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Süße und saftige Erdbeeren, der Duft einer frisch geschälten Orange oder die praktische Banane unterwegs. Magst Du Obst – und wie viel isst Du davon täglich? Oder bist Du ein Fan von Säften und Smoothies? Früchte sind eine gesunde Sache bei Diabetes, allerdings gibt es hier klare Unterschiede.
Welche Unterschiede das sind? Das erklären wir Dir hier direkt in unserem Video:
Und im Folgenden erfährst Du hier, wie Du Obst am besten mit deinem Diabetes kombinierst. Zunächst räumen wir mit einem noch immer verbreiteten Mythos auf: „Bei Diabetes soll man am besten nur saures Obst essen. Zum Beispiel saure Äpfel wie Boskoop oder Braeburn, Grapefruit, maximal ab und an eine kleine Apfelsine oder Birne.“ Solche gut gemeinten, allerdings völlig falschen Ratschläge kursieren immer noch, wenn es ums Thema Obstessen bei Diabetes geht.
Es ist wirklich Zeit, solche alten Zöpfe abzuschneiden, denn bei Diabetes ist jedes Obst möglich! Es kommt dabei auf die Menge, den Verarbeitungsgrad und auch die Diabetestherapie an.
Vielleicht hast Du schon einmal von der Empfehlung „Fünf am Tag“ gehört? Sie bezieht sich auf die Menge an Gemüse, Salat und Obst, die jeder Mensch täglich essen sollte, gemessen an der praktischen Menge „eine Handvoll“. Ideal sind fünf Handvoll Gemüse, Salat und Obst pro Tag.
Hierzu heißt es von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Kleine Hände kleine Portion, große Hände große Portion.“ Nur wieviel ist das nun genau und wie passt das zum Diabetes? Praktisch empfiehlt es sich, bei Diabetes täglich mindestens drei Portionen/Handvoll frisches Gemüse und/oder Salat/Rohkost zu essen. Dazu dann zwei Portionen/Handvoll frisches Obst.
Wenn Du keine Diabetes-Medikamente einnimmst, kannst Du dich an der DGE-Empfehlung mit der Hand-Portionsmenge orientieren. Dabei macht es Sinn, zuckerreiche Sorten wie Trauben, Bananen oder Kaki seltener zu essen, da sie besonders viel Zucker und damit mehr Kohlenhydrate und Kalorien enthalten als wasserreiche Früchte. Ideal wären Beerenobst, mittelgroße Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Nektarinen, Orangen, Kiwi, Pflaumen oder Aprikosen. Wähle am besten nach der Jahreszeit aus, dann sind die Früchtchen besonders prall mit natürlichen Vitalstoffen gefüllt.
Ganz gleich, für welche Frucht Du dich entscheidest: So gut wie jede Sorte enthält blutzuckerwirksame Kohlenhydrate. Ausnahmen sind Limetten und Zitronen sowie Rhabarber. Obwohl Rhabarber streng genommen gar kein Obst, sondern ein Gemüse ist. Ein leckeres Rezept für einen saftigen Rhabarberkuchen findest Du hier:
Saftig, süß, lecker – so lässt sich unser Rezept für den Rhabarberkuchen mit Mandeln auf den Punkt bringen. Es lässt sich schnell umsetzen und ist auch machbar für alle, die keine Back-Profis sind.
➤ zum Rezept
Isst Du Obst, hat das also Auswirkungen auf deinen Blutzuckerspiegel. Damit Du dich bei der großen Auswahl, im Hinblick aufs Diabetes-Management und die Kohlenhydrateinschätzung besser zurechtfindest, gibt es für jede Frucht einen BE- oder KE-Wert. Die BE steht dabei für zwölf Gramm verdauliche Kohlenhydrate, die KE für zehn Gramm Kohlenhydrate.
In Kohlenhydrat- beziehungsweise BE/KE-Austauschtabellen ist für jede Frucht die Menge für eine BE und/oder KE angegeben. Diese Portionsmenge kann auch hilfreich sein, wenn Du weder Insulin spritzt, noch Diabetes-Medikamente einnimmst. Denn sie bietet dir einen Anker, wieviel Du von der jeweiligen Sorte als Portion essen kannst.
Quelle: Die Diabetes-Journal-Nährwert Tabelle, BE, KE und Kalorien auf einen Blick, Kirsten Metternich von Wolff, 4. Auflage, Kirchheim-Verlag, 10 Euro
Auch wenn Säfte und Smoothies besonders bei Influencern und auf Gesundheitsseiten im Internet als supergesund angepriesen werden, solltest Du beachten: Sie sind so gut wie immer sehr zuckerreich. Oft bestehen Smoothies aus Fruchtmark von Äpfeln oder Bananen. Da macht dann z.B. die Aufschrift: „mit frischen Früchten“ den Zuckeranteil auch nicht niedriger.
Auch Dosenfrüchte sind als Fruchtsnack wenig sinnvoll. Denn sie sind fast zerkocht und haben damit kaum noch Ballaststoffe. Außerdem sind die meisten Sorten zusätzlich gezuckert. Wenn überhaupt bietet sich Kompottobst zum Backen an. Hier am besten Produkte ohne Zuckerzusatz verwenden.
Solltest Du Smoothies oder Säfte mögen, bedenke die schnelle Wirkung auf deinen Blutzucker. Bei niedrigen Werten oder einer Unterzuckerung kann das Sinn machen. Ansonsten wähle besser das frische Obst, denn es versorgt dich zusätzlich mit natürlichen Ballaststoffen. Und die wiederum können sich positiv auf den Blutzuckerverlauf sein auswirken.
Du siehst: Auch mit Diabetes kannst Du jedes Obst essen. Es kommt aber auf die Mengen und die Sorten an.
Kirsten Metternich von Wolff hat eine ernährungsmedizinische Ausbildung mit Zusatzqualifikation bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie als freie Journalistin, Buchautorin und Referentin. Gesunde Ernährung bei Diabetes ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte, darüber informiert sie auch regelmäßig im Magazin des Diabetes-Ankers. Darüber hinaus schreibt sie über gesundes Backen, Frauengesundheit und Beauty-Themen auf ihrem Blog unter www.herzwiese24.de.
von Kirsten Metternich von Wolff
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