- Eltern und Kind
Fußballspaß mit Lerneffekt
3 Minuten
Das Wochenende genutzt und mit viel Freude bewegt: Mit dem „Doppelpack-Fußballwochenende“ in Lastrup begeisterte die Fußballfabrik von Ex-Bundesligaprofi und UEFA-Cup-Sieger Ingo Anderbrügge sieben Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren mit einem bunten Mix aus Fußball, Bewegung, Spaß und Lernen. Die Besonderheit: Das Fußballangebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 plus einen Freund bzw. eine Freundin ohne Diabetes. Unterstützt wird dieses tolle Angebot von diabetes DE.
Das Diabetes-Journal bekommen Sie im Kirchheim-Shop, als ePaper sowie an Kiosken auf Flughäfen und Bahnhöfen.
Ein Wochenende in der Sportschule Lastrup, weg von zu Hause und das ohne Eltern. Damit es den Teilnehmenden leichter fällt, ist zum „Doppelpack-Fußballwochenende“ auch ein Freund bzw. eine Freundin eingeladen. Als am Freitagnachmittag die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern anreisen, ist noch eine gewisse Nervosität zu spüren. Fragen wie „Mit wem komme ich auf ein Zimmer? Werde ich mich mit den anderen Kindern verstehen? Wie werden die Trainer sein?“ fliegen durch die Köpfe der Kids.
Auch die Eltern sind noch ein wenig zurückhaltend. Gleich werden sie das Wertvollste in die Hände eines dreiköpfigen Teams geben, das sie noch gar nicht wirklich kennen. Das Trainerteam, bestehend aus Holger Möbuß und Carolin Grebe, sowie der begleitende Diabetologe Dr. med. Nikolaus Scheper nehmen alle herzlich in Empfang. Die ersten Freudensprünge werden gemacht, als die besten Freundinnen auf ein gemeinsames Zimmer eingeteilt werden.
Nachdem die Zimmer bezogen wurden, geht es weiter mit der Begrüßung. Hier können noch mal alle Fragen gestellt werden, und der weitere Ablauf wird besprochen. Nun ist der Moment gekommen: Eltern und Kinder verabschieden sich für die nächsten zwei Tage voneinander. Gleichzeitig ist dies der Startschuss für ein unvergessliches Wochenende.
Durch Fußball fürs Leben lernen
Nach einer kurzen Stärkung in der Sportschule Lastrup werden die Fußballschuhe geholt, und es geht auf den Rasenplatz. Neben lustigen Kennenlernspielen steht der Schwerpunkt „Dribbling und Finten“ auf dem Programm. Das Training ist alters- und leistungsgerecht und wird von Dr. Scheper begleitet: In regelmäßigen Abständen werden die Werte kontrolliert und bei Bedarf durch Apfelschorle oder Gummibärchen ausgeglichen. „Hier beim Training vergesse ich ganz, dass ich Diabetes habe“, sagt Keno freudestrahlend.
Glücklich und müde geht es nach einer gelungenen Trainingseinheit zurück in die Sportschule. Spätestens um 22.30 Uhr ist es still auf den Fluren. Für Dr. Scheper jedoch beginnt jetzt die Nachtschicht: Alle zwei bis drei Stunden kontrolliert er die Werte der Kinder und korrigiert, wenn nötig. Die Nacht verläuft ruhig, sodass die Teilnehmenden pünktlich und fit um 8.30 Uhr beim Frühstück sind. Anschließend geht es zur zweiten Trainingseinheit: Bei warmen Temperaturen wird in abwechslungsreichen Übungen das Passspiel verbessert und das Training mit einem Abschlussspiel beendet.
Nach dem Mittagessen dann der spannende Austausch: „Wie ergeht es euch denn damit, dass eure Freunde an Diabetes erkrankt sind?“, fragt Dr. Scheper in die Runde. Es wird deutlich, dass die Freunde es nicht als Einschränkung oder Belastung wahrnehmen, sondern vielmehr als eine Besonderheit im Leben ihrer Freunde, die sie akzeptieren und auch respektieren. Auch Wünsche und Feedback zu Messsystemen wurden offen genannt und notiert.
Aus Fremden werden Freunde
Dass Typ-1-Diabetes kein Hindernis für das Sporttreiben ist, wurde auch bei dem Besuch im Freibad deutlich. Alle sieben Kinder genossen die Erfrischung im Wasser und sprangen mutig vom 3-Meter-Turm. „Das Schönste an dem Ausflug ins Freibad war der Moment, als alle Teilnehmenden gemeinsam im Wasser standen. Die Gruppendynamik war nicht nur zu spüren, sondern auch deutlich sichtbar. Genau das möchten wir mit unserem Projekt ‚Doppelpack‘ erreichen“, so Trainer Holger Möbuß.
Auch bei den weiteren Programmpunkten wie der Olympiade oder dem Kegeln war die Freude jedes Einzelnen zu spüren. Abgerundet wurde das Wochenende durch einen interaktiven Workshop zum Thema „Gesundes Essen und Trinken“ und ein spannendes Fußballturnier. Bei der gemeinsamen Verabschiedung gab es einen kleinen Rückblick auf die letzten zwei Tage. Mit stolzen Eltern im Rücken nahmen die Kinder ihre Erinnerungs-Urkunden entgegen.
„Es ist das schönste Lob, am Ende der Veranstaltung ein großes Dankeschön der Kinder und Eltern zu bekommen. Strahlende Augen, lächelnde Gesichter und die Frage, wann das nächste Doppelpack-Fußballwochenende ist. Das motiviert einen und bestätigt ein großartiges Wochenende“, fasst Trainerin Carolin Grebe zusammen.
Auch Dr. Scheper, Mitinitiator der Veranstaltungsreihe, ist begeistert: „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie verantwortungsvoll die Kinder miteinander und mit sich selbst und ihrem Diabetes umgehen. Ein tolles Fußballwochenende für die Kinder und Wochenendurlaub vom Diabetes für die Eltern.“
Übrigens: Vom 6. bis 8. November ist das nächste Doppelpack-Fußballwochenende, dann in Goch.
von Carolin Grebe
Fußballfabrik Deutschland GmbH
Wilhelm-Bitter-Platz 1, 45659 Recklinghausen,
E-Mail: carolin.grebe@fussballfabrik.com
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (10) Seite 10-11
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig