Veränderte Wirkung bei hohen Temperaturen: Auch Medikamente brauchen „hitzefrei“

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Veränderte Wirkung bei hohen Temperaturen: Auch Medikamente brauchen „hitzefrei“ | Foto: Deagreez - gettyimages
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Veränderte Wirkung bei hohen Temperaturen: Auch Medikamente brauchen „hitzefrei“

Menschen mit Diabetes sollten während einer Hitzeperiode besonders gut auf sich achtgeben, denn hohe Temperaturen können ihnen merklich zusetzen. Ein Risikofaktor neben vielen weiteren ist die Arzneimittel-Therapie. Befolgt man ein paar Tipps, kommt man hoffentlich gut durch die heißen Tage.

Von einigen Diabetes-Medikamenten ist bekannt, dass sie bei Hitze anders wirken oder mehr Nebenwirkungen entfalten können – und das, obwohl sie korrekt gelagert wurden! Auch viele weitere Arzneimittel, die man möglicherweise aufgrund von Begleiterkrankungen anwendet, können eine veränderte Wirksamkeit zeigen. In manchen Fällen ist es gar möglich, dass Arzneistoffe den Körper daran hindern, gegen eine Überhitzung anzukämpfen, indem sie das Schwitzen unterbinden oder das Durst-Empfinden herabsetzen.

Wichtig bei Hitze

  1. Vor Eintreten einer Hitze-Periode sollte man mit der Ärztin oder dem Arzt über das Thema Hitze und Verträglichkeit der Arzneimittel sprechen.
  2. Man sollte gut beobachten, wie der Körper auf die veränderten Bedingungen reagiert und ggf. Kontrollen beim Arzt wahrnehmen.
  3. Bei Insulintherapie sind an heißen Tagen veränderte Auswirkungen auf die Glukosewerte möglich. Metformin und SGLT-2-Hemmer sollten bei starkem Flüssigkeitsmangel ggf. zeitweilig pausiert werden.

Verminderte Schweiß-Produktion

Menschen mit Diabetes können alters- oder erkrankungsbedingt unter Umständen nur eingeschränkt Wärme abgeben. Kommen Arzneistoffe hinzu, die das bei heißen Umgebungstemperaturen so wichtige Schwitzen beeinträchtigen, kann dies während einer Hitzewelle fatale Folgen haben. Schweißhemmend wirken beispielsweise die bei Störungen der Harnblasen-Funktion eingesetzten Wirkstoffe Oxybutynin, Tolterodin, Solifenacin, Darifenacin, Fesoterodin, Propiverin und Trospiumchlorid.

Das bei diabetischer Polyneuropathie verwendete Amitriptylin stört die Schweißproduktion erheblich, ebenso wie Opioide, Mittel gegen Übelkeit (Dimenhydrinat) sowie einige Medikamente bei psychischen Erkrankungen und manche gegen Allergien wirksame Medikamente (Antihistaminika). Zeichen für Überhitzung sind trockene und heiße Haut, Verwirrtheit, beschleunigter Puls oder beschleunigte Atmung. Dann kommt es vor allem darauf an, den Körper durch Abkühlen zu unterstützen (siehe Info 2), körperliche Anstrengung zu vermeiden und die Wohnräume kühl zu halten.

Das bei diabetischer Polyneuropathie verwendete Amitriptylin stört die Schweißproduktion erheblich, ebenso wie Opioide, Mittel gegen Übelkeit (Dimenhydrinat) sowie einige Medikamente bei psychischen Erkrankungen und manche gegen Allergien wirksame Medikamente (Antihistaminika). Zeichen für Überhitzung sind trockene und heiße Haut, Verwirrtheit, beschleunigter Puls oder beschleunigte Atmung. Dann kommt es vor allem darauf an, den Körper durch Abkühlen zu unterstützen (siehe Info 2), körperliche Anstrengung zu vermeiden und die Wohnräume kühl zu halten.

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 11 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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