Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern!

3 Minuten

Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern! | Foto: Olga - stock.adobe.com
Foto: Olga - stock.adobe.com
Mit Zahnpflege früh beginnen: Gesunde Kinder-Zähne beginnen bei den Eltern!

Wissen, Aufklärung und Prävention der Eltern sind der Grundstein für gesunde Kinder-Zähne. Deshalb gibt es hier hilfreiche Tipps und was es bezüglich des Diabetes bei der Zahnpflege zu beachten gibt.

Schon während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und sich mit allen Vitaminen, Mineral- sowie Nährstoffen zu versorgen. Denn die Bildung der Milchzahn- und der bleibenden Zahn-Anlagen beim Kind beginnt schon in der Anfangszeit der Schwangerschaft. Dabei sind vor allem Kalzium, Fluorid und Phosphor wichtige Mineralstoffe, die zu einer gesunden Entwicklung der Zähne beitragen.

Die Ursachen für Karies

Hier ein kleiner Exkurs zum Thema Karies und ihrem Entstehen: Die Karies ist eine Erkrankung der Zahnstruktur mit mehreren Ursachen. Sie entsteht durch die Bakterien im Mund, häufig zugeführten Zucker und über die Zeit hinweg. Ist einer dieser Faktoren zu einem Zeitpunkt nicht gegeben, kann auch keine Karies gefördert werden.

Deshalb sollte man beim Konsumieren von Gummibärchen statt jede halbe Stunde eins lieber zehn auf einmal essen und statt alle halbe Stunde einen Schluck Limonade lieber ein ganzes Glas auf einmal trinken. Denn durch den häufigen Zucker oder die Säure eines Safts oder Softdrinks muss der pH-Wert, der das Maß des Säuregehalts angibt, im Mund jedes Mal erneut neutralisiert werden. Der Zucker gibt den Bakterien im Mund immer wieder „Nahrung“, was langfristig zu Karies führt.

Wenn das Baby da ist

Wenn das Kind auf die Welt kommt, hat dieses zunächst keine Bakterien im Mund. Durch Umwelt-Einflüsse und das Umfeld werden diese nach und nach mehr. Man sollte versuchen, dies so lange wie möglich hinauszuzögern. Aus diesem Grund sollte man Babys nicht auf den Mund küssen, nicht elterliche Finger in den Mund stecken und ab dem Beikost-Alter dem Baby immer einen eigenen Löffel bzw. eigenes Besteck geben und dies nicht teilen.

Beim Zucker gilt wie so oft: Die Menge macht das Gift. In der Muttermilch kommt natürlicherweise Milchzucker (Laktose) vor. Doch deshalb ist die Muttermilch nicht schlecht. Diese enthält auch viele wichtige Nährstoffe und Antikörper, die gegen Erreger wirksam sind und das Immunsystem des Babys stärken. Auch in gekaufter Baby-Milch ist Zucker enthalten.

Deshalb sollten Kinder weder dauerhaft an der Brust bzw. Flasche nuckeln, um nicht ständig Zucker aufzunehmen – die Zucker-Häufigkeit macht den Unterschied beim Entstehen von Karies. Später sollten Kinder hauptsächlich ungesüßte Getränke, idealerweise Wasser, trinken.

Fluoride, die richtige Zahnpasta und ab wann man die Zähne putzt

Jahrelang galt das Thema Fluoride als heikel, da viele das Salz (Fluorid) mit dem giftigen Gas Fluor verwechselten. Natürlich gibt es auch bei Fluorid eine Menge, ab der es schädlich ist. Allerdings müsste das Kind dafür eine ganze Tube Zahnpasta essen.

Für die Zähne sind Zahnpasten mit Fluorid gegenüber Zahnpasten ohne Fluorid zu bevorzugen, da diese dazu beitragen, Karies vorzubeugen. Dies passiert, indem sich das enthaltene Fluorid im Zahnpasta-Gemisch wie ein Schleier um die Zähne legt. Deshalb empfehlen Zahnärzte nach dem Zähneputzen nur das Ausspucken der Zahnpasta und nicht das Ausspülen des Munds.

Der Markt an Zahnpasten und Zahnpflege-Produkten, wie Zahnseide, Mundspül-Lösungen und Bürstchen für die Räume zwischen den Zähnen (Interdentalbürsten), steigt. Um für das Kind die richtige Zahnpasta zu wählen, ist ratsam, sich an dem Aufdruck auf der Tube, welche Zahnpasta für welches Alter bestimmt ist, zu orientieren.

Eins steht aber fest: Ab dem ersten Zahn muss geputzt werden! Auch wenn dies bei dem ein oder anderen Kind nicht so beliebt ist, ist das Zähneputzen für gesunde und schöne Zähne unverzichtbar. Heutzutage gibt es auch das ein oder andere Spiel, mit welchem Eltern ihrem Kind das Zähneputzen spielerisch näherbringen können.

Kinder werden selbstständig

Grundsätzlich ist es gut, wenn die Kinder früh die Möglichkeit bekommen, selbst die Zähne zu putzen. Allerdings ist bewiesen, dass das etwas Geschick und Übung braucht. Deshalb wird empfohlen, dass die Eltern mindestens nachputzen, bis die Kinder fließend Schreibschrift schreiben können.

Diabetes und Zähne hängen zusammen

Da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für verschiedenste Zahn-Erkrankungen haben, wie Parodontitis, Karies und Erkrankungen der Mundschleimhaut, sind hier doppelte Vorsicht und eine erhöhte Notwendigkeit der Pflege geboten. Durch eine gestörte Wundheilung, erhöhte Blutzuckerwerte und eine eventuelle Trockenheit im Mund können Karies und Parodontitis schneller voranschreiten.

Deshalb sollte man die Pflege der Zähne und des Mundraums strikter vom Zahnarzt kontrollieren lassen, wenn ein Diabetes besteht. Dies gilt auch bereits, wenn das Kind einen Diabetes hat. Dessen Zähne sind intensiv zu pflegen und die Zuckermenge sollte so gering wie möglich sein.

Wie bei vielen anderen Dingen auch brauchen Kinder ein Vorbild. Wer könnte das besser sein als die eigenen Eltern? Denn ein gesunder Kindermund und langfristig gesunde Zähne beginnen eben schon bei den Eltern.


von Nathalie Julie Haak

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (1/2) Seite 44-45

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Was leisten Apotheken für Menschen mit Diabetes, Herr Manfred Krüger?

Diabetes-Anker-Podcast: Was leisten Apotheken für Menschen mit Diabetes, Herr Manfred Krüger? | Foto: Dirk Deckbar / MedTriX

2 Minuten

Kinder mit Diabetes in der Infekt-Zeit: Krankheiten meistern ohne Stoffwechsel-Entgleisungen

Herbstzeit ist Infekt-Zeit: Wenn Kinder mit Diabetes Krankheiten bekommen, können Stoffwechsel-Entgleisungen drohen. Denn Fieber und Erkältungen erhöhen die Glukosewerte und lassen den Insulin-Bedarf steigen. Worauf Eltern achten sollten, erklärt Diabetesberater André Kluge.
Kinder mit Diabetes in der Infekt-Zeit: Krankheiten meistern ohne Stoffwechsel-Entgleisungen | Foto: Syda Productions – stock.adobe.com

3 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

Verbände