- Eltern und Kind
KONKRET-Preis für innovative Versorgung
4 Minuten
Lilly Deutschland Stiftung würdigt drei Initiativen zur besseren Gesundheitsversorgung: Eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen, eine Bauernhof-WG für pflegebedürftige Senior:innen und ein Begleitprogramm für Frauen nach einer Krebstherapie: Dies sind die drei Gewinner des KONKRET-Preises 2023 der Lilly Deutschland Stiftung, der am 15. Juni 2023 in Bad Homburg verliehen wurde.
Im Sinne des Stiftungsleitbildes „Gesundheit weiterdenken“ eint die drei Projekte, dass sie sich durch kreative, innovative Ansätze von bestehenden Angeboten unterscheiden, einen Mehrwert für Patient:innen bieten und Versorgungslücken schließen. Der KONKRET-Preis ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Die Preisverleihung moderierte die Moderatorin und Journalistin Bärbel Schäfer. Sie hob das gemeinnützige Engagement aller Bewerber:innen für den KONKRET-Preis hervor: „Sich gemeinsam für eine sinnvolle Sache einsetzen und für andere da sein, ist so wichtig wie nie zuvor für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und Gesundheit geht uns alle an!“ Der Vor-standsvorsitzende der Lilly Deutschland Stiftung, Oliver Stahl, ergänzte: „Wir haben den KONKRET-Preis ins Leben gerufen, um die Leistungen der Menschen, die sich in Projekten und Initiativen für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und zu fördern. Wir wollen zeigen, dass es Versorgungslücken gibt und wie diese durch innovative sowie pragmatische Ansätze geschlossen werden können.“
Erster Preis für die BKJE in Bremen
Der erste Preis, dotiert mit 10.000 Euro, ging an die AfJ e.V. Kinder- und Jugendhilfe Bremen für ihr Projekt „Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen (BKJE)“ (diabetes-online.de berichtete). Die BKJE bietet Familien kostenlos individuelle, psychosoziale Einzelberatung und unterstützt z. B. beim Beantragen von Leistungen, beim Organisieren und Umsetzen von Therapien im Alltag und bei der Vernetzung von Betroffenen. Projekt-Ansprechpartnerin Dr. Britta Grote nahm den Preis entgegen: „Mit unserem Projekt BKJE füllen wir eine Lücke in der Gesundheitsversorgung und unter-stützen Familien mit chronisch erkrankten Kindern auf vielfältige Weise. Die Auszeichnung ist eine Wertschätzung unseres Engagements. Wir wünschen uns, dass der KONKRET-Preis unsere Arbeit sichtbarer macht, damit wir noch mehr Wirkung entfalten können und andere Menschen inspirieren, sich zu engagieren.“
Den mit 5.000 Euro dotierten zweiten Preis erhielt die Initiative „Zukunft Pflegebauernhof“ aus dem rheinland-pfälzischen Marienrachdorf. Den dritten Preis und 3.000 Euro Preisgeld bekam LebensHeldin! e.V. für das Begleitprogramm „LebensHeldin! Sisterhood“, das Frauen, die eine Krebstherapie hinter sich haben, als Mentorinnen schult.
Über die Gewinner des KONKRET-Preises 2023
1. Gewinner: AfJ e.V. Kinder- und Jugendhilfe Bremen bietet niedrigschwelliges Angebot für individuelle Fragen von Eltern mit chronisch erkrankten Kindern
Die AfJ e.V. Kinder- und Jugendhilfe Bremen ist mit ihrer „Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen (BKJE)“ der erste Gewinner des KONKRET-Preises 2023. Das Angebot der BKJE zielt darauf ab, das Familien-system der Betroffenen zu stärken, Eltern wieder handlungsfähig zu machen und die Teilhabe der Kinder und Jugendlichen zu fördern – vor allem für diejenigen, die nicht in der Selbsthilfe organisiert sind. Das Augenmerk liegt auf Alleinerziehenden und jungen Familien, mit Migrationshintergrund, mit Erziehungshilfe-Bedarf, aus prekären Verhältnissen und/oder in gesundheitlich belasteten Situationen. Für sie wurden verschiedene themenorientierte Gesprächsgruppen und erlebnisorientierte Veran-staltungen wie z.B. Eltern-Kind-Nachmittage, Elterngesprächsrunde Pubertät, Delfin-Kurs zur Erziehung von Kindern mit Typ 1 Diabetes, Familienwochenende auf dem Bauernhof und der Farmtag mit Infobörse entwickelt. Auf den Veranstaltungen werden Familien in ähnlichen Situationen zusammengebracht, um ihre Vernetzung zu fördern.
2. Gewinner: Zukunft Pflegebauernhof – mehr als eine WG für Senior:innen
Das Konzept „Pflegebauernhof“ ist der zweite Gewinner des KONKRET-Preises 2023. Es sieht vor, dass Senior:innen mit und ohne Pflegebedarf auf dem Bauernhof einer Hoffamilie selbstbestimmt zusammenleben, einfache landwirtschaftliche Tätig-keiten übernehmen können und dabei professionell durch einen ambulanten Pflege-dienst begleitet werden. Doch es zählt hier vor allem der Gedanke der gegenseitigen Unterstützung: Die gesundheitlich fitteren Menschen bringen sich und ihre Erfahrung mit in den Bauernhofalltag ein, unterstützen schwächere Bewohner:innen, sorgen für das Tierwohl und übernehmen ein Ehrenamt gemäß ihren Fähigkeiten und Wünschen. Dadurch bleiben sie Teil der Gemeinschaft und sind nicht isoliert, während auch Bewohner:innen, die keine oder nur wenig Aufgaben übernehmen können, von der WG-Atmosphäre profitieren. Das Ziel von Guido Pusch ist ein flächendeckendes Netz von Pflegebauernhöfen in Deutschland, wofür er Schulungen anbietet.
3. Gewinner: „LebensHeldin! Sisterhood“ als mentale Krafttankstelle für Frauen nach Krebs
Der dritte Gewinner des KONKRET-Preises ist die gemeinnützige Initiative „LebensHeldin“ e.V.“, die für ihr Mentorinnen-Projekt „LebensHeldin“ Sisterhood“ ausgezeichnet wurde. Dies soll die Zugehörigkeit und Selbstwahrnehmung von Frauen nach einer Krebserkrankung als aktiver Teil der Gesellschaft stärken und ihnen die Möglichkeit geben, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Dafür bietet LebensHeldin! e.V. mehrtägige Multiplikatorinnenschulungen (sowohl in Präsenz als auch in Form von Webinaren) an, in denen der LebensHeldin!-Coaching-Ansatz und die Fähigkeit, lokale Ortsgruppen sowohl in Präsenz als auch digital zu leiten, vermittelt werden. Damit unterstützt LebensHeldin! Sisterhood den positiven Umgang mit der Krankheit und ihren Spätfolgen, fördert die Kompetenz als Patientin und ihrer Selbstwirksamkeit im Heilungsprozess und hilft, Stigma und Tabus aufzulösen; zudem werden starke, selbstorganisierte und lebensbejahende Netzwerkgruppen aufgebaut. Das innovative Versorgungsangebot ist im gesamten deutschsprachigen Europa geplant.
Über die Lilly Deutschland Stiftung
„Gesundheit weiterdenken“ lautet das Leitbild der gemeinnützigen, unabhängigen Lilly Deutschland Stiftung mit Sitz in Bad Homburg. Sie will nachhaltig wirkende Impulse für eine gesunde Gesellschaft geben und dafür mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen herausragende theoretische und praktische Ansätze fördern. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 hat die Stiftung gemeinsam mit Experten aus Gesundheit, Wissenschaft, Ethik, Krankenkassen und Politik bedeutende Projekte entwickelt und gefördert. Der paritätische, ehrenamtlich tätige Vorstand ist besetzt mit Experten aus Gesundheitswesen, Gesellschaft und Politik sowie Mitarbeitenden der Lilly Deutschland GmbH.
Quelle: Lilly Deutschland Stiftung | Redaktion
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 23 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig