Weltweite Verdoppelung der Typ-1-Diabetes-Fälle bis 2040

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Weltweite Verdoppelung der Typ-1-Diabetes-Fälle bis 2040

Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert, dass sich die Erkrankungszahlen für Typ-1-Diabetes bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten. [1] Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln. Auch Deutschland solle dringend Konsequenzen aus den aktuellen Studienergebnissen ziehen, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Es müsse endlich deutlich mehr in die Diabetesversorgung sowie -prävention investiert werden. [2]

Die Ergebnisse der aktuellen Studie des Fachmagazins „The Lancet Diabetes&Endocrinology“1 seien ein Warnschuss für alle Länder: „Eine Verdoppelung der weltweiten Erkrankungsfälle stellt weltweite Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen“, so DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu. „Nicht nur beim Diabetes Typ 2, der häufig Folge eines ungünstigen Lebensstils ist, müssen wir mit enorm steigenden Zahlen rechnen. Die Autorinnen und Autoren zeigen in aller Deutlichkeit, dass auch bei der Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 der Bedarf an diabetologischer Expertise und Versorgung weltweit ansteigen wird.“ Die Besonderheit der Studie sieht der Kinderdiabetologe aus Tübingen darin, dass Gabriel A Gregory et al. die Dringlichkeit politischen Handelns deutlich machen und mit ihrem Appell unmittelbar die politisch Verantwortlichen adressieren.

Mittels einer Modellrechnung (Markov-Modell) ermittelten die Wissenschaftler für 201 Länder Fallzahlen, Neuerkrankungen und die Sterblichkeitsrate von Diabetes Typ 1. Dabei eruierten sie erstmals für diese Länder aktuelle Zahlen. Sie geben auch Nationen, die bislang über keine Diabetes-Daten verfügen, Informationen an die Hand, um sich ein Bild der eigenen Lage verschaffen und entsprechende gesundheitspolitische Entscheidungen ableiten zu können. „Die Studienergebnisse sind auch für Deutschland relevant. Sie zeigen, dass hierzulande inzwischen über 422 000 Menschen leben, die einen Diabetes Typ 1 haben, und verrät Interessantes über die Altersstruktur: Wie auch in anderen Ländern ist inzwischen eine deutliche Mehrheit der Betroffenen älter als 20 Jahre“, erklärt Neu. „Es scheint, dass immer mehr Menschen im Erwachsenenalter diese Diagnose erhalten.“

Besonders dramatisch fällt die Bilanz für einkommensschwache Länder aus, die in der Regel über wenig Aufklärung und schlechte Versorgungsstrukturen verfügen. „Erschreckend ist, dass seine Heimat darüber entscheidet, ob ein 10-jähriges Kind mit Typ-1-Diabetes 7 oder 70 Jahre mit seiner Erkrankung leben kann. Dies veranschaulicht einmal mehr, wie wesentlich der jeweilige Wohlstand eines Landes und die Infrastruktur des Gesundheitssystems mit zuverlässiger Diagnostik, Zugang zu Insulin und qualifiziertem Personal sind“, betont Neu. Ist dies unzureichend gewährleistet, bedeutet eine Diabetesdiagnose den frühen Tod. So zeigt die Studie, dass 2021 weltweit schätzungsweise 35 000 Menschen unter 25 Jahren innerhalb eines Jahres nach Diagnose starben, weil ihr Diabetes nicht oder zu spät diagnostiziert wurde.

Diese Erkenntnisse untermauern die jahrelangen Forderungen der DDG, auf Seiten der Politik geeignete gesundheitspolitische Maßnahmen zur Eindämmung der Volkskrankheit Diabetes mellitus und für eine ausreichende Versorgung zu ergreifen.2 „Doch besonders in der Diabetologie sind personelle und finanzielle Ressourcen über Jahrzehnte dem Rotstift zum Opfer gefallen“, kritisiert DDG Mediensprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. So seien die Fächer Endokrinologie und Diabetologie an den derzeit 37 staatlichen medizinischen Fakultäten in Deutschland nur noch mit 8 bettenführenden Lehrstühlen repräsentiert. Immer weniger angehende Medizinerinnen und Mediziner würden dadurch Kenntnisse in der Diabetologie erhalten. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, müssen auch hierzulande Menschen mit einem Typ-1-Diabetes deutliche Versorgungsprobleme und eine reduzierte Lebenserwartung befürchten. Das wäre ein Armutszeugnis für ein wohlhabendes Land wie Deutschland“, mahnt Gallwitz.

Literatur:
[1] Gabriel A Gregory et al., Global incidence, prevalence, and mortality of type 1 diabetes in 2021 with projection to 2040: a modelling study, Lancet Diabetes&Endocrinology, Volume 10, ISSUE 10, P741-760, October 01, 2022 https://doi.org/10.1016/S2213-8587(22)00218-2
International Diabetes Federation (IDF) – IDF Diabetes Atlas (10th Edition) https://diabetesatlas.org/atlas/tenth-edition

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft | Redaktion

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 2 Tagen, 20 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 3 Tagen, 18 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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