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Die Daten von über 92.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Diabetes fließen derzeit ins DPV-Register ein; seit 25 Jahren arbeitet die DPV-Initiative daran, die Daten zu sammeln und zu analysieren. Was lässt sich aus dieser großen Datensammlung herauslesen?
Seit 1995 gibt es das DPV-Register (DPV: Diabetes-Patienten-Verlaufskontrolle). Fast alle pädiatrischen und viele internistische Diabeteszentren aus Deutschland und Österreich beteiligen sich daran, sodass über die aktuelle Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes – aber auch über Veränderungen in den letzten 25 Jahren – ein sehr zuverlässiges Bild besteht.
Seit nunmehr 25 Jahren besteht mit dem DPV-Register für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eine bundesweite Initiative zur Qualitätssicherung, die individuelle Patientendaten wie Geschlecht, Manifestationsalter und Diabetestyp erfasst. „Durch diese Datensammlung von inzwischen über 92.000 Kindern und Jugendlichen konnten wir über die Jahre insgesamt eine Verbesserung in der Stoffwechseleinstellung der Patientinnen und Patienten feststellen“, bilanziert der Experte der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Prof. Reinhard Holl.
Insgesamt liegt in Deutschland eine gute medizinische Versorgungslage vor, und die Therapieergebnisse haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Eine wichtige Entwicklung der vergangenen Jahre war der Einzug neuer Technologien: Während für das Behandlungsjahr 2015 noch bei 932 Kindern und Jugendlichen eine sensorunterstützte Pumpentherapie (SUP) dokumentiert war, waren es drei Jahre später bereits 10 180 Patientinnen und Patienten.
„Aber nicht alles wird besser: Die Zahl gefährlicher Stoffwechselentgleisungen mit diabetischer Ketoazidose hat leider nicht abgenommen“, erklärt Holl, Leiter der Arbeitsgruppe Computergestütztes Qualitätsmanagement in der Medizin im epidemiologischen Institut der Universität Ulm. Noch immer besteht bei jedem fünften Patienten bei Diagnosestellung eine diabetische Ketoazidose. „Höchste Priorität hat daher die Früherkennung: Vermehrtes Trinken, häufiges Wasserlassen und Gewichtsabnahme sind die ersten Anzeichen einer Diabeteserkrankung“, erklärt Prof. Andreas Neu, Vizepräsident der DDG.
Am DPV-Register beteiligen sich derzeit 283 pädiatrische und 205 internistische Einrichtungen. Insgesamt sind mittlerweile knapp 650.000 Menschen mit Diabetes erfasst. Auch regionale Unterschiede sind durch die DPV-Datenerfassung abbildbar. Unter den 16 Bundesländern schwankt beispielsweise die Stoffwechseleinstellung bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes zwischen 7,5 Prozent und 8,4 Prozent. Schwere Unterzuckerungen treten je nach Bundesland bis zu 3,5-mal häufiger auf.
von Redaktion
Diabetes-Eltern-Journal, Kirchheim-Verlag,
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Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
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Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2020; 12 (4) Seite 5
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