Fortschritte in der Gentherapie des Diabetes

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Fortschritte in der Gentherapie des Diabetes

Erstmals brachte bei Hunden mit Typ-1-Diabetes eine Gentherapie die Krankheit zum Verschwinden. Der Ansatz soll in Zukunft auch bei Menschen ausprobiert werden. Wie diese Therapie funktioniert, erklärt Professor Thomas Danne.

Hunde mit Hilfe von Gentherapie geheilt

Im Mai-Heft der Fachzeitschrift Diabetes wird von einem großen Fortschritt in der Gentherapie zur Behandlung von Typ-1-Diabetes bei Hunden berichtet. Eine Forschergruppe der Autonomen Universität Barcelona unter der Leitung der Tierärztin Dr. Fatima Bosch (Abb. 1) konnte mit Hilfe der Gentherapie Diabetes bei fünf großen Beagle-Hunden für einen Zeitraum von mindestens vier Jahren heilen.

Nachdem bei den Hunden experimentell Diabetes ausgelöst worden war, injizierten Bosch und ihr Team zwei verschiedene Gene: einerseits das Gen für Insulin und andererseits das für das Enzym Glucokinase. Glucokinase reguliert die Glukoseaufnahme in die Zelle. Interessanterweise war die Kombination von Insulin und Glucokinase notwendig, um den positiven Effekt zu erzielen, während ein Gen allein wirkungslos war. In Kombination wirkten die beiden Gene aber wie ein Glukosesensor und hielten die Zuckerspiegel im Normbereich.

Harmlose Viren als Vehikel

Beide Gene gelangten in die Hunde durch ein Überträger-Virus (einen sogenannten AAV-Vektor), das einmalig in den Muskel des Hinterlaufs der Hunde injiziert wurde. Dieses nicht-krankmachende Virus ist ein Vehikel, um die genetische Erbinformation (DNS) in Zellen zu übertragen, damit diese dann wie Inselzellen anfangen, blutzuckerabhängig Insulin zu produzieren. Weil sich die Skelettmuskelzellen nicht mehr teilen, bleiben die einmal übertragenen Gene langfristig erhalten.

Auch beim Menschen gibt es Berichte über einen erfolgreichen Gentransfer mit diesem Vektor für einen Zeitraum von zehn Jahren. Im November letzten Jahres hat die EU-Kommission das erste Gentherapiemedikament der westlichen Welt zugelassen. Glybera® soll gegen eine seltene Fettstoffwechsel-Krankheit helfen und wird mit dem gleichen Vektor in den Körper geschleust.

Ist der Ansatz auf Menschen übertragbar?

In der Studie aus Barcelona hatten die behandelten Hunde normale Blutzuckerwerte für mehr als vier Jahre nach der Injektion, ohne Anzeichen von Unterzuckerungen zu zeigen. Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen auf dem Gebiet des Gentransfers machen nach Meinung der Forscher die Erfolge bei den Hunden Hoffnung, dass ähnliche Ergebnisse beim Menschen zu erzielen sind – anders, als das bei den zahllosen positiven Ergebnissen im Mausmodell der Fall ist.

Professor Bosch stellt dabei fest, dass die Gentherapie nicht eine Heilung für Typ-1-Diabetes ist, weil ja nicht die eigentlichen Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse in ihrer Funktion wiederhergestellt werden.

Keine Euphorie, aber Hoffnung nicht aufgeben!

Trotzdem müssen noch zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden, bis dieser Ansatz tatsächlich in Studien bei Menschen ausprobiert werden kann. Zunächst einmal ist es aber eine gute Nachricht für Hunde mit Diabetes, denn wie die Tierärztin Bosch erklärte, hat Diabetes in den letzten Jahren auch bei Hunden deutlich zugenommen.

Wir erinnern uns: auch die Entdeckung des Insulins begann, als es Banting und Best gelang, ihren Hund Marjorie nach Entfernung der Bauchspeicheldrüse für 70 Tage mit einem Extrakt (dem späteren Insulin) am Leben zu halten. Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber man soll die Hoffnung auf eine Typ-1-Diabetes-Behandlung ohne Spritze, Pen oder Pumpe in der Zukunft nicht aufgeben!

Vorsicht, Trittbrettfahrer! Warnung vor unseriösen Diabetestherapien

In den ersten beiden Monaten unserer Kampagne Diabetes STOPPEN – jetzt! haben wir bereits viel für das öffentliche Bewusstsein rund um den Diabetes erreicht: Ein Höhepunkt der Kampagnenaktivitäten war die Kundgebung, die wir anlässlich des Diabetes Kongresses am 9. Mai 2013 in Leipzig organisierten. Rund 500 Menschen nahmen trotz schlechten Wetters daran teil, und der Film über die Demo hatte auf Facebook rasch mehr als 200 “Gefällt mir”-Klicks. Plötzlich tauchten bei Facebook aber Kommentare auf, warum man sich denn so für eine gute Behandlung des Diabetes einsetze, wo die Erkrankung doch heilbar sei.

Es gibt derzeit keine Heilung!
Seriöse alternative Therapien zur Behandlung oder gar Heilung von Diabetes Typ 1oder Typ 2 gibt es derzeit nicht, auch wenn manche Behandlungsangebote dies suggerieren. So benötigen Menschen mit Diabetes Typ 1 eine lebenslange Therapie mit Insulin-Injektionen. Aber immer wieder fallen verzweifelte Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes auf alternative Behandlungsmethoden herein, etwa die Biochronotherapie oder Behandlungsangebote nach der Methode eines gewissen Prof. Ulrich von Arnim (Fa. BvA-TeC).

Wissenschaftlich belegt ist ein Erfolg dieser Therapien nicht, auch wenn die Facebook-Einträge dies suggerieren. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie (AGPD) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe haben dazu schon mehrfach Stellung genommen.


von Prof. Dr. Thomas Danne
Kinderdiabetologe, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin „Auf der Bult“, Hannover, Vorstandsvorsitzender diabetesDE

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstra0e 41, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 9 60 70 0,
Fax: (06131) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2013; 6 (2) Seite 6-7

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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