Fallbeispiele: Ein und derselbe HbA1c-Wert, aber …

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Fallbeispiele: Ein und derselbe HbA1c-Wert, aber …

Das Fallbeispiel von Johanna und Peter zeigt: Hinter dem gleichen Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c-Wert) können zwei völlig verschiedene Glukoseverläufe stehen. Gut, dass man heute oft mehr erkennen kann.

Peter und Johanna kommen an einem Septembernachmittag in die Diabetessprechstunde im Kinderkrankenhaus. Zuerst war ihnen von der Sprechstundenhilfe das HbA1c aus Blut aus einem Fingerpiks bestimmt worden. Beide kennen sich von einer Diabetesfreizeit von vor 3 Monaten, wo Johanna, die bereits seit 5 Jahren Typ-1-Diabetes hat, Peter viele gute Tipps im Umgang mit Diabetes geben konnte.

Sie hatte ihm auch die Angst vor der kontinuierlichen Glukosemessung genommen. Peter hatte sich daher genauso wie Johanna einen „­FreeStyle Libre“ verschreiben lassen, den er genauso wie sie am Oberarm trug. Da sie sich gut kannten, tauschten sie sich auch sofort über ihren HbA1c-Wert aus.

Werte mal hoch und mal niedrig

„Ich habe heute 6,8 Prozent“, sagte Peter, „ also unter 7 Prozent und somit genau im Zielbereich. Wundert mich gar nicht, denn ich bin ja noch in der Remissionsphase und mache noch viel eigenes Insulin. Nur nach den Mahlzeiten habe ich gelegentlich hohe Werte. Eine Unterzuckerung ist in den letzten 14 Tagen nicht vorgekommen. Das wird heute ein kurzer Sprechstundenbesuch“, meinte er. „Wie ist denn dein HbA1c?“, fragte er Johanna.

„Auch im Zielbereich“, meinte Johanna, „fast genauso gut wie deiner. Allerdings spinnen meine Werte: So ziemlich jeden Morgen wache ich mit Kopfschmerzen auf. Ich frage mich, ob das vom Diabetes kommt? Meine Zuckerwerte sind mal hoch und mal niedrig – und wenn ich nach dem Abendbrot Schulaufgaben mache, kann ich mich schlecht konzentrieren. Hoffentlich kann mir mein Diabetesarzt ein paar Tipps geben, damit es wieder besser läuft.“

Der Kommentar

Gleiches HbA1c, aber völlig andere Zeit im Zielbereich: Während bei Peter 84 Prozent seiner Glukosewerte im Zielbereich von 70 bis 180 mg/dl (3,9 bis 10,0 mmol/l) liegen und 0 Prozent unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l), ist das Verhältnis bei Johanna 52 Prozent zu 15 Prozent. Allgemein akzeptiert man bei Typ-1-Diabetes nur bis zu 4 Prozent unter Zielbereich. Bei der Beratung von Johanna stand also das Verhindern von Hypoglykämien im Vordergrund.

Da die Unterzuckerungen vor allem in den frühen Morgenstunden und nach dem Abendessen vorkamen, mussten trotz des HbA1c im Zielbereich das Mahlzeiteninsulin zum Abendessen und das nächtliche Verzögerungsinsulin angepasst werden, um die Unterzuckerungen zu verhindern. Tatsächlich verschwanden nach der Umstellung Johannas Kopfschmerzen und die Konzentrationsschwäche am frühen Abend.

Wenn nur Blutzuckerwerte vor den Mahlzeiten und das HbA1c gemessen worden wären, wäre die nicht mehr passende Insulintherapie unter Umständen unbemerkt geblieben.

Schwerpunkt: HbA1c und TIR – Vorteile richtig nutzen

von Prof. Dr. med. Thomas Danne

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (10) Seite 24-25

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 13 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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