschrieben. In den DMP-Vereinbarungen ist festgehalten, dass teilnehmende Versicherte mit Diabetes das Recht – aber auch die Pflicht – einer Teilnahme an einem strukturierten Schulungs- und Behandlungsprogramm haben.

Videoschulung als Folge von Corona

Mit der Corona-Pandemie wurde es für Sie als Patient wegen der Hygienevorschriften immer schwieriger, eine Gruppenschulung zu besuchen: Viele Menschen mit Diabetes mieden den Besuch einer Schulung auf Grund einer möglichen Ansteckungsgefahr. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte deshalb schon 2019 den Vertragspartnern der DMPs erlaubt, die Schulung auch per Video durchzuführen. In fast allen Regionen Deutschlands ist dies mittlerweile möglich, sehr viele Praxen bieten mittlerweile Videoschulungen regelmäßig an.

Besser leben mit Diabetes dank Schulung

„Es ist viel passiert“, könnte man in Abwandlung eines Titelsongs einer bekannten täglichen Soap die Entwicklung der Schulung kommentieren. Die Schulung ist eine der ältesten und zugleich mit am besten untersuchten Behandlungsmaßnahmen des Diabetes. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Diabetes-Schulung Ihnen hilft, besser mit Ihrer Erkrankung zurechtzukommen. Nutzen Sie diese Chance!

Schwerpunkt „Schulung: Was war, ist und kommt“

Autor:

Prof. Dr. Bernhard Kulzer
Dipl.-Psychologe
Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Mergentheim (FIDAM)
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
Website: www.fidam.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (6) Seite 18-21

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetesberaterin Tanja Braun: Die Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten

Tanja Braun ist begeistert von ihrem Beruf. Die Diabetesberaterin kam eher zufällig in die Diabetologie. Heute empfindet sie Kongresse zum Thema als Freizeit. Die Arbeit in einer Praxis liebt sie, da sie Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten kann.
Diabetesberaterin Tanja Braun: Die Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten | Foto: Kirsten Römermann

8 Minuten

Halt in der Familie: Wie Daniel Kaul die Herausforderung Doppel-Diabetes meistert

Halt in der Familie: Wie Daniel Kaul die Herausforderung Doppel-Diabetes meistert | Foto: Jennifer Sanchez / MedTriX

16 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • kw antwortete vor 1 Woche

      Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

Verbände