- Bewegung
Ziel: Start bei der Tour de France zum Insulin-Jubiläum 2021
3 Minuten
Das Team Novo Nordisk ist ein Radrennstall, mit einem besonderen Alleinstellungsmerkmal: alle Fahrer haben Typ-1-Diabetes. Am Rande des diesjährigen Auftakts der Tour de France in Düsseldorf haben wir mit zwei Mannschaftsmitgliedern über ihre Ziele und die des Teams gesprochen.
Die Tour de France, das größte Radrennen der Welt, läuft nun seit gut einer Woche. Die Bilder aus Frankreich sind uns allen präsent – denn neben Eurosport ist auch die ARD bei der Übertragung des Spektakels wieder an Bord. Das Besondere in diesem Jahr: Der Start der Tour war in Düsseldorf. An zwei Tagen waren gut eine Million Radsportfans in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens zum Anfeuern am Straßenrand.
Das Team Novo Nordisk will an der Tour im Jahr 2021 teilnehmen, zum 100-jährigen Jubiläum des Insulins. Im Frühjahr hat die diabetologie-online-Redaktion das Team beim Klassiker Mailand-San Remo begleitet. Jetzt wollten wir wissen, was Team Novo Nordisk-Rennfahrer David Lozano und Quentin Valognes während der Tour so alles tun.
diabetologie-online: Jetzt, wo die Tour de France läuft: Träumst du davon, eines Tages bei diesem Rennen zu starten?
David Lozano: Ja, die Tour de France ist das größte Radrennen der Welt, jeder kennt es. Beim Radfahren gibt es große Rennen, aber nichts anderes ist auch nur annähernd so faszinierend wie die Tour. Ich denke, dass alle Pro-Fahrer davon träumen, einmal bei der Tour dabei zu sein.
Quentin Valognes: Auf jeden Fall ist es mein Lebenstraum, die Tour de France einmal zu bestreiten. Das Ziel des Teams ist es, bei der Tour de France im Jahr 2021 mitzumachen. In diesem Jahr wird es dann 100 Jahre her sein, dass das Insulin entdeckt wurde. Und das bedeutet: Leben für Menschen mit Diabetes.
diabetologie-online: Wenn du das Rennen in deisem Sommer verfolgst, siehst du dann das Ziel vor Augen, im Team Novo Nordisk-Kader 2021 dabeizusein?
Lozano: Ich hoffe, bei der Tour eines Tages mitmachen zu können. Denn das würde bedeuten, dass wir eines unserer größten Ziele erreicht haben. Wir möchten allen Menschen mit Diabetes zeigen, zu welchen Leistungen wir im Stande sind. Und eine Teilnahme bei der Tour würde bedeuten, dass wir Millionen von Menschen in dieser Mission erreicht haben.
Valognes: Auf jeden Fall! Mein primäres Ziel ist es, dem Team zu helfen, Ergebnisse zu erzielen, in der Hoffnung, dass wir es eines Tages dabei sein können. Wenn ich bei der Tour mitmachen dürfte, wäre es mein Ziel, der beste Teamkollege zu sein.
diabetologie-online: Was sind die nächsten Rennen für euch?
Lozano: Meine nächsten Rennen sind die Tour de Pologne und das Arctic Race in Norwegen. Das sind beide wichtige Rennen (World Tour Rennen, die oberste Ebene des Sports), und es wird dort sehr starken Wettbewerb geben. Vor allem von den Fahrern, die aus irgendeinem Grund nicht bei der Tour waren. Sie wollen beweisen, wie stark sie sind.
Valognes: Meine nächsten Rennen sind in China.
diabetologie-online: Mit Blick auf die diesjährige Tour, welches werden die schwierigsten Etappen sein?
Lozano: Ich glaube nicht, dass es irgendeine Etappe bei der Tour de France gibt, die am schwierigsten wäre; das gesamte Profil ist sehr anspruchsvoll. Jeden Tag kommen Teams mit einer anderen Strategie und zielen darauf ab, das Peloton zu spalten und die Etappe zu gewinnen.
Valognes: Ich weiß nicht genau, welche Etappe die anspruchsvollste sein wird, aber ich denke, die erste Woche wird die härteste sein. Denn wie heißt es so schön: “Du kannst die Tour nicht in den ersten Etappen gewinnen, aber du kannst auf jeden Fall verlieren.”
diabetologie-online: Wer denkst du, wird dieses Jahr gewinnen? Glaubst du, es wird Froome, Quintana, Bardet oder jemand anderes sein?
Lozano: Ich denke, Froome ist der Hauptfavorit, aber das diesjährige Rennen ist wirklich offen. Quintana könnte ein wenig müde sein, Contador ist vielleicht eine Herausforderung für Froome. Bald werden wir es wissen, es wird noch sehr aufregend.
Valognes: Ich bin Franzose und sehr stolz darauf. Ich drücke also für Bardet die Daumen! Und bei den Sprints für Demare! (Anm. d. Redaktion: Arnaud Demare hat in der 9. Etappe das Zeitlimit nicht erreicht und ist nicht mehr dabei.)
diabetologie-online: David Lozano, Quentin Valognes, vielen Dank für das Interview und euch viel Erfolg bei den nächsten Rennen!
Interview: Matthias Heinz
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 4 Tagen, 2 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 23 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 23 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike