OAD: Orientieren auch am Langzeitwert!

Bevor über eine Alternative zu Metformin nachgedacht wird, sollte man zuerst mit seinem Arzt das Einnahme-Schema modifizieren.

Die Frage: Ich bin 70 Jahre (Größe 1,59 m, Gewicht 68,5 kg) und habe seit 4 Jahren einen Diabetes Typ 2. Nun bekomme ich morgens 1 Tablette Metformin 1 000. Ist bei Nüchternblutzuckerwerten von 116 – 144 – 170 mg/dl (6,4 – 8,0 – 9,4 mmol/l) Metformin zu empfehlen? Gibt es eine Tabletten-Alternative?

Prof. Petzoldt: Stellen Sie für alle Zukunft eine geeignete Ernährungsweise sicher – und peilen Sie damit eine langsame Gewichtsnormalisierung an (Ziel: unter 65 kg). Das ist meine erste Empfehlung. Dazu schlage ich Ihnen zweitens vor, mit Ihrem Arzt über die Metformin-Einnahme am späten Abend zu sprechen; die Wirkung auf die Nüchternwerte (Ideal-Ziel: unter 100 mg/dl bzw. unter 5,6 mmol/l) ist dann häufig größer und auch der HbA1c-Wert könnte sich bessern.

Orientieren Sie sich also auch am HbA1c-Wert. Wenn diese Medikamentenverteilung trotz einer beginnenden Gewichtsabnahme innerhalb von 3 bis 6 Monaten wenig oder nichts bringt, dann denken Sie mit Ihrem Diabetologen an eine andere Tablettensorte und auch an die Kombination von unterschiedlich wirkenden Tabletten.

von Prof. Dr. med. R. Petzoldt
ehem. Direktor des Diabeteszentrums am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (9) Seite 42