- Aus der Community
PCOS – ein vielfältiges Krankheitsbild, das auch Diabetikerinnen betreffen kann
3 Minuten

Beim letzten Besuch bei meiner Internistin hatte ich einen spannenden Kontakt mit einer jungen Dame mit Diabetes und Schwangerschaftswunsch. Während der Wartezeit unterhielten wir uns über unsere Probleme mit dem Blutzucker. Sie schilderte mir folgende Symptome: unerklärlich hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen, ein hohes HbA1c und unerklärliche Schwankungen der Blutzuckerwerte, die wie aus dem Nichts kommen. Das erinnerte mich teilweise etwas an mich. Und sie wies mich auf das PCOS hin. Eine Erkrankung, die auch Frauen mit Diabetes betreffen kann. PCOS und Diabetes? Das klang zunächst etwas verwirrend. Ich machte mich daher etwas schlauer über diesen Zusammenhang.
Das polyzystische Ovarialsyndrom (oh je, was für ein kompliziertes Wort für einen Nichtmediziner wie mich), kurz PCOS genannt, ist eine hormonelle Funktionsstörung der Eierstöcke, deren Ursache bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Das PCOS tritt bei Frauen meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. In Europa sind davon ca. 4 bis 12% der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Die Erkrankung kann sich unterschiedlich auswirken und variiert mit ihren Symptomen. Und sie kann eben auch Auswirkungen auf den Diabetes haben. Doch dazu später.
Merkmale des PCOS:
- Neigung zu unreiner Haut
- die Regel kommt unregelmäßig oder gar nicht
- teilweise mit Übergewicht verbunden
- Frau kann unter Haarausfall leiden
- hat manchmal starke Behaarung im Gesicht oder am Körper
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Frau weist überdurchschnittlich viel männliche Hormone auf

Wie kann man die Erkrankung feststellen?
Zunächst untersucht der Arzt mittels Ultraschall die Eierstöcke der Frau. Bei einer Frau mit einem PCOS sind die Eierstöcke oft vergrößert. Die Eierstöcke sind dann polyzystisch, das bedeutet, sie sind voll mit mehreren zystenartig vergrößerten Follikeln mit Eizellen, weil der Eisprung gar nicht oder nur unregelmäßig stattfindet. Außerdem zeigen die Blutwerte, dass etwas aus dem Takt geraten ist. Bei Frauen mit PCO-Syndrom sind unter anderem die Konzentrationen der männlichen Hormone erhöht.
Welche Auswirkungen hat das PCOS auf den Diabetes?
Oft tritt bei einem PCOS auch eine Insulinresistenz auf. So kommt es zu erhöhten Blutzuckerwerten, weil das körpereigene Insulin nicht ausreicht, wie das vom Typ-2-Diabetes bekannt ist. Dieses Zuviel an Insulin kann wiederum Einfluss auf die Produktion der männlichen Geschlechtshormone haben.
Da oft auch Übergewicht vorhanden ist, kann eine Gewichtsreduktion bereits positive Effekte auf das PCOS haben. Liegt eine Insulinresistenz vor, die sich durch eine Gewichtsabnahme nicht ausreichend beeinflussen lässt, kann als Therapiemaßnahme das Medikament Metformin verschrieben werden, das als Mittel der ersten Wahl auch bei Typ-2-Diabetes eingesetzt wird. Dieses Medikament reduziert unter anderem die Insulinresistenz und sorgt dafür, dass körpereigenes Insulin wieder besser wirken kann, so dass es hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Außerdem hemmt es die Glukose-Neubildung in der Leber und bremst die Zuckeraufnahme aus dem Darm ins Blut. Erfahrungen zeigen, dass Metformin, ergänzend zu gynäkologischen Therapien, Frauen mit PCOS und Diabetes die Möglichkeit eröffnet, dennoch schwanger zu werden.

Ich selbst kenne die Herausforderungen einer Schwangerschaft aus Erfahrung. Ich möchte mit meinem Artikel speziell den weiblichen Leserinnen unter uns Mut machen, bei einem unerfüllten Schwangerschaftswunsch auch einmal seinen Gynäkologen zu besuchen und ihn im Zusammenhang mit dem Diabetes um Rat zu fragen. Auch die Lösungen von Schwangerschaft mit Diabetes sind vielfältig.
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aus der Community
Warum ich aufgrund meines Typ-1-Diabetes (vermutlich) keine Kinder haben möchte!
5 Minuten
- Aus der Community
Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaft mit Typ-1-Diabetes
4 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
-
moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
-
-
hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
-
lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
-
connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
-


Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig