Im Banne von AID und Sarkopenie: So lief das 29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport

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Im Banne von AID und Sarkopenie: So lief das 29 Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport | Foto: Dr. Peter Zimmer
Foto: Dr. Peter Zimmer
Im Banne von AID und Sarkopenie: So lief das 29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport

31 Teilnehmer aus ganz Deutschland kamen vom 4. bis 7. September 2025 zum 29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) nach Saulgrub. Vier Tage lang standen Typ-1-Diabetes, Sport und neue AID-Technologien im Fokus – mit Bergwanderung, Workshops und wertvollen Praxiserfahrungen.

31 Teilnehmer aus ganz Deutschland (u.a. aus Berlin, Schleswig-Holstein und NRW) waren sich einig: Das Programm des 29. APS spricht mich an, da muss ich hin. Das Team der Betreuer staunte nicht schlecht, als ein Teilnehmer aus Elmshorn mit dem Fahrrad anreiste – ganz im Sinne des Themas der Veranstaltung.

Donnerstag, 4. September 2025

Pünktlich um 12:00 Uhr eröffnete Dr. Peter Zimmer unter den Klängen der Kuhglocke (inzwischen das „Maskottchen“) das von Birgit Hansel organisierte Seminar. Er erinnerte an das Motto dieser Veranstaltung „Sport, der Spaß macht, Theorie, die das Leben leichter macht und Erfahrungen, die die Lebensqualität erhöhen“. Dieses Motto widerspiegelt, wie sich erneut herausstellte, weithin die Stimmung und das Lebensgefühl der Teilnehmer.

29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport: Registrierung und Empfang | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 1: Registrierung und Empfang. | Foto: Dr. Peter Zimmer
29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport: Die Kuhglocke aus Unterjoch | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 2: Die Kuhglocke aus Unterjoch | Foto: Dr. Peter Zimmer

Es folgte eine Würdigung der Sponsoren, deren finanzielle Unterstützungen diese Seminarreihe erst möglich gemacht hat (Firmen: Abbott, Medtronic, Sanofi, Dia Expert, und Healthcare Convention sowie dem BVS Bayern, der Praxis J. Böhm (Wettstetten) und der MTG Wirtschaftskanzlei Karl Ferstl.

Vorträge und Übungseinheiten

Nach Vorstellungsrunde und Mittagessen erinnerte Dr. Zimmer an die wissenschaftlich bestätigten Verbesserungen von mehr als 15 Körperfunktionen durch Sport und Bewegung. Für die Durchführung der Bewegungstherapie braucht es – trotz immer besserer werdender Algorithmen – ein gutes Verständnis für die Stoffwechselvorgänge während körperlicher Bewegung. Dr. Corinna Sieh gab im Anschluss eine Übersicht über das vielfältige Angebot von Pumpen mit autonomer Insulinabgabe.

29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport: Update zu Diabetes Typ 1 und Sport von Dr. Peter Zimmer. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 3: Update zu Diabetes Typ 1 und Sport von Dr. Peter Zimmer. | Foto: Dr. Peter Zimmer
29. Arzt-Patienten-Seminar (APS) zu Typ-1-Diabetes und Sport: Vortrag zu AID-Systemen und Sport von Dr. Corinna Sieh. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 4: Vortrag zu AID-Systemen und Sport von Dr. Corinna Sieh. | Foto: Dr. Peter Zimmer

Zur Lockerung der Muskeln und Gelenke trug die Übungseinheit Rhythmus und Bewegung mit musikalischer Untermalung, moderiert von G. Zimmer, bei. Zur Musik der Fledermaus-Quadrille kamen sich die Seminarteilnehmer schnell näher.
Nach dem Check – in wurden Hinweise zum Protokollieren von Gewebezucker und Events gegeben mit dem Ziel, die Einträge zu standardisieren und sie damit für die Auswertung am Sonntag besser interpretierbar zu machen.

Die Night Session war Dr. P. Borchert gewidmet: Er zeigte die Unterschiede von Pessimismus und Optimismus bei einer chronischen Erkrankung auf und kam zu dem Ergebnis, dass ein realistischer Optimismus noch am ehesten beiträgt, die Belastungen des Alltags zu meistern.

Abb. 5: Der Stuhlkreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des APS | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 5: Der Stuhlkreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des APS | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 6: Vortrag von Dr. Peter Borchert | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 6: Vortrag von Dr. Peter Borchert | Foto: Dr. Peter Zimmer

Freitag, 5. September 2025

Nach einer Frühgymnastik, angeleitet von Chr. Katzenbogen, standen trotz Regenintervalle aktive Bewegungseinheiten an: Eine Radtour zur Wieskirche mit Dr. P. Hainzinger und Dr. H.P. Kempe bzw. eine Nordic Walking Tour mit Dr. C. Sieh und A. Hainzinger zum Timberland Trail. Dabei zeigte sich bei einigen Teilnehmern bzgl. der pumpenspezifischen Bewegungsanpassung noch erheblicher Aufklärungsbedarf, der in den Workshops vertieft werden sollte.

Abb. 7: Die Radler vor der Ausfahrt. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 7: Die Radler vor der Ausfahrt. | Foto: Dr. Peter Zimmer

Wieder trocken gelegt, erwarteten am Nachmittag vier Workshops die Teilnehmer (jeweils ½ Stunde mit Rotation): 1. Programmierungsfragen mit Smart-ICT (Dr.C. Sieh, Dr.H. Schütz) 2. Eiweiß Substitution bei Sarkopenie (A. Hainzinger) 3. Bioimpedanz (B. Hansel) und 4. Besuch der Industrieausstellung.

So vorbereitet, führte Prof. Ch. Brinkmann von der IST – Hochschule in die Problematik des Muskelschwundes ein, der bis zu einem gewissen Grade physiologisch, aber häufig auch pathologisch imponiert und als Sarkopenie bezeichnet wird. Muskelschwund in Kombination mit einer Osteoporose ist häufig der Grund für frühzeitige Immobilisation, Isolation und Gebrechlichkeit. Auch hier gilt: Präventive körperliche Betätigung mit Elementen des Kraftsports ist auch oder gerade für Menschen mit Diabetes wichtig.

Abb. 8: Workshop in Kleingruppen. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 8: Workshop in Kleingruppen. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 9: Vortrag von Prof. Christian Brinkmann. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 9: Vortrag von Prof. Christian Brinkmann. | Foto: Dr. Peter Zimmer

Samstag, 6. September 2025

Ein prächtiger Tag mit klarer Luft und angenehmen Temperaturen bricht an: Der Großteil der Teilnehmer machte sich auf den Weg zum hinteren Hörndl (1548 m). In ca. 2 Stunden war ein Zwischenstopp an der Bergstation des Sessellifts erreicht.

Der Blick weit über die bayerischen Seen war umwerfend. Nach Besteigung des hinteren Hörndls trafen sich alle in der Hütte zur Jause.

Abb. 10: Blick auf das Hörndl. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 10: Blick auf das Hörndl. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 11: Jause auf der Bergstation. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 11: Jause auf der Bergstation. | Foto: Dr. Peter Zimmer

Rückkehr mit Einkehr in der Guggenberger Alm. Nicht alle profitierten von der AID Technik, öfters waren Korrekturen und Sport-BEs notwendig. Dank der Aufmerksamkeit einer Betreuerin wurde eine sich anbahnende Hypoglykämie rechtseitig entdeckt.

Abends trafen sich die „Bergsteiger“ und Sesselliftfahrer zum traditionellen Erfahrungsaustausch. Nach Grillen und Darbietung traditioneller Musik wurden von Dr. H.P.Kempe Oldies der 70. – 80. Jahre aufgelegt. Die Tanzbeine wurden bis weit in den nächsten Tag geschwungen. Man war sich schon jetzt im Klaren, das 29. APS war eine rundum gelungene Veranstaltung.

Abb. 12: Die Musikanten. | Foto: Dr. Peter Zimmer
Abb. 12: Die Musikanten. | Foto: Dr. Peter Zimmer

Sonntag, 7. September 2025

Noch etwas verkatert fanden sich alle Teilnehmer am Morgen des letzten Tages zur Kurvendiskussion ein. Bei der Interpretation ergaben sich wertvolle Hinweise für eine Optimierung der Einstellungen bei körperlicher Betätigung. Die Erkenntnis, dass Theorie und Praxis der Insulinanpassung unter sportlicher Betätigung als Einheit zu sehen sind, hat sich wieder einmal bestätigt und zeigt, dass solche Seminare trotz AIDs weiterhin notwendig sind.

APS-Jubiläumsveranstaltung

Unter dem bewährten Motto “Sport, der Spaß macht, Theorie, die das Leben leichter macht” findet im kommenden Jahr das 30. Arzt-Patienten-Seminar (APS) vom 10. bis 13. September 2026 wieder in Saulgrub statt. Weitere Informationen gibt es zeitnah auf der Website der DDG-Arbeitsgemeinschaft Diabetes, Sport & Bewegung.


von Dr. Peter Zimmer

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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