- Behandlung
Nur die Hälfte der Patienten erreicht Therapieziele
3 Minuten
Eine im Februar 2016 in Cardiovascular Endocrinology publizierte Datenanalyse von Teilnehmern der Aufklärungsaktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“, zeigt, dass nahezu die Hälfte der Menschen mit Typ-2-Diabetes ihr Therapieziel nicht erreicht: Sie hatten einen HbA1c-Wert von über sieben Prozent und damit ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen.¹ ²
Zwischen 2005 und 2014 nahmen mehr als 31.000 Teilnehmer der Aufklärungsaktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ am Risikocheck teil. Für 26.522 Teilnehmer aus den Jahren 2006 bis 2014 lagen vollständig ausgefüllte Fragebogen des Diabetes-Risikochecks – einer nach Lindström modifizierten Form des FINDRISK vor. Darüber hinaus wurden Blutzucker, Blutdruck, Taillenumfang und bei Menschen mit bekanntem Diabetes der Langzeitblutzucker (HbA1c) gemessen.
Der HbA1c-Wert ist eine wichtige Kenngröße im Diabetes-Management und Namensgeber der Aktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“. Der Wert sollte „unter sieben“ Prozent liegen, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Alarmierende Ergebnisse
19,2 Prozent (n=5.098) der Aktionsteilnehmer mit vollständigem Datensatz hatten angegeben, an Typ-2-Diabetes zu leiden. Dieser Anteil war über die Jahre bemerkenswert angestiegen: 2006 waren es noch 13,3 Prozent, in 2014 bereits 21,7 Prozent gewesen. Die Analyse ihrer HbA1c-Werte macht deutlich, dass die Blutzuckerwerte sehr oft nicht im Zielbereich liegen: 46,3 Prozent, also nahezu die Hälfte der Menschen mit Typ-2-Diabetes (n=4.170) wies einen HbA1c über sieben Prozent auf.1 Dieses Ergebnis bestätigt eine weitere Untersuchung aus Deutschland von 2014, bei der ebenfalls nur etwa die Hälfte der Menschen mit Diabetes eine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≤ 7 Prozent) erzielte.³
Bei den Menschen mit Typ-2-Diabetes (n=5.098) liegen laut aktueller Analyse zudem oft weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren vor: Mehr als drei Viertel der ausgewerteten Teilnehmer waren übergewichtig oder adipös (78,0 Prozent), mehr als 40 Prozent (40,7 Prozent) gaben an, sich nicht regelmäßig körperlich zu bewegen, und mehr als 15 Prozent (16,2 Prozent) gaben unvorteilhafte Ernährungsgewohnheiten zu Protokoll. 69,9 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes wiesen außerdem erhöhte Blutdruckwerte auf oder berichteten von der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente. ¹
Zur Vermeidung von Folgekrankheiten sind weiterhin große Anstrengungen nötig
Die Auswertung macht deutlich, dass der Typ-2-Diabetes bei vielen Patienten nicht gut kontrolliert ist und sie ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen haben. Um die Aussichten der Betroffenen zu verbessern, müssen deshalb weiterhin große Anstrengungen unternommen werden – sowohl mit Blick auf den Lebensstil der Patienten als auch bei der medikamentösen Therapie. Werden die Behandlungsziele durch eine Lebensstiländerung mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung sowie mit oralen Antidiabetika nicht erreicht, kann eine Insulintherapie die Chance bieten, den Blutzucker-Zielwert zu erreichen.
„Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ – Zusammen nachhaltig aufklären
„Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ steht für bundesweite, nachhaltige Aufklärung über die Volkskrankheit Diabetes. Die Diabetes-Aktion blickt auf über ein Jahrzehnt Aufklärung zurück: Über eine halbe Million Besucher an 46 Standorten und mehr als 30.000 ausgewertete Risikochecks liefern fundierte Daten. Zentrale Bestandteile von „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ sind neben Informationen zur Behandlung von Diabetes die Themen Ernährung und Bewegung – in diesem Jahr mit vielen Aktionen rund um die Fußball-EM.
Die von Sanofi initiierte Aktion kooperiert seit 2005 mit Fachgesellschaften, Patientenorganisationen, Krankenkassen und Medien. Partner der Aktion sind: Adipositas Stiftung, Apotheken-Depesche, Ärzte Zeitung, Bundesverband der Diabetologen in Kliniken e. V. (BVDK), DAK Gesundheit, Stiftung „Das zuckerkranke Kind“, Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD), Deutscher Diabetiker Bund (DDB), Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen e. V., Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz- und Kreislauferkrankungen e. V. (DGPR), Diabetes-Journal, Diabetologen eG Baden-Württemberg, DiaExpert, Deutscher Tanzsportverband e. V. (DTV), gesundheit.com, gesundheitswirtschaft rhein-main e. V., Health-Capital, herzmedizin, Insulinclub.de, LZ Gesundheitsreport, PTS Diagnostics, Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe e. V. (VDBD).
Weitere Informationen finden Sie unter www.gesuender-unter-7.de
Quelle: Pressemitteilung von Sanofi
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).