Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern!

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Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern! | Foto: Olga - stock.adobe.com
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Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern!

Wissen, Aufklärung und Prävention der Eltern sind der Grundstein für gesunde Kinder-Zähne. Deshalb gibt es hier hilfreiche Tipps und was es bezüglich des Diabetes bei der Zahnpflege zu beachten gibt.

Schon während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und sich mit allen Vitaminen, Mineral- sowie Nährstoffen zu versorgen. Denn die Bildung der Milchzahn- und der bleibenden Zahn-Anlagen beim Kind beginnt schon in der Anfangszeit der Schwangerschaft. Dabei sind vor allem Kalzium, Fluorid und Phosphor wichtige Mineralstoffe, die zu einer gesunden Entwicklung der Zähne beitragen.

Die Ursachen für Karies

Hier ein kleiner Exkurs zum Thema Karies und ihrem Entstehen: Die Karies ist eine Erkrankung der Zahnstruktur mit mehreren Ursachen. Sie entsteht durch die Bakterien im Mund, häufig zugeführten Zucker und über die Zeit hinweg. Ist einer dieser Faktoren zu einem Zeitpunkt nicht gegeben, kann auch keine Karies gefördert werden.

Deshalb sollte man beim Konsumieren von Gummibärchen statt jede halbe Stunde eins lieber zehn auf einmal essen und statt alle halbe Stunde einen Schluck Limonade lieber ein ganzes Glas auf einmal trinken. Denn durch den häufigen Zucker oder die Säure eines Safts oder Softdrinks muss der pH-Wert, der das Maß des Säuregehalts angibt, im Mund jedes Mal erneut neutralisiert werden. Der Zucker gibt den Bakterien im Mund immer wieder „Nahrung“, was langfristig zu Karies führt.

Wenn das Baby da ist

Wenn das Kind auf die Welt kommt, hat dieses zunächst keine Bakterien im Mund. Durch Umwelt-Einflüsse und das Umfeld werden diese nach und nach mehr. Man sollte versuchen, dies so lange wie möglich hinauszuzögern. Aus diesem Grund sollte man Babys nicht auf den Mund küssen, nicht elterliche Finger in den Mund stecken und ab dem Beikost-Alter dem Baby immer einen eigenen Löffel bzw. eigenes Besteck geben und dies nicht teilen.

Beim Zucker gilt wie so oft: Die Menge macht das Gift. In der Muttermilch kommt natürlicherweise Milchzucker (Laktose) vor. Doch deshalb ist die Muttermilch nicht schlecht. Diese enthält auch viele wichtige Nährstoffe und Antikörper, die gegen Erreger wirksam sind und das Immunsystem des Babys stärken. Auch in gekaufter Baby-Milch ist Zucker enthalten.

Deshalb sollten Kinder weder dauerhaft an der Brust bzw. Flasche nuckeln, um nicht ständig Zucker aufzunehmen – die Zucker-Häufigkeit macht den Unterschied beim Entstehen von Karies. Später sollten Kinder hauptsächlich ungesüßte Getränke, idealerweise Wasser, trinken.

Fluoride, die richtige Zahnpasta und ab wann man die Zähne putzt

Jahrelang galt das Thema Fluoride als heikel, da viele das Salz (Fluorid) mit dem giftigen Gas Fluor verwechselten. Natürlich gibt es auch bei Fluorid eine Menge, ab der es schädlich ist. Allerdings müsste das Kind dafür eine ganze Tube Zahnpasta essen.

Für die Zähne sind Zahnpasten mit Fluorid gegenüber Zahnpasten ohne Fluorid zu bevorzugen, da diese dazu beitragen, Karies vorzubeugen. Dies passiert, indem sich das enthaltene Fluorid im Zahnpasta-Gemisch wie ein Schleier um die Zähne legt. Deshalb empfehlen Zahnärzte nach dem Zähneputzen nur das Ausspucken der Zahnpasta und nicht das Ausspülen des Munds.

Der Markt an Zahnpasten und Zahnpflege-Produkten, wie Zahnseide, Mundspül-Lösungen und Bürstchen für die Räume zwischen den Zähnen (Interdentalbürsten), steigt. Um für das Kind die richtige Zahnpasta zu wählen, ist ratsam, sich an dem Aufdruck auf der Tube, welche Zahnpasta für welches Alter bestimmt ist, zu orientieren.

Eins steht aber fest: Ab dem ersten Zahn muss geputzt werden! Auch wenn dies bei dem ein oder anderen Kind nicht so beliebt ist, ist das Zähneputzen für gesunde und schöne Zähne unverzichtbar. Heutzutage gibt es auch das ein oder andere Spiel, mit welchem Eltern ihrem Kind das Zähneputzen spielerisch näherbringen können.

Kinder werden selbstständig

Grundsätzlich ist es gut, wenn die Kinder früh die Möglichkeit bekommen, selbst die Zähne zu putzen. Allerdings ist bewiesen, dass das etwas Geschick und Übung braucht. Deshalb wird empfohlen, dass die Eltern mindestens nachputzen, bis die Kinder fließend Schreibschrift schreiben können.

Diabetes und Zähne hängen zusammen

Da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für verschiedenste Zahn-Erkrankungen haben, wie Parodontitis, Karies und Erkrankungen der Mundschleimhaut, sind hier doppelte Vorsicht und eine erhöhte Notwendigkeit der Pflege geboten. Durch eine gestörte Wundheilung, erhöhte Blutzuckerwerte und eine eventuelle Trockenheit im Mund können Karies und Parodontitis schneller voranschreiten.

Deshalb sollte man die Pflege der Zähne und des Mundraums strikter vom Zahnarzt kontrollieren lassen, wenn ein Diabetes besteht. Dies gilt auch bereits, wenn das Kind einen Diabetes hat. Dessen Zähne sind intensiv zu pflegen und die Zuckermenge sollte so gering wie möglich sein.

Wie bei vielen anderen Dingen auch brauchen Kinder ein Vorbild. Wer könnte das besser sein als die eigenen Eltern? Denn ein gesunder Kindermund und langfristig gesunde Zähne beginnen eben schon bei den Eltern.


von Nathalie Julie Haak

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (1/2) Seite 44-45

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  • cesta postete ein Update vor 1 Tag, 9 Stunden

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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