Mailand–Sanremo: Umberto rockt „La Primavera“

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Mailand–Sanremo: Umberto rockt „La Primavera“

“Frühling” wird er freundlich von Italienern und begeisterten Radsportfans genannt, der erste Klassiker eines jeden Jahres – und auch der längste im Kalender überhaupt mit fast 300 Kilometern. Das Team Novo Nordisk war am 18. März dabei, das Diabetes-Journal ebenso.

Umberto Poli steht am Teambus, 293 km in den Beinen, von Mailand nach San Remo ist er gefahren, gut sieben Stunden hat er gebraucht, er ist geschafft, aber überglücklich. Tags zuvor hat er mit dem Diabetes-Journal darüber gesprochen, dass sich das Team Novo Nordisk bei diesem Rennen das Ziel gesetzt hat, einen Fahrer in einer Fluchtgruppe zu platzieren. Der erfahrene Teamkapitän Javier Megias und David Lozano (beide aus Spanien) haben die gleiche Losung ausgerufen.

Dass der Italiener Umberto Poli die Chance bekam, wusste da noch niemand. Das Nesthäkchen – er ist gerade mal 20 Jahre alt – war der Youngster im gesamten Feld. 25 Profiteams à 8 Fahrer sind vor dem Castello Sforzesco inmitten Mailands in Richtung Mittelmeer gestartet.

Übermächtige Konkurrenz: Olympiasieger und Weltmeister

Und die Konkurrenz war übermächtig. An allen Ecken und Enden waren Größen des Radsports zu sichten: Olympiasieger Greg van Avermaet, amtierender Weltmeister Peter Sagan, die ehemaligen Weltmeister Mark Cavendish, Philippe Gilbert oder Michal Kwiatkowski, der auf der Via Roma in San Remo ganz am Ende die Nase vorn hatte.

Siegchancen hatte man sich beim Team Novo Nordisk demnach nicht ausgerechnet. Aber im Radsport zählen neben Sieg und Niederlage noch andere Dinge – zum Beispiel das, was Umberto Poli gelungen ist. Der Teufelskerl hat es bei seiner ersten Teilnahme an einem der Radsportmonumente in eine 10-köpfige Fluchtgruppe geschafft und war über 250 Kilometer mit an der Spitze. Gratulation!

“Team Novo Nordisk”: alle Fahrer mit Typ-1-Diabetes

Hartes Training über das gesamte Jahr ist die Grundlage für einen solchen Erfolg, sagt uns Martijn Verschoor. Indiz: Körperfettwerte weit unter 10 Prozent. Wie man sich dazu motivieren kann, wollten wir wissen? Karim Pine, Marketing-Boss beim Team, ebenfalls Typ-1-Diabetiker und Ex-Skilangläufer, hat uns sein Rezept verraten: “Der beste Trainer ist der Blick in den Spiegel.”

Übrigens: Alle Rennfahrer im Team Novo Nordisk haben Typ-1-Diabetes, Martijn Verschoor 18 Jahre lang, David Lozano 6 Jahre und Umberto Poli, seitdem er 16 ist. Aber all das spielte heute keine Rolle.


von Matthias Heinz
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (5) Seite 38-39

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