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Wer kennt es nicht: Jedes Quartal wieder müssen wir Menschen mit Diabetes bei unserer diabetologischen Fachpraxis aufschlagen. Das ist tatsächlich eine wichtige Sache, da die Krankenkassen hier in Deutschland diesen Facharztbesuch verlangen, wenn wir am „Disease-Management-Programm“ teilnehmen. In der Praxis erhalten wir dann Rezepte für unsere Medikamente und das Diabeteszubehör. Das sind z.B. Pen-Kanülen, Pumpenreservoire, Katheter, Pumpen-Kanülen usw.
Viele Diabeteserkrankte halten es, glaube ich, so. Sie gehen hin, weil sie müssen. Das finde ich sehr schade. Der/die Diabetolog:in sollte Ansprechpartner Nummer 1 sein. Letztendlich leben wir mit einer chronischen Erkrankung, die möglichst gut versorgt werden will!
Da ich Typ-1-Diabetes habe, spreche ich hier aus meiner Erfahrung. Ich möchte mich vom ärztlichen Team ganzheitlich wahrgenommen fühlen. Sie sollen mich und meine Stoffwechsellage gut überblicken, wissen, was die letzten 3 Monate los war. Ich möchte eine ehrliche Beobachtung der Situation. Daraufhin erwarte ich einen Vorschlag zur Therapieoptimierung. Das schließt vor allem einen genauen Blick auf die Insulindosierung, wie Basalrate und KE-Faktoren, ein. Gerne höre ich dann Vorschläge, wo etwas angepasst werden kann.
Leider denken viele Menschen mit Typ-2-Diabetes meines Erachtens nach so wie oben beschrieben: Arzttermin ist Pflichttermin! Gerade hier sollte aber gerade das betreuende Diabetesteam ein vertrauter Partner sein, und den/die Patient:in genau ansehen. Je häufiger die Glukosewerte im Normbereich sind, desto geringer ist das Risiko für Folgeerkrankungen. In einem guten Arzt/Ärztin-Patient:innen-Austausch liegt hierzu der Schlüssel. Auch Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren sehr, wenn sie offen ihre Werte, ihre Ernährung, Sport und Medikation teilen und offen für Anpassungen des Therapiekonzeptes sind.
Ich denke, so sollte es sein: der/die Diabetolog:in als Unterstützer und guter Ratgeber!
Wir alle mit Diabetes, egal welcher Typ, haben mit uns, unseren Werten, unserer Technik, unseren Mahlzeiten, Bewegung, Arbeit, Kinder, Haushalt und oft noch Zusatzerkrankungen schon ein ganzes Päckchen zu tragen. Dabei wünschen wir uns einfach etwas Hilfe und vor allem Verständnis! Auf keinen Fall brauchen wir Menschen Kritik, herablassende Mahnungen oder anderweitige negative Anmerkungen der Praxis.
Ich bin froh, eine solche Praxis gefunden zu haben, bei der ich eine wunderbare Vertrauensbasis etablieren konnte. Ich bespreche mit meinem Arzt auf Augenhöhe meine Daten und Therapie, wir sind da einfach im Austausch. Ich bekomme meine Medikamente und Hilfsmittel, die ich brauche, ohne darüber diskutieren zu müssen. Ich kann dort anrufen, wenn ich ein akutes Problem habe.
Ich ermutige jeden, sich so eine Praxis zu suchen, in der er sich rundum gut aufgehoben fühlt. Dafür darf man auch Ärzteteams wechseln und ausprobieren, bis es passt. Es geht um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden!
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