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Eltern-Kolumne „Brief an Nadine“: Der kleine Vorteil der Corona-Zeit …
2 Minuten

Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen bestimmt derzeit unser aller Leben – so spielt sie auch im diesmaligen Brief von Kathy an Nadine die tragende Rolle. Und unsere Kolumnistin kann bezüglich Leonies Diabetes sogar von positiven Aspekten durch die derzeitige Situation berichten.
Liebe Nadine,
im Moment erleben wir eine wie ich finde unwirkliche Zeit. Eine Zeit, die viele Unsicherheiten und auch Sorgen mit sich bringt. Corona hat alles auf den Kopf gestellt. Als Mutter mache ich mir natürlich auch Sorgen um mein Kind, dass doch auch irgendwie zur Risikogruppe gehört.
Oder doch nicht? Man hört und liest viele unterschiedliche Meinungen, was es für mich nicht einfacher macht, die Situation für Leonie zu beurteilen. „Gut eingestellte Diabetiker gehören nicht zur Risikogruppe“, das ist wohl der geläufigste Satz zum Thema Corona und Diabetes. Doch was ist ein gut eingestellter Diabetiker? Wie definiert man ihn, und wann gilt bei einem Kind in der Pubertät der Diabetes als gut eingestellt? Ich kann es nicht beantworten.
Aber was ich machen kann, und was wir als Familie derzeit auch tun, ist unsere Tochter so weit wie möglich zu schützen. Die Schulen sind seit 23. März geschlossen, und seit diesem Tag sind mein Mann und ich auch im Home Office. Ich bin wirklich froh, dass ich diese Möglichkeit habe und weiß es sehr zu schätzen. Einkaufen gehen wir nur einmal die Woche und seit einigen Tagen auch nur noch mit Mundschutz.
Kolumne „Brief an Nadine“

Die 14-jährige Leonie hat seit einigen Jahren Typ-1-Diabetes. Familie Dalinger hat also im Alltag schon reichlich Erfahrung mit der Erkrankung sammeln können. Ihr Wissen gibt Mutter Kathy Dalinger gerne weiter an ihre Freundin Nadine, deren Tochter erst vor kurzem die Diagnose erhalten hat.
Ansonsten verbringen wir unsere Tage zu Hause, was neben Home Office und vor allem auch Home Schooling nicht immer einfach ist. Der Lagerkoller schleicht sich von Woche zu Woche mehr ein, doch wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Leonie vermisst ihre Freunde und Klassenkameraden. Vermisst das unbeschwerte Zusammensein. Auch wenn sie viel Zeit mit ihren Freunden im Videochat verbringt – es ist einfach nicht dasselbe. Und wer hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass auch die Schule fehlt und man wieder so gerne hingehen würde.
Aber einen kleinen Vorteil bringt die Corona-Zeit doch mit sich: Wir haben den Diabetes besser unter Kontrolle. Zu Hause gibt es keine Bolus-Demenz wie in den Schulpausen. Jede Mahlzeit wird abgewogen und auf erhöhte Blutzuckerwerte wird schneller reagiert. Wir konnten mit einem Basalratentest nebenbei die Basalrate optimieren, so dass Leonie derzeit Glukosewerte von 85 bis 90 Prozent im Zielbereich hat, was sich natürlich auch langfristig auf den Langzeitwert positiv auswirkt. Und so, liebe Nadine, können wir diesen Tagen auch etwas Positives abringen
Viele Grüße und bis bald
Kathy und Leonie
von Kathy Dalinger
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2020; 12 (2) Seite 30
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tako111 postete ein Update vor 7 Stunden, 3 Minuten
Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 9 Stunden, 48 Minuten
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂 -
swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 17 Stunden, 45 Minuten
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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