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Pumpine Teil #9 – Together forever: Sie haben „Ja“ gesagt
4 Minuten

EINE INSULINPUMPE? NIEMALS! Oder?
Bei meiner Diabetes-Diagnose vor 10 Jahren gab es eine Sache, bei der ich mir sehr schnell sicher war: Eine Insulinpumpe will ich nicht und werde ich ganz bestimmt auch niemals wollen. Gründe gab es mehrere, hauptsächlich ging es mir aber darum, nicht dauerhaft „etwas an mir dran“ haben zu wollen.
Gute 6 1/2 Jahre später war ich bereit, dem Ganzen eine Chance zu geben, und trug die Accu-Chek Spirit Combo und den mylife OmniPod zwei Tage zur Probe. Mit dem Ergebnis, dass ich mir ein Leben mit Pumpe immer noch nicht vorstellen konnte – es aber nicht mehr komplett ausschloss.
Im Januar 2016 entschied ich mich, die Accu-Chek Insight zu beantragen. Die Kostenübernahme für eine Erprobungsphase wurde zugesagt und im Mai des gleichen Jahres brachte mir die wahrscheinlich netteste Roche-Vertreterin der Welt meine Pumpine nach Hause.
Ob man die Pumpe dauerhaft behalten darf, entscheidet die Krankenkasse bzw. der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (kurz MDK) nach der genehmigten Erprobungsphase, die meistens zwischen 90 und 120 Tagen dauert. Doch erst 576 Tage nach dem ersten Anlegen der Pumpe bekam ich die Zusage für die dauerhafte Kostenübernahme.
Was in den Monaten dazwischen passierte, steht in meiner Beitrags-Reihe zu diesem Thema: Teil #1, Teil #2, Teil #3, Teil #4, Teil #5.1, Teil #5.2, Teil #6, Teil #7 und Teil #8
Spoiler: „Weitere Erprobungsphase“, „MDK“ und „HbA1c“ waren zu der Zeit meine meist gefürchteten Worte.

ICH BLEIBE PUMPENTRÄGERIN.
Der erlösende Brief der Krankenkasse kam am 6. Dezember an. Nach einem Kurzurlaub in Sankt Peter-Ording erwartete er mich im Briefkasten und ich hielt ihn in der Hand und dachte: „Ach, Mist, willkommen zurück auf dem Boden der Tatsachen.“
Und dann las ich das Schreiben einmal, zweimal, dreimal und fühlte mich unfassbar weit entfernt vom harten Boden, ich schwebte viel mehr auf Wolke 7. Wirklich, ich konnte dieses Glücksgefühl kaum verarbeiten. Nun stand dort einfach ohne große Floskeln geschrieben, dass meine Pumpentherapie dauerhaft genehmigt wurde. Keine x-te Erprobungsphase und auch keine Absage – mit beidem kannte ich mich inzwischen ja ganz gut aus und war auf das damit verbundene Gefühl vorbereitet.
Die Wochen vor der Entscheidung zur Genehmigung war meine Motivation wirklich so weit unten wie selten. Alles drehte sich darum, dass – drastisch ausgedrückt – jemand Wildfremdes über meine Lebensqualität entscheidet.

ICH LAUFE NOCH WARM.
Ich muss zugeben, dass die Wochen nach der Genehmigung nicht unbedingt die perfekte Zeit für Basalratentests, Faktoranpassungen und sonstige Einstellungs-Optimierungen war. Hier ein Keks, da faules Rumliegen, alles keine Alltags-Situationen, die ich hätte nutzen können. Aber langsam tritt Routine ein und vor allem steht der erste Besuch bei meiner Diabetologin nach ihrer Mutterschutz-Pause an.
Passend zum Monatsthema der Blood Sugar Lounge #DiaVorsaetze habe ich mir vorgenommen, mich ab jetzt wieder darum zu kümmern, Gutes für meinen Diabetes (also auch für mich) und nicht für den MDK zu tun. Das bringt eine deutliche Entspannung mit sich.

ZUR FEIER DES TAGES: Zeit, sich chic zu machen.
Es hat seine Zeit gebraucht, bis ich eine bequeme Trageweise für meine Pumpine gefunden habe. Tagsüber war der Plasik-Clip keine Lösung für mich – weder am Gürtel noch am BH. Auch die Pumpe mit in den BH zu stecken, empfand ich nur einige Wochen als praktisch. Danach trug ich die Pumpe immer in einem extra BH-Täschchen. Nachts hatte ich die Pumpe mit dem Clip an einem weichen Jogging-Gürtel. Den Clip und das BH-Täschchen bekam ich – ebenso wie einen Beingurt, die ich nie benutzte – auf Rezept und bezahlte dafür somit nichts.
Ich tat mich schwer damit, mir anderes Zubehör zu kaufen, da ich mir ja nie sicher war, ob und wie lange ich die Pumpe noch behalten würde. Als ich dann die Genehmigung bekam, bestellte ich mir noch am selben Tag mein Multiway Body Band von Hid-in, das ich all die Monate angeschmachtet hatte – das war quasi mein Geschenk an mich selbst, dafür, dass ich den Kampf gewonnen habe. Seitdem ich das Body-Band habe, trage ich meine Pumpine ausschließlich darin und habe auch endlich vollkommen das Gefühl, dass die Pumpe zu mir gehört.

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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 11 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 6 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig