- Aus der Community
Offen für die Pumpen-Plauderei
2 Minuten
Lucas Vater Michael Denkinger berichtet, wie sich sein Sohn langsam aber sicher einer potentiellen Insulinpumentherapie gedanklich annähert.
Lange verschmähte Lucas eine Pumpe
„Nein, eine Insulinpumpe will ich nicht“, stellte Luca in den vergangenen Jahren stets klar. Auch eine Erklärung hatte er schnell parat: „Damit kann man doch nie und nimmer Fußball spielen!“
Ende Mai 2012 klang er schon anders: „Im Moment möchte ich (noch) keine Pumpe haben“, sagte er, kurz nachdem er am Qualifikationsturnier zum Junior Cup Diabetes in Bad Soden teilgenommen hatte. Luca hatte hautnah miterlebt, dass er mit seiner Meinung völlig falsch liegt – viele der Fußballer zwischen acht und zwölf Jahren trugen eine Pumpe, teils sogar während der Spiele.
Plötzlicher Sinneswandel
Dass einer von Lucas Teamkameraden in Bad Soden eine Menge Tore schoss, gleich nach dem Endspiel im Kuchenzelt verschwand und dort seine Insulinzufuhr flott per Knopfdruck regulierte, hinterließ bei Luca ebenfalls bleibenden Eindruck. Die Frage, warum der Junge drei Stückchen Kuchen gegessen und mit Limonade hinuntergespült hatte, ohne sich davor zu spritzen, beschäftigte ihn noch auf der Heimfahrt.
Dass die Insulinpumpe bei Lucas Mitspieler das getan hatte, wofür bei ihm, Luca, zwei Pens zuständig sind, wollte mein Sohn zunächst nicht glauben.
„Gut, ich schau mir das mit der Insulinpumpe mal an“, sagte Luca vor einigen Wochen. Der Satz kam überraschend, denn Anzeichen für den plötzlichen Sinneswandel hatte es nicht gegeben. Wir hatten Luca zwar die Vorteile aufgezeigt, zugleich aber immer betont, dass die endgültige Entscheidung bei ihm liege.
Empfänglich für Pumpen-Plaudereien
Mittlerweile ist Luca empfänglich für eine Pumpen-Plauderei. Vor allem dann, wenn der Magen kurz nach der Hauptmahlzeit schon wieder knurrt. So wie kürzlich, als er rund anderthalb Stunden nach dem Mittagessen wie eine ausgehungerte Wildkatze um den Kühlschrank schlich – entschlossen, sich erst drei Fruchtjoghurts mit Kirschmarmelade zu versüßen und dann blitzschnell zu verschlingen.
Selbst von seinem Blutzuckerwert (253 mg/dl/14 mmol/l) wollte er sich nicht abhalten lassen und fragte frech: „Sag‘ mal, Papa, wie wäre das jetzt, wenn ich eine Pumpe hätte?“ Frei nach dem Motto: Wenn die Insulinpumpe der Preis dafür ist, dass ich naschen kann, was ich will – dann her damit!
Erster Testversuch verlief negativ
Über „Mit Pumpe kann ich essen, wann und was ich will“ sind wir schon hinaus. Wir haben uns in der Klinik informiert und die Resonanz der Fachärztin war positiv. Der erste Testversuch war leider negativ. Kurz nachdem die Ärztin den Pumpenkatheter gelegt hatte, klagte Luca über Schmerzen und wollte das Gerät sofort wieder abmachen. Einen weiteren Test lehnte er ab.
Begeistert ist er hingegen von seinem neuen Blutzuckermessgerät, das einem Mini-Computer gleicht. „Schau her Papa, das Messgerät zeigt mir an, was ich spritzen soll, wenn ich zwei Lebkuchen essen möchte!“
interesse an Diabetes-Technologie wächst
Lucas Lust auf Lebkuchen ist seit jeher groß, sein Interesse an der Technik seines Diabetes-Equipments hat zugenommen. Der iPhone-Hype blieb ihm ebenfalls nicht verborgen. Die Möglichkeit, mit einem eigenen Mobiltelefon den Diabetes zu managen, Werte zu archivieren und zu analysieren, interessiert ihn.
In Zukunft wird Luca jedoch auch lernen müssen, dass ihm Computer zwar einen Teil seiner Aufgaben abnehmen können, das eigene Diabetesmanagement jedoch nicht an Bedeutung verlieren wird. Dass Tomaten- und Gurkensalat die bessere Wahl sind als ein Stapel Lebkuchen, weiß er zum Glück – Gurken und Tomaten sind nach wie vor seine liebste Zwischenmahlzeit.
von Michael Denkinger
Michael Denkinger (43) lebt mit seiner Familie nahe Memmingen und hat drei Kinder: Luca (10 Jahre), Angelina (13) und Timo (6). Er ist Inhaber der PR-Agentur Denkinger Kommunikation.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 3 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 22 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 22 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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