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Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter: Etwa 32.500 junge Menschen bis 20 Jahre leben hierzulande damit. Auch die heute 21-jährige Influencerin Fiorella Eickhoff erkrankte mit zehn Jahren daran. Obwohl sie die vier typischen Symptome wie Gewichtsabnahme, ständigen Durst, häufiges Wasserlassen sowie starke Müdigkeit aufwies, wurde der Typ-1-Diabetes zunächst nicht erkannt. Fiorella Eickhoff erlitt eine lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung, die sogenannte diabetische Ketoazidose (DKA). Sie ist kein Einzelfall: Immer wieder erfahren betroffene Kinder und ihre Eltern erst durch einen solchen Notfall von einer Diabeteserkrankung. Während der Lockdowns in der Coronapandemie haben sich die Ketoazidose-Fallzahlen sogar verdoppelt. [1] Daher läuft seit mehr als zwei Jahren eine Aufklärungskampagne zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. Initiiert wurde die Aktion von der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ). Ziel ist es, Eltern aktiv über Typ-1-Diabetes zu informieren, die Erkrankung bei Kindern früh zu erkennen und damit eine DKA zu verhindern. Anlässlich des Weltkindertags am 20. September 2022 klärt Fiorella Eickhoff in einem kurzen Video über die vier Warnzeichen auf.
Kurz vor knapp wurde bei Fiorella Eickhoff nach zunächst mehrmaliger Fehldiagnose Typ-1-Diabetes festgestellt. Nachdem der angeblich bei ihr vorliegende Infekt sich nicht besserte, kam die damals Zehnjährige kaum noch ansprechbar mit einer schweren DKA als Notfall ins Krankenhaus. Drei Tage lag sie im Koma, bevor die behandelnden Ärzte ihren Eltern Entwarnung geben konnten. Heute lebt die Influencerin gut mit ihrer chronischen Erkrankung. Die Sport- und Fitnesskauffrau veröffentlicht auf ihrem TikTok-Account @fiorella_t1d Videos aus ihrem Alltag mit Typ-1-Diabetes. Sie zeigt ihren mehr als 170.000 Followern zum Beispiel, wie sie sich einen neuen Glukosesensor setzt oder den Katheter ihrer Insulinpumpe wechselt. Damit macht sie anderen jungen Betroffenen und ihren Familien Mut. In einem neuen Spot zur Ketoazidose-Aufklärungskampagne stellt sie die typischen vier Anzeichen für Typ-1-Diabetes und das Risiko einer DKA in den Mittelpunkt.
„Ein Verlauf wie bei Fiorella kommt leider immer wieder vor“, sagt DDG-Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu. „Daher ist es wichtig, dass wir Eltern über die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter aktiv informieren, um sie für das Thema mehr zu sensibilisieren“, betont der Kommissarische Ärztliche Direktor der Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie an der Kinderklinik Tübingen. Das entsprechende Infomaterial dazu erhalten die Eltern während der kinderärztlichen Aufklärungsgespräche im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen U6 und U7a sowie der Schuleingangsuntersuchungen.
Insbesondere während der Lockdowns in der Pandemie sei es vermehrt zu Ketoazidosen gekommen. Eine DKA äußert sich durch verstärkten Harndrang, Übelkeit oder Erbrechen, beschleunigte Atmung und einen säuerlichen Azetongeruch des Atems. „Ohne sofortige ärztliche Behandlung kann es wie bei Fiorella zu einem diabetischen Koma kommen. Im schlimmsten Fall können betroffene Kinder daran sterben“, warnt auch Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg.
diabetesDE und die Initiatorinnen und Initiatoren der Kampagne rufen weiterhin dazu auf, Eltern vermehrt über die Ursachen und Gefahren eines Diabetes im Kindesalter zu informieren. „Je früher ein Diabetes erkannt wird, desto geringer ist die Gefährdung eines Kindes und desto einfacher gelingt der Start in ein Leben mit Diabetes,“, sind sich die beiden Experten einig.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft | diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion
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