Diabetesberaterin Tanja Braun: Die Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten

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Diabetesberaterin Tanja Braun: Die Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten | Foto: Kirsten Römermann
Foto: Kirsten Römermann
Diabetesberaterin Tanja Braun: Die Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten

Tanja Braun ist begeistert von ihrem Beruf. Die Diabetesberaterin kam eher zufällig in die Diabetologie. Heute empfindet sie Kongresse zum Thema als Freizeit. Die Arbeit in einer Praxis liebt sie, da sie Menschen richtig kennenlernen und lange begleiten kann. Viele Freundschaften haben sich in der Diabetes-Community entwickelt, außerdem ist sie politisch aktiv.

Im Interview: Tanja Braun

Mit Haut und Haaren ist Tanja Braun dem Diabetes verfallen, obwohl sie selbst nicht mit Diabetes lebt. Durch einen Wohnortwechsel kam die Arzthelferin in eine Diabetes-Schwerpunktpraxis – und die Diabetologie faszinierte sie sehr schnell. „Du begleitest die Menschen idealerweise ihr Leben lang, ab dem Moment, wo sie dich aufsuchen. Und das ist das Schöne, diese Vertrauensbasis, die sich aufbaut.“

Tanja Braun (Foto: privat)

Fasziniert vom Fortschritt

Eine andere Schwerpunktpraxis in Bad Homburg ermöglichte ihr die Weiterbildung zur Diabetesberaterin. In ihrer Arbeit folgt sie dem Prinzip: „Jeder Mensch hat das Recht, als Mensch gesehen zu werden und nicht auf irgendwelche Erkrankungen oder Äußerlichkeiten degradiert zu werden.“ Sie ist fasziniert, was sich in den nun sieben Jahren, die sie in der Diabetologie überblickt, in der Versorgung von Menschen mit Diabetes getan hat. Das gilt für Technologien wie für Medikamente.

Politisch engagiert für Menschen mit Diabetes

Sorgen macht ihr, dass die Politik die Diabetologie nicht ausreichend im Blick hat. „Das ist leider ein sehr trauriger Punkt, dass immer mehr Schwerpunktpraxen aufgrund der fehlenden politischen Anerkennung nicht mehr existieren können.“ Unter anderem dies hat sie dazu gebracht, sich bundesweit zu engagieren: im Vorstand der Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Deren Arbeitsgemeinschaft Politik der Lautsprecherinnen und Lautsprecher führt aktuell eine Umfrage unter Menschen mit Diabetes dazu durch, erreichbar unter fragen.diabetespolitik.de. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit, denn egal welcher Typ: Kein Mensch kann etwas für seinen Diabetes. Deswegen brauchen die einfach die bestmögliche Betreuung (…).“

Diabetes-Anker (DA): Tanja, wenn jemand so engagiert in der Diabetologie arbeitet, wie du, ist es immer spannend, wie die oder derjenige in diesen Bereich gekommen ist. Wie war das bei dir?

Tanja Braun: Das war tatsächlich mehr oder weniger Glückssache. Durch einen Wohnortwechsel bin ich als Arzthelferin in eine diabetologische Schwerpunktpraxis gekommen und dort im wahrsten Sinne des Wortes vom Diabetes infiziert worden, ohne ihn selbst zu bekommen. Ich habe sofort gemerkt, dass das etwas ist, wo ich Potenzial ausbauen kann. Und ich habe jede Fortbildung von Anfang an mitgenommen und war total fasziniert von diesem Themengebiet, von dem ich vorher nicht gehört hatte. Ich komme aus der Hals-Nasen-Ohren-Medizin, habe da jahrelang gearbeitet. Diabetes war mir kein wirklicher Begriff und ich war sofort Feuer und Flamme. In dieser Praxis hatte ich nicht die Möglichkeit, mich im Diabetes weiterzubilden, sodass ich noch mal die Stelle gewechselt habe. In dieser anderen Praxis in Bad Homburg habe ich die Möglichkeit bekommen und dort arbeite ich jetzt seit fast sieben Jahren.

DA: Es ist ja schon ein Schritt, wenn man sagt, man macht noch mal extra eine Weiterbildung und arbeitet dann in einem ganz anderen Bereich. Warum hat es dir nicht mehr gereicht, als Arzthelferin zu arbeiten?

Tanja Braun: Ich habe schon immer die Herausforderung gesucht und war als Arzthelferin immer ein bisschen unterfordert. Das war mir immer nicht genug. Ich wollte was am Patienten bewegen, mit den Patienten aktiv arbeiten. Ich habe schon immer geschaut, dass ich auch im anderen Bereich Fortbildungen machen kann, aber in den anderen Fachgebieten hast du nicht die Möglichkeit. Mein eigentliches Ziel als Jugendliche war, Medizin zu studieren. Das hat dann aufgrund der Noten leider nicht ganz geklappt. Und so habe ich dann über die Ausbildung zur Arzthelferin doch indirekt den Weg zu einem etwas höheren medizinischen Beruf genommen.

DA: Was ist dir bei der Arbeit mit den Menschen mit Diabetes besonders wichtig?

Tanja Braun: Besonders wichtig ist mir, auf Augenhöhe zu arbeiten. Jeder Mensch hat das Recht, als Mensch gesehen zu werden und nicht auf irgendwelche Erkrankungen oder Äußerlichkeiten degradiert zu werden. Und einfach mit den Menschen zu arbeiten, eine Lösung für den Menschen, der vor mir sitzt, zu erarbeiten – individuell, kein Schema F – und das eben herauszufinden, den Menschen kennenzulernen und dadurch zu wissen: Okay, das und das braucht er. Deswegen würde ich auch nie in einer Klinik arbeiten wollen, weil du da immer nur kurzfristig die Patienten hast. In der Praxis; das ist wirklich meins. Du begleitest die Menschen idealerweise ihr Leben lang, ab dem Moment, wo sie dich aufsuchen. Und das ist das Schöne, diese Vertrauensbasis, die sich aufbaut.

DA: Wie verteilt sich bei euch in der Schwerpunktpraxis das Verhältnis Typ-1- und Typ-2-Diabetes?

Tanja Braun: Auf meine Patienten bezogen, da ich die einzige bin, die wirklich die Menschen mit Typ-1-Diabetes betreut und sich mit der Technik auskennt: Bei mir verteilt sich das mittlerweile auf fast 60 Prozent Typ 1, 40 Prozent Typ 2. In der Praxis allgemein sind es 20 Prozent Typ 1, 80 Prozent Typ 2, plus die anderen Typen.

DA: Du hast schon die Technik erwähnt und du überblickst sieben Jahre Diabetologie intensiv. Was hat sich in diesen Jahren aus deiner Sicht verändert in der Betreuung und Versorgung von Menschen mit Diabetes?

Tanja Braun: Es hat sich in diesen Jahren, in denen ich in der Diabetologie tätig bin, massiv was verändert. Was ich phänomenal finde, ist dieser Fortschritt. Als ich anfing zu arbeiten, hatten wir nicht viel mit Technik am Hut. Es gab den ersten Sensor neben der Blutzuckermessung. Und wir durften gar nicht über automatische Insulinsysteme reden. Das war damals noch ein rechtlicher Graubereich, weil es noch keine offiziellen AID-Systeme gab. Und mittlerweile ist es Standard, das Leben der Menschen gerade mit Typ-1-Diabetes durch die Technik, durch die Modernisierung so viel zu erleichtern, den Menschen Lebensqualität zu geben. Ich finde es phänomenal, was sich in diesen sieben Jahren verändert hat. Der Fortschritt ist immens.


Natürlich wird es durch die Technologisierung auch immer komplizierter, dass man den Überblick behält. Und ich sehe genug Kolleginnen, die sich da einfach auch aufgrund der Kapazitäten, die sie haben, gar nicht so intensiv damit beschäftigen können. Da sehe ich schon eine große Herausforderung.


DA: Du hast es jetzt konkret auf die Menschen mit Typ-1-Diabetes bezogen. Siehst du auch für die Menschen mit Typ-2-Diabetes dort eine Veränderung?

Tanja Braun: Auch da sieht man natürlich eine Veränderung, auch in der Technik: durch die kontinuierliche Glukosemessung, durch Nutzung von DIGAs, also digitale Gesundheitsanwendungen bekommen sie Unterstützung. Aber auch bei den modernen Antidiabetika, gerade im Bereich GLP-1-Analoga und GIP ist phänomenal, was man da den Menschen geben kann, die jahrelang auf Insulin angewiesen waren. Sie hatten keine Möglichkeit, abzunehmen, und aufgrund der neuen Medikamente haben sie gute Zuckerwerte und können auch noch abnehmen.

DA: Wo siehst du weiteres Potenzial in der Diabetologie und wo auch möglicherweise Probleme?

Tanja Braun: Einmal sehe ich natürlich Potenzial weiter in der Technologie, auch im kompletten Closed Loop, der auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes vorhanden sein sollte, um auch denen das Leben zu erleichtern. Weitere moderne Antidiabetika, um den kompletten Menschen zu behandeln und nicht nur die Glukosewerte ins Ziel zu bekommen, sondern auch Folgeerkrankungen zu reduzieren. Natürlich wird es durch die Technologisierung auch immer komplizierter, dass man den Überblick behält. Und ich sehe genug Kolleginnen, die sich da einfach auch aufgrund der Kapazitäten, die sie haben, gar nicht so intensiv damit beschäftigen können. Da sehe ich schon eine große Herausforderung.

Natürlich hoffe ich auch in der Forschung zum Typ-1-Diabetes mit Antikörpern, mit Stammzellen, dass es da in den nächsten Jahren, Jahrzehnten Erleichterungen für die Menschen mit Diabetes gibt – um auch den Einstieg in den Diabetes zu „minimalisieren“ und nicht mit einer schweren Ketoazidose zu starten. Es wird sich auf jeden Fall in alle Richtungen – medikamentös und technologisch und forschungsmäßig – was tun, was aber eben auch ein zweischneidiges Schwert sein kann, wenn es zu viel wird.

DA: Wie siehst du die Situation in Bezug auf die Zahl der Diabetes-Schwerpunktpraxen und der Diabetologen und Diabetologinnen sowie Diabetesberater und -beraterinnen insgesamt?

Tanja Braun: Das ist leider ein sehr trauriger Punkt, dass immer mehr Schwerpunktpraxen aufgrund der fehlenden politischen Anerkennung nicht mehr existieren können. Es sind finanzielle Punkte, also, es ist eine Katastrophe. Der Beruf der Diabetesberaterin wird nur in sehr wenigen KV-Regionen (KV: Kassenärztliche Vereinigung, Anm. d. Red.) in Deutschland wirklich honoriert. In den meisten KV-Regionen können Diabetesberaterinnen und Diabetesberater nur über Schulungen abgebildet werden. Das ist auch ein Thema, das auch durch COVID sehr schwierig geworden ist. Nicht mehr alle Menschen möchten sich mit fünf bis zehn Leuten mehrere Stunden in einen Raum zu mehreren Terminen setzen. Oder man ist schon informiert. Wenn man nicht wirklich einen Arbeitgeber hat, der sieht, dass die Beraterin ihn entlastet, ob sie jetzt eine Schulung macht oder ein Einzelgespräch, und er dadurch einen Benefit hat, gibt es viele Praxen, die schließen müssen, weil sie keine Budgetierungen dafür haben.

DA: Du bist ja auch aktiv bei diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Du bist dort im Vorstand. Wie ist es dazu gekommen?

Tanja Braun: Dort hingekommen bin ich eigentlich auf Empfehlung. Ursprünglich hatte ich mich als Vorstandsmitglied beim VDBD (Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland, Anm. d. Red.) beworben, weil ich aktiv etwas machen wollte, nicht nur hier in meiner Region, wo ich auch sehr aktiv bin. Wir haben hier in Hessen, wo ich arbeite, die Diabetologen Hessen, wo ich mich sowohl auf personeller als auch politischer Ebene etwas engagiere. Ich wollte das aber eben auf Deutschland ausweiten, um unsere Berufsgruppe und auch die Menschen mit Diabetes mehr in den Vordergrund zu bringen. Deswegen war ich total glücklich, als ich angefragt wurde, ob ich diesen Posten bei diabetesDE übernehmen möchte.


„Egal welcher Typ: Kein Mensch kann etwas für seinen Diabetes. Deswegen brauchen die einfach die bestmögliche Betreuung medizinisch und auch politisch, um mit dieser Erkrankung ihr Leben meistern zu können.“


Ich finde es wirklich schön, aktiv etwas mitzubewirken. Wir haben jetzt auch bei diabetesDE mit den LautsprecherInnen eine AG Politik gegründet, um gerade diese Thematik voranzubringen. Wir machen jetzt eine Umfrage zur Versorgung in Deutschland: Wie ist die Lage? Welche Diabetestypen bekommen welche Versorgungsmöglichkeiten? Wie sind wir auch flächendeckend aufgestellt, auch zum Thema Schwerpunktpraxis, ländlicher Bereich, städtischer Bereich. Da wird in den nächsten Monaten ein bisschen was auf uns zukommen, mit Daten, die wir dann hoffentlich an die Politik herantragen können, um die Versorgung von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Das ist mir eine Herzensangelegenheit, denn egal welcher Typ: Kein Mensch kann etwas für seinen Diabetes. Deswegen brauchen die einfach die bestmögliche Betreuung medizinisch und auch politisch, um mit dieser Erkrankung ihr Leben meistern zu können.

Die Umfrage, zu erreichen unter fragen.diabetespolitik.de, verteilen wir in Praxen, über unser Netzwerk, über Social Media, über Kongresse, Fortbildungen, mit Flyern bzw. Postkarten. Wir werden auch Plakate drucken, die man in den Praxen aufhängen kann. Sehr viel wird natürlich über unsere LautsprecherInnen auf Social Media beworben werden und über diabetesDE. Die Zahlen der Social-Media-Aktion #SagEsLaut #SagEsSolidarisch steigen ja von Kampagne zu Kampagne. Deswegen denke ich, in den sozialen Medien werden wir die größte Verbreitung haben und so an die Menschen rantreten können, um die Informationen zu bekommen.

DA: Du hast beschrieben, wie engagiert und aktiv du bist. Das kostet alles sehr viel Zeit. Wenn du neben all dem noch Zeit hast, was machst du dann gern?

Tanja Braun: Tatsächlich ist mein Leben sehr diabetesbehaftet, aber nicht belastet, weil das für mich keine Belastung ist. Ich sehe die Diabetologie für mich als Hobby. Auch wenn ich auf Fortbildungen und Kongresse fahre, ist das Freizeit, das ist Me-Time, ich sehe tolle Menschen. Natürlich treffe ich in der übrigen Zeit die Familie, Freunde, ich gehe mit meinem Partner raus in die Natur, wir machen Kurztrips, auch mal übers Wochenende, wir wandern viel. Ich fahre gern an die Nordsee, da habe ich einmal im Jahr meinen Mutter-Tochter-Urlaub, also mit meiner Mutter. Ich gönne mir schon Zeiten für mich, die ich dann auch sehr intensiv nutze.

Ansonsten Lesen, natürlich auch Sachen, die den Diabetes betreffen, was mich persönlich viel weiterbringt oder was mich in meiner Arbeit auch weiterbringt. Ich kann es gar nicht richtig separieren, private oder berufliche Freizeit, weil das alles so ineinander liegt. Durch den Diabetes habe ich viele Freundschaften geknüpft, ob jetzt auf beruflicher Ebene, Kollegen, mit denen ich mittlerweile viel Privates unternehme, oder auch gerade bei den LautsprecherInnen, wo man sich privat vernetzt. Von daher gibt es so eine richtige rein private Zeit sehr selten, aber das ist trotzdem für mich Quality Time.

DA: Das heißt, auch ohne dass du Diabetes hast, bist du ihm mit Haut und Haaren verfallen?

Tanja Braun: So kann man das sagen.

DA: Wenn du zwei Wünsche frei hättest, was würdest du dir für deine Zukunft wünschen und was für die der Menschen mit Diabetes?

Tanja Braun: Für meine Zukunft wünsche ich mir, dass es so weitergeht wie bisher. Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich einen Beruf finde, und der gehört ja auch zu einem, der einem wirklich so viel Spaß macht, dass man gerne auf die Arbeit geht. Und ich wünsche mir, dass ich meinen Beruf mit Familienfreizeit verknüpfen kann und dass ich gesund bleibe. Zum Glück bin ich von wirklich schweren chronischen Erkrankungen bisher nicht betroffen, auch wenn ich ein, zwei habe, die nicht sichtbar sind. Und dass ich meine Freunde und meine Familie habe, die mich absolut unterstützen. Das wünsche ich mir für meine Zukunft. Und für die Menschen mit Diabetes, dass es einfacher und einheitlicher wird, in der Diabetesversorgung etwas zu bekommen. Und dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat, im Bereich Diabetes aktiv zu sein – Zugang für alle Menschen mit Diabetes zu allen Möglichkeiten.

DA: Herzlichen Dank, Tanja!


Interview: Dr. med. Katrin Kraatz

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  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • kw antwortete vor 1 Woche

      Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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