- Behandlung
KI-Coaching für Patienten für sicheren Umgang mit AID-Systemen
4 Minuten
Mit seiner Diabetestechnologie DBLG1 bietet Diabeloop, eine Lösung zum Management von Typ-1-Diabetes an. Um das Vertrauen in AID-Systeme zu stärken und den sicheren Umgang mit dem selbstlernenden Algorithmus zu unterstützen, entwickelte das französische Unternehmen eigenen Angaben zufolge nun ein innovatives KI-Coachingprogramm. Durch die Vereinbarung von ersten Kooperationen mit privaten Krankenversicherungen möchte Diabeloop mit seinem KI-Coaching einen wichtigen Schritt in Richtung verbesserte Patientenversorgung gehen.
KI-Coaching für Vertrauen und Nachvollziehbarkeit bei AID-Systemen
DBLG1, der selbstlernende Algorithmus von Diabeloop zum personalisierten und automatisierten Diabetesmanagement, ist für viele Menschen mit Typ-1-Diabetes ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Leben ohne Unterbrechungen. Doch die Akzeptanz von künstlicher Intelligenz und die Bereitschaft der Patienten zur Umstellung auf ein AID-System ist die Grundlage für weniger emotionale Belastungen, heißt es in einer Pressemitteilung von Diabeloop.
Daher habe das Unternehmen zusammen mit dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) der Universität zu Lübeck ein umfassendes und innovatives Coachingprogramm entwickelt, das Patienten helfen soll, das KI-System zu verstehen, sich mit der Nutzung des selbstlernenden Algorithmus DBLG1 noch sicherer zu fühlen und ein stärkeres Vertrauen aufzubauen.
Das Coachingprogramm biete somit die Möglichkeit einer ersten Unterstützung durch das geschulte Diabetesteam zu Beginn der Umstellung. Im Rahmen des diesjährigen DiaTec präsentierte Diabeloop in seinem Symposium, wie es zusammen mit geschulten Arztpraxen das exklusive Programm ausarbeitete und welche Auswirkungen das Coaching auf Patienten haben kann.
Sandra Schlüter, Diabetologin und Internistin aus Northeim und Tim Schrills, Ingenieurpsychologe an der Universität zu Lübeck, gingen dabei in ihren Vorträgen darauf ein, wie wichtig es ist, Patienten gerade zu Beginn der Nutzung eines KI-Systems ein intensives Betreuungsangebot machen zu können. Entscheidend seien dafür neben der Klärung von Erwartungshaltungen zu Beginn der Therapie auch die Begleitung bei Veränderungen im Alltag oder beim HbA1c-Wert. Zudem seien die Berücksichtigung individueller Erfahrungshorizonte und die Offenheit im Umgang mit Technik der jeweiligen Anwender beim Aufbau eines erfolgreichen Coachingprogramms ausschlaggebend.
„Wie Menschen mit Diabetes Technologie wahrnehmen und zur Therapie einsetzen, ist sehr individuell. Das KI-Coaching, das wir mit Diabeloop entwickelt haben, erlaubt einen individuell anpassbaren Einstieg in moderne AID-Systeme wie DBLG1. Dadurch können wichtige psychologische Faktoren wie das Vertrauen in das System und die Verständlichkeit optimiert und eine einfache, sichere und entlastende Therapie erreicht werden“, so Tim Schrills, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMIS.
Ein personalisierbares Coaching könne so auch zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Berater und Patient beitragen.
„Patienten haben eine unterschiedliche Affinität zur Technik und auch unterschiedliche Bedürfnisse und Erfahrungen in Bezug auf die AID-Nutzung. DBLG1 entlastet Menschen mit Typ-1-Diabetes von über hundert Therapieentscheidungen und verringert die damit verbundenen psychischen Belastungen. Ein KI-Coaching stärkt das Vertrauen und den sicheren Umgang mit dem selbstlernenden Algorithmus. Mit dem von Diabeloop entwickelten Coachingprogramm kommen wir unserem Ziel der verbesserten Patientenversorgung und Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes einen weiteren Schritt näher“, erklärt Dr. Christian Krey, Country Manager DACH bei Diabeloop.
Individuelle Coachingpläne für verschiedene Patiententypen
Um das Coaching individuell an den Patienten anzupassen, erfolge zu Beginn eine Typisierung durch wissenschaftlich ausgewertete und veröffentlichte Fragebögen. [1,2] Die Personalisierungsanforderungen würden dabei anhand der interaktionsbezogenen Technikaffinität und Vorerfahrungen mit Pumpen, Sensoren und AID bestimmt. Je nach Patiententyp stünden unterschiedliche Coachingpläne zur Verfügung, die bei Bedarf individuell angepasst werden könnten.
Die verschiedenen Funktionen des Algorithmus, die Nutzung und erreichbare Ziele aus Nutzersicht würden dann in den verschiedenen Coaching-Sitzungen mit dem Diabetesteam erlernt. Um die ausgewählten personalisierten Ziele zu erarbeiten, stünden dem Patienten verschiedene Zielkarten zur Verfügung, die anhand von QR-Codes Factsheets und Beschreibungen der Ziele und Aufgaben bereitstellten. Insgesamt gebe es 60 personalisierbare Zielkarten, die je nach Patiententyp zum Einsatz kommen können.
Ein begleitendes Monitoring des Coachingverlaufs dokumentiere dabei den Lernfortschritt gemessen am Vertrauen in den Algorithmus, Verständnis für die Funktionsweise des Algorithmus und an der Diabetes-Belastung.
Ein Leitfaden unterstütze Diabetesfachkräfte gleichzeitig bei der Bewältigung der psychologischen Herausforderungen von Patienten, die auf ein AID-System umgestellt werden. Alle Materialien des Coachings sollen im Laufe des Jahres ebenso als digitale Anwendung verfügbar sein.
Kooperation mit privaten Krankenversicherungen
Mit dem Ziel, die Patientenversorgung von Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland weiter voranzutreiben, ging Diabeloop nun erste Kooperationen mit privaten Krankenversicherungen ein, die das innovative KI-Coaching von Diabeloop für ihre vollversicherten Kundinnen und Kunden anbieten, wird in der Pressemeldung berichtet. Das Coachingprogramm ermögliche es Menschen mit Typ-1-Diabetes, das Diabetesmanagement mit Hilfe von künstlicher Intelligenz kennenzulernen und die sichere Nutzung mit dem DBLG1 zu erproben.
„Diese Kooperationen sind ein entscheidender Baustein hin zu einem ebenso selbstbestimmten wie auch automatisierten Management des Typ-1-Diabetes, denn wir wissen, dass die Umstellung auf ein AID-System für Menschen mit Typ-1-Diabetes ein herausfordernder Prozess sein kann. Daher freuen wir uns sehr, dass wir unter den privaten Krankenversicherungen bereits Partner finden konnten, die ihre Kundinnen und Kunden mit Typ-1-Diabetes auf diesem Weg begleiten“, kommentiert Erik Huneker, CEO und Co-Founder von Diabeloop.
Im Laufe des Jahres werden weitere Verträge mit gesetzlichen Krankenkassen folgen, um das Coaching möglichst vielen Menschen mit Typ-1-Diabetes ermöglichen zu können, heißt es von Seiten Diabeloops.
YourLoops, die Datenvisualisierungsplattform von Diabeloop, ermöglicht es Patienten, auf die von DBLG1 generierten Daten zuzugreifen und sie mit ihrem Gesundheitsteam zu teilen.
Quelle: Diabeloop | Redaktion
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 12 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 8 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).