Körperliche Aktivität schützt vor Folgeerkrankungen

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Körperliche Aktivität schützt vor Folgeerkrankungen

Wer regelmäßig Sport treibt, kann nicht nur das Entstehen von Typ-2-Diabetes verzögern oder verhindern. Körperliche Aktivität hilft auch dabei, Komplikationen und Folgeerkrankungen zu vermeiden, wenn bereits ein Diabetes vorliegt. Das zeigt eine neue Metaanalyse des Deutschen Diabetes Zentrums (DDZ) in Düsseldorf.

Regelmäßige Bewegung ist ein Eckpfeiler im Diabetes-Management; es gab bislang jedoch nur wenige wissenschaftliche Übersichtsarbeiten zum Zusammenhang von körperlicher Aktivität und dem Verhindern von langfristigen Komplikationen. Eine große Metaanalyse des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf konnte nun nachweisen, was schlüssig erscheint: Menschen mit Diabetes, die sich regelmäßig bewegen, entwickeln seltener schwerwiegende Folgeerkrankungen.

Menschen mit Diabetes sind gefährdet, weitere gesundheitliche Komplikationen zu entwickeln, darunter Herzinfarkte, Schlaganfälle oder auch Herzschwäche. Während es bereits viele Forschungsergebnisse zum Zusammenhang von körperlicher Aktivität und der Vorbeugung eines Typ-2-Diabetes gibt, habe dies für diabetesbedingte Komplikationen noch ausgestanden, sagt Studienleiterin Dr. Sabrina Schlesinger vom Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ). „Darüber hinaus wollten wir das optimale Maß an körperlicher Aktivität, das voraussichtlich mit der größten Risikominderung verbunden ist, identifizieren.“ Derzeit empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Erwachsene mit chronischen Krankheiten mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche mit moderater körperlicher Aktivität verbringen sollten.

Insgesamt identifizierten die Forscherinnen und Forscher des DDZ weltweit 31 relevante Studien, die zwischen 1995 und 2021 veröffentlicht wurden. Dazu zählen Untersuchungen aus den USA, Europa, Asien und Australien sowie eine Kohorte aus 20 verschiedenen Ländern. Die Metaanalyse der Daten durch das DDZ zeigte, dass körperliche Aktivität das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen und mikrovaskulären Komplikationen senkt. Patienten, die sich regelmäßig bewegten, entwickelten unter anderem auch seltener eine diabetische Erkrankung der Netzhaut (Retinopathie).

Je mehr sich die Menschen bewegten, umso deutlicher sank das Risiko für Folgeerkrankungen. Ein positiver Effekt war aber schon bei wenig Aktivität zu erkennen. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits ein körperliches Aktivitätsniveau, das unterhalb der WHO-Empfehlung liegt, das relative Risiko für diabetesbedingte Komplikationen verringert“, resümiert Schlesinger. Vor allem inaktiven Personen mit Übergewicht fällt es anfangs oft schwer, die WHO-Empfehlungen umzusetzen. „Mit diesen Ergebnissen können auch diese Menschen mit Diabetes dazu ermutigt werden, körperlich aktiv zu sein, da selbst ein geringes Maß an körperlicher Aktivität zur Vorbeugung von diabetesbedingten Komplikationen wirksam ist“, betont die Forscherin. So kann bereits eine Stunde Nordic Walking pro Woche das relative Risiko einer kardiovaskulären Sterblichkeit um etwa 10 Prozent senken, fasst die Expertin zusammen.

Metaanalysen in der Medizin
Eine Metaanalyse fasst die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien mittels statistischer Methoden zusätzlich noch quantitativ zu einem globalen Ergebnis zusammen. Diese Arbeiten stellen einen Eckpfeiler der evidenzbasierten Medizin dar. Für Betroffene können daraus praktische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Quelle: Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ) | Redaktion

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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