„Spätestens im April wollte ich los…!“

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„Spätestens im April wollte ich los…!“

Susanne bedeutet das Reisen sehr viel – und eigentlich wollte sie längst wieder unterwegs sein. Stattdessen geht es in unserem Gespräch um das Nicht-Reisen.

Mit „Zucker im Gepäck – Reisen mit Diabetes“ ist vor Kurzem Susannes erstes Buch erschienen. In dem erzählenden Ratgeber schildert sie in 10 Kapiteln ganz praxisnah, wie das so ist, wenn man mit „Zucker im Gepäck“ um die Welt reist: Was muss man einpacken? Wie verhält man sich am Flughafen und Flugzeug mit Sensoren und Pumpen am Körper und Insulin und Spritzen im Gepäck? Was tun bei Hitze, Kälte, in Notsituationen? Medizinische Ratschläge gibt’s neben vielen Anekdoten und Geschichten von unterwegs natürlich auch, und zwar von Diabetologe Dr. Andreas Weigel aus Augsburg.

Aber: Schlechtes Timing – das Buch wurde genau zu Beginn der Corona-Krise fertig. Wegen der Pandemie ist Reisen derzeit gar nicht möglich. Also geht es im Gespräch zwischen Susanne und Nicole erst einmal um das Nicht-Reisen – und natürlich um Corona.

Susanne träumt aktuell nur vom Reisen – aber irgendwann werden wir uns wieder freier bewegen können. Warum nicht schon jetzt vorbereiten? Foto: Susanne Löw

Im Gespräch mit Susanne

Blood Sugar Lounge (BSL): Susanne, hattest Du Reisepläne, aus denen wegen Corona nun nichts wird?

Susanne Löw: Ja, hatte ich. Mein Buch „Zucker im Gepäck“ ist ja Anfang März nach langer Arbeit erschienen – danach wollte ich los, spätestens im April. Mein Ziel stand aber noch nicht fest, glücklicherweise hatte ich daher auch noch nichts gebucht oder ausgemacht …

BSL: Obwohl die Deutsche Diabetes Gesellschaft sagt, dass Menschen mit Diabetes ohne Begleiterkrankungen und mit stabiler Glukoseeinstellung nicht zu den Risikogruppen gehören: Machst Du Dir aufgrund des Diabetes Sorgen?

Susanne Löw: Klar habe ich mich am Anfang gefragt, was denn das alles konkret für mich als Diabetikerin bedeutet. Deshalb habe ich ja auch den Beitrag auf der Blood Sugar Lounge über das Statement der DDG geschrieben. Klarer Tenor ist dort: Kein höheres Infektionsrisiko, eine gute Blutzuckereinstellung hilft beim Infektionsfall, vorerkrankte Diabetiker sollten vorsichtiger sein und es drohen keine Diabetes-Medikamenten-Engpässe.

BSL: Hast Du mittlerweile spezielle Vorkehrungen getroffen?

Susanne Löw: Ich habe mich bei den Lieferanten von FreeStyle Libre und Omnipod informiert, ob dort Lieferschwierigkeiten erwartet werden, die vorerst Entwarnung gegeben haben. Und ich habe meinen Quartalsbedarf besorgt – inklusive Pennadeln und Einmalspritzen, falls ich die Therapie doch wechseln muss. Sollte man ja eh immer haben, aber ich hatte ausgerechnet vor Kurzem alte, abgelaufene Materialien entsorgt.

BSL: Irgendwann wird Reisen wieder möglich sein. Wohin würdest Du am liebsten als Erstes reisen?

Susanne Löw: Ich freue mich darauf, nach den Corona-Zeiten einen guten Freund in Marseille besuchen zu können. Und irgendwann will ich nochmal nach Indien – ein indischer Freund ist in dem Buch „Zucker im Gepäck“ auch zu sehen, und ich habe ihm versprochen, ihm eines Tages ein persönliches Belegexemplar vorbeizubringen…

Die Fragen hat Nicole gestellt.

Susannes Buch

Damit sich jeder, der jetzt zu Hause bleiben muss und Fernweh hat, schon jetzt gut vorbereiten kann: Susanne war schon in 56 Ländern und hat ihre weltweiten Erfahrungen in ihrem Buch „Zucker im Gepäck“ veröffentlicht.

Darin gibt sie viele Anregungen und ermutigt andere Menschen mit Diabetes, ebenfalls ihren Koffer zu packen. Ihr Motto: Wo ein Wille, da ein Weg. In 10 Kapiteln erzählt sie ganz praxisnah, wie das so ist, wenn man mit „Zucker im Gepäck“ um die Welt reist.

Außerdem bietet das Buch viele Services und Links. Dr. Weigel, niedergelassener Facharzt und Mannschaftsarzt des FC Augsburg, gibt zu jedem Kapitel seine ärztliche Expertise und ordnet Susannes Erfahrungen medizinisch ein. Erhältlich ist „Zucker im Gepäck“ im MedTriX-Shop.

Übrigens: Antje hat auf ihrem Blog „Süß, happy und fit“ bereits eine Rezension zu „Zucker im Gepäck“ geschrieben.


von Lena Schmidt

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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