Zurück auf Null– geht das bei Typ-2-Diabetes?

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Zurück auf Null– geht das bei Typ-2-Diabetes?

„Sagen Sie Tschüss zu Ihrem Diabetes!“: eine gewagte Aufforderung im Vorwort des Buchs „Diabetes zurück auf Null“. Dies ist sicherlich ein Statement, das die Leser neugierig macht und dazu verleitet, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.

In seinem Buch “Diabetes – zurück auf Null”, das im TRIAS-Verlag erschienen ist, zeigen der Arzt und Präventivmediziner Dr. Johannes Scholl und die Ökotrophologin Bettina Snowdon anhand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse das Konzept, wie man mit Ernährung und Sport den Typ-2-Diabetes verhindern und ihn wieder in Remission bringen, also die Glukosewerte langfristig normalisieren kann.

Um die Volkskrankheit Diabetes besser veranschaulichen zu können, gehen die Autoren zunächst auf die Datenlage ein. Demnach sei bei mehr als 8 Millionen Menschen in Deutschland ein Typ-2-Diabetes bekannt. Hinzu komme eine Dunkelziffer von 2 Millionen. Studien prognostizierten, dass im Jahr 2040 12,3 Millionen Menschen in Deutschland einen Typ-2-Diabetes haben würden.

Dr. Johannes Scholl ist Facharzt für Innere Medizin, Ernährungsmedizin und Sportmedizin. Er ist Gründer von “Prevention First”, einem Praxisverbund für Präventivmedizin (vorbeugende Medizin). Die Ernährungsberatung von Menschen mit Prädiabetes und Diabetes gehört zu seinen Schwerpunkten.

In ihrem Buch plädieren die Autoren für eine personalisierte Behandlung des Typ-2-Diabetes nach Subtypen. Diese werden kompakt und übersichtlich vorgestellt. Die Einteilung wird vor allem über das Ausmaß der Insulinresistenz bzw. der Störung der Insulinproduktion bestimmt. “Ihren HOMA-Index sollten Sie kennen! Je ausgeprägter die Insulinresistenz ist, umso strenger muss die Reduktion der Kohlenhydrate in der Ernährung sein. Und je schwerer die Insulinproduktion gestört ist, umso wichtiger wird der Sport!”, heißt es im Buch.

Im praktischen Teil wird das Programm zur “Diabetesrückbildung” offenbart. Es wird gezeigt, wie man das richtige Sportprogramm und die Low-Carb-Ernährung am besten in den Alltag integrieren kann. Abhängig von der Diabetes-Subgruppe sollte das Sportprogramm mit Ausdauer- und Krafttraining individuell gestaltet werden. Low Carb sei die optimale Ernährung, um die Rückbildung des Diabetes zu unterstützen.

Das Buch gibt aufschlussreiche Ansätze in der personalisierten Behandlung des Typ-2-Diabetes wieder. Insbesondere sind Themen wie der menschliche Zuckerstoffwechsel, die Mechanismen der Insulinwirkung und die Insulinresistenz einfach und verständlich erklärt. Die Autoren möchten, dass die Leserinnen und Leser verstehen, wie gefährlich der Teufelskreis von hohen Insulinspiegeln und Leberverfettung ist und wie sie eigenverantwortlich etwas für ihre Gesundheit tun können. Durch einen gesunden Lebensstil mit Ernährungsumstellung und Sport sei dies möglich. Es ist erkennbar, dass die Autoren sich mit Ernährungsstudien kritisch beschäftigt haben und auch jede Aussage mit Studien belegen können.

In diesem motivierenden und praktischen Ernährungsratgeber mit über 90 abwechslungsreichen, bunten und dabei genussreichen Rezepten zeigen die Autoren, wie eine Ernährungsumstellung gelingen kann. Die Rezeptauswahl ist breit gefächert. Es sind viele herzhafte sowie süße Speisen vorhanden. Zudem ist etwas für jede Tageszeit dabei, Aufstriche und auch Snacks. Das Buch macht Lust auf Kochen und ist für Menschen mit und ohne Diabetes eine Bereicherung.


von Dr. Rukiye Taskin

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2023; 72 (2) Seite 41

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  • gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 15 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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