- Eltern und Kind
Kinder: Mangelernährung durch hochverarbeitete Lebensmittel
2 Minuten
Während in Entwicklungsländern vor allem unterernährte Kinder an einem Nährstoffmangel leiden, sind in Industrieländern auch immer mehr Kinder mit normalem oder zu hohem Gewicht davon betroffen. Die Gründe hierfür liegen vor allem in einer einseitigen Ernährung mit hochverarbeiteten Lebensmitteln. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) anlässlich des Weltkindertages am 20. September aufmerksam.
Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Deutschland weisen eine Mangelernährung auf. Auch Kinder, die in Bezug auf die Energiezufuhr genug zu essen bekommen, können unter einer Mangelernährung leiden. Dabei stehen dem Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung.
Eine einseitige Ernährung kann zu solchen Mangelerscheinungen führen. In vielen Familien werden die Mahlzeiten nicht mehr selbst zubereitet. Stattdessen kommen hochverarbeitete Lebensmittel, wie Fertiggerichte, Cornflakes oder Limonaden, auf den Tisch. „Solche Produkte haben zumeist eine hohe Energiedichte, enthalten häufig Zusatzstoffe und Aromen und besitzen gleichzeitig einen niedrigen Nährstoffgehalt“, sagt Professor Dr. oec. troph. Dr. med. Anja Bosy-Westphal, Präsidentin der DGEM.
„Hochverarbeitete Lebensmittel fördern die Entwicklung von Mangelernährung und Adipositas und sollten daher nur in geringen Mengen verzehrt werden“, so die Leiterin der Abteilung Humanernährung des Instituts für Humanernährung und Lebensmittelkunde an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Auch im Hinblick auf Verpackungsmüll, globalisierte und nicht nachhaltige Lebensmittelproduktion und damit im Hinblick auf Nachhaltigkeit schneiden sie schlecht ab.
Schwerwiegende gesundheitliche Folgen können drohen
Mangelernährung bei Kindern kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. „Eine einseitige Ernährung kann neben zum Beispiel akuten Auswirkungen auf das Immunsystem auch langfristig die neurologische Entwicklung hemmen. Tritt die Mangelernährung im Verlauf der frühkindlichen Ernährung – bis zum zweiten Geburtstag – auf, so können zusätzlich dauerhafte Veränderungen am Stoffwechsel ausgelöst werden, sogenannte Programmierungseffekte. Diese können die zukünftige Gesundheit des Kindes negativ beeinflussen“, sagt Privatdozent Dr. med. Frank Jochum, erster Vizepräsident der DGEM.
„Wenn Kinder mangelernährt sind, kann sich zudem ihre geistige und sozial-emotionale Entwicklung verzögern“, so der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau weiter. Weitere mögliche Konsequenzen seien eine Schwächung des Immunsystems, eine verzögerte Geschlechtsreife, eine verzögerte Wundheilung sowie eine verminderte Knochendichte und Muskelmasse.
Auch die Folgen von Übergewicht sind nicht zu unterschätzen. „Menschen, die bereits im jungen Alter Übergewicht oder sogar starkes Übergewicht, eine Adipositas, haben, sind davon zumeist auch im Erwachsenenalter betroffen“, sagt Bosy-Westphal. Je ausgeprägter das Übergewicht ist, desto höher sei auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, eine nichtalkoholische Fettleber oder Erkrankungen des Bewegungsapparates. „Bei stark übergewichtigen Kindern können diese Folgeerkrankungen bereits vor dem Erwachsenenalter auftreten.“
Ausgewogene Ernährung speziell in der Wachstumsphase wichtig
Um diese gravierenden Gesundheitsprobleme zu vermeiden, ist eine ausgewogene Ernährung in der Wachstumsphase von besonderer Bedeutung. Für die richtige Entwicklung und die Stärkung der Immunabwehr sollten Kinder vor allem Lebensmittel konsumieren, die eine hohe Nährstoffdichte aufweisen. Das bedeutet, dass hier der Anteil an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen im Verhältnis zum Energiegehalt deutlich überwiegt.
„Der Ernährungsplan sollte möglichst viele frische und wenig verarbeitete Lebensmittel enthalten“, so Jochum. „Eltern sollten darauf achten, ihren Kindern vor allem pflanzliche Lebensmittel, wie vollwertige Getreideprodukte, Gemüse und Obst, anzubieten. Hochverarbeitete Lebensmittel wie zuckerhaltige Softdrinks, Süßigkeiten und Fast Food sollten hingegen nur selten verzehrt werden.“ Allgemein empfehlen die Experten, auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu achten. So lasse sich sowohl eine Mangelernährung als auch Übergewicht vermeiden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) | Redaktion
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig