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Zentrum für Ernährungsmedizin feiert 10-jähriges Bestehen
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Das seit zehn Jahren an der Technischen Universität München (TUM) bestehende Else Kröner-Fresenius-Zentrum (EKFZ) hat zu einem Wandel der Ernährungswissenschaften in Deutschland beigetragen. Denn die Kombination der biowissenschaftlichen Disziplin mit der Medizin war im Gründungsjahr ein neuer Ansatz in der deutschen Hochschullandschaft. Seither sind wegweisende Studien zum Thema fötale Programmierung, genetisch bedingte Erkrankungen des Verdauungstraktes oder braune Fettzellen durchgeführt worden.
Nach aktuellen Schätzungen werden zwei Drittel aller Ausgaben im Gesundheitssystem für chronische Krankheiten aufgewendet. Wie sich eine Person ernährt beeinflusst, ob sie im Laufe ihres Lebens an einer Adipositas, chronischen Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Krebs oder Osteoporose leidet. Der Risikofaktor Ernährung ist jedoch beeinflussbar beispielsweise durch eine Umstellung der Kost.
Die drei Säulen des Else Kröner-Fresenius-Zentrums an der TUM
Was die Faktoren der täglichen Nahrung sind, die uns krank machen, das erforschen drei Teams am Else Kröner-Fresenius-Zentrum am Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) und an der Fakultät für Medizin. Professor Hans Hauner leitet den Lehrstuhl Klinische Ernährungsmedizin und war zudem von Beginn an als Direktor des EKFZ maßgeblich am Aufbau des Zentrums beteiligt. Professor Heiko Witt steht der Pädiatrischen Ernährungsmedizin vor, Professor Martin Klingenspor leitet den Lehrstuhl Molekulare Ernährungsmedizin.
„Als die Else Kröner-Fresenius-Stiftung und die TU München im Jahr 2000 beschlossen, ein ernährungsmedizinisches Zentrum aufzubauen, war dies für die Wissenschaftslandschaft der Bundesrepublik etwas grundlegend Neues“, sagt Professor Hauner – woran sich bis heute nichts geändert habe. „Lediglich im Bereich der Rehabilitationsmedizin wird Ernährungsmedizin in größerem Umfang auch praktisch angewandt“, sagt der EKFZ-Direktor.
In einem Land, in dem der „inadäquat hohe Verzehr von Zucker, Salz und gesättigten Fetten das deutsche Gesundheitssystem im Jahr 2008 mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 16,8 Milliarden Euro belastete“, wie Hauner eine Studie aus dem Wissenschaftsjournal PLOS zitiert, tut eine intensive Ernährungsforschung wie sie am EKFZ betrieben wird Not.
Sehenswerte Bilanz: Studienerfolge am EKFZ
Mit der INFAT-Studie (Impact of nutritional fatty acids during pregnancy and lactation on early human adipose tissue development) über fast zehn Jahre wurde in einer randomisierten kontrollierten Studie von Hauners Team erstmals der Effekt einer gezielten Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit auf die Fettgewebsentwicklung bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zum Alter von fünf Jahren untersucht. Dabei ging es insbesondere um einen möglichen Nutzen einer Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren, um den Nachwuchs vor Übergewicht zu schützen. Dies ließ sich nicht bestätigen.
Das Team um Professor Heiko Witt von der Pädiatrischen Ernährungsmedizin am EKFZ beschäftigt sich mit den erblichen Faktoren, die zu Erkrankungen oder Störungen der Verdauungsorgane führen. So konnten Witt und seine Mitarbeiter zeigen, dass die Mehrzahl der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen im Kindesalter erblich bedingt ist. Insgesamt wurden von seiner Gruppe bislang fünf verschiedene Gene identifiziert, die eine chronische Entzündung der Verdauungsdrüse verursachen. Alle fünf Arbeiten wurden in der renommierten Zeitschrift Nature Genetics veröffentlicht.
Professor Martin Klingenspor erforscht die braunen und beigen Fettzellen: Welche biochemischen Schalthebel müssen betätigt werden, um diese fettverbrennenden Fettzellen zu vermehren und ihre „molekulare Heizung“ in Betrieb zu nehmen? Da seit 2009 klar ist, dass auch Erwachsene solche Fettzellen besitzen, sind sie ein Therapieansatz im Kampf gegen Adipositas. Für das Entkopplerprotein in den Mitochondrien, die als Heizkraftwerke der braunen und beigen Fettzellen arbeiten, hat das Team von Klingenspor mehrere neue Verfahren entwickelt, um die Aktivierung der Fettverbrennung zu messen. Damit können nun neue Aktivatoren identifiziert und auf ihre Eignung zur Bekämpfung von Übergewicht geprüft werden.
Meilenstein für nationale und internationale Ernährungswissenschaften
„Das EKFZ ist nicht nur deutschland-, sondern europaweit ein Meilenstein für die Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften“, sagt Präsident Professor Wolfgang Herrmann – „die TUM ist der Else Kröner-Fresenius-Stiftung außerordentlich dankbar, dass sie auch weiterhin das EKFZ großzügig unterstützt, damit der internationale Nimbus der ernährungsmedizinischen Forschung an der TUM verstetigt werden kann.“
Dieses Fach, so Herrmann, stehe für den Paradigmenwechsel in der medizinischen Forschung und Ausbildung, weil es den Präventionsauftrag in den Vordergrund rücke. „Die moderne Medizin muss Krankheiten nicht nur heilen, sondern verhindern“, sagt Professor Herrmann. Für diese Entwicklung bilden an der TUM drei Fakultäten die gemeinsame Plattform: Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Medizin-, Sport- und Gesundheitswissenschaften.
Quelle: pressemitteilung der Technischen Universität München (TUM)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig