Forschung für mehr Lebensqualität

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Forschung für mehr Lebensqualität

Bei einem Besuch des Stoffwechselforschungsinstituts Profil in Neuss zeigte sich NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze beeindruckt von der engen Verzahnung von Forschung und Praxis.

Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes, Tendenz steigend. Um das Leben der Betroffenen zu erleichtern, arbeiten Wissenschaftler und Industrie konsequent an weiteren Verbesserungen der Therapie, wie zum Beispiel das Profil Institut für Stoffwechselforschung mit Sitz in Neuss und Mainz. Seit rund 17 Jahren arbeitet Profil gemeinsam mit der Pharmaindustrie daran, neue Arzneimittel für die Diabetes-Behandlung zu entwickeln.

Auch die Weiterentwicklung bekannter Wirkstoffe und Techniken wird von Profil aktiv unterstützt. Um sich über den aktuellen Stand der Diabetesforschung zu informieren, hat Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, jetzt das renommierte Auftragsforschungsinstitut besucht.

Aus anfangs 6 wurden mittlerweile mehr als 320 Mitarbeiter

Besonders beeindruckt zeigte sich die Ministerin von der Erfolgsgeschichte sowie dem besonderen Forschungsansatz von Profil. “Es ist faszinierend zu sehen, wie im Fall von Profil Forschung, Wissenschaft und Industrie so gut und eng zusammenarbeiten”, sagte Schulze. Bis heute ist das Institut seinem Ursprung – der Wissenschaft – treu geblieben. So ist Profil im Jahr 1999 aus einer akademischen Studiengruppe der Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entstanden.

Was damals mit sechs Mitarbeitern begann, hat sich bis heute zu einem der führenden Institute für Stoffwechselforschung entwickelt: Mehr als 320 Mitarbeiter, darunter Experten mit verschiedenen medizinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten, arbeiten heute an den Standorten in Neuss und Mainz. In modernen Kliniken mit insgesamt 80 Betten können dort das ganze Jahr über klinische Studien im Bereich Arzneimittelforschung und Medizintechnik durchgeführt werden.

“Neben der Auftragsforschung ist uns nach wie vor der wissenschaftliche Ansatz ein großes Anliegen”, betonte Geschäftsführer Dr. Christoph Kapitza. “Wir möchten Werte schaffen und die Forschung, Entwicklung sowie das Wissen im Bereich Stoffwechselerkrankungen weiter aktiv vorantreiben. Deshalb arbeiten wir stets parallel auch an unabhängigen Projekten mit Universitäten, Verbänden und Organisationen. So ist Profil unter anderem Partner im vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW geförderten Regionalen Innovationsnetzwerk Diabetes sowie in der Europäischen Gesundheitsinitiative EIT Health.”

Neue Wege zur nachhaltigen Versorgung

Einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung und in die innovative Arbeitsweise bei Profil gewährten der Ministerin Prof. Dr. Freimut Schliess, Director Science & Innovation, Dr. Carsten Benesch, Director Technical Development, und Dr. Sabine Arnolds, Medical Liaison. Mit den sogenannten Clamp-Studien, einer speziellen von den Behörden für die Charakterisierung der Wirkprofile neuer Insuline vorgeschriebenen Messmethode, ist Profil sogar weltweit das führende Auftragsforschungsinstitut.

Mit ClampArt® wurde von Profil ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt entwickelt, welches die Charakterisierung von Insulinen in höchster Qualität möglich macht und dem Unternehmen dadurch Marktführerschaft in diesem Bereich sichert. Ganze 23.000 “Clamps” hat das Institut bereits durchgeführt – dies ist weltweit einzigartig. Dank der intensiven und innovativen Forschung bei Profil könnte so beispielsweise die Einnahme von Insulin als Tablette oder die Messung des Blutzuckers ohne Stechen mit zuverlässigen Messwerten bald möglich sein.

Auch weitere fortschrittliche Techniken wie die kontinuierliche Glukosemessung als Bestandteil einer künstlichen Bauchspeicheldrüse werden in Neuss und Mainz erforscht, um die Diabetes-Therapie zu verbessern.

Patienteninitiierte Forschung: der Patient als Experte

Wie sehr bei der Forschung durch Profil auch der Patient im Mittelpunkt steht, beweist das aktive Engagement im Rahmen des Projekts “Patienteninitiierte Forschung”. Hierdurch sollen Betroffene die Möglichkeit erhalten, sich bei der Initiierung von Forschungsvorhaben im Bereich Diabetes konkret mit einzubringen und die aktuelle Forschung dahingehend zu beeinflussen, dass diese sich gezielter an ihren Fragen und Bedürfnissen orientiert.

“Die Arbeitsweise und der Innovationsgeist bei Profil sind beispielhaft”, so die Ministerin abschließend. “Ich bin sehr zuversichtlich, dass durch das Engagement und Know-how in Neuss und Mainz sicher noch viele weitere Innovationen auf den Weg gebracht werden, die die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes und ihren Familien maßgeblich verbessern werden.”

Kein Fortschritt ohne klinische Studien

Komfortablere Blutzuckermessung, verbessertes Insulin, künstliche Bauchspeicheldrüse – damit derartige wissenschaftliche Durchbrüche möglich werden, bedarf es des Engagements vieler Freiwilliger, die als Studienteilnehmer die Forschung unterstützen. Allein im Jahr 2015 haben bei Profil mehr als 1.500 Screenings stattgefunden.

Zahlreiche freiwillige Studienteilnehmer aus ganz Deutschland haben so erfolgreich dazu beigetragen, neue Medikamente und Behandlungsmethoden zu entwickeln und damit Betroffenen maßgeblich zu helfen. Wer das Institut bei der Forschung aktiv unterstützen möchte, kann sich jederzeit in der Probandendatenbank von Profil registrieren lassen.


Quelle: Pressemitteilung des Profil Instituts für Stoffwechselforschung GmbH

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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