- Ernährung
Schlemmen mit Diabetes in der Weihnachtszeit
4 Minuten
Der Countdown zum Jahresende läuft. Und mit ihm einher geht die Zeit der Weihnachtsmärkte, der Stollen und Kekse, des Glühweins und – zum krönenden Abschluss – der Festessen. Damit Du entspannt und ohne Schieflage bei Gewicht und Blutzucker gut durch diese Zeit kommst, haben wir einige Tipps fürs Schlemmen mit Diabetes in der Weihnachtszeit für Dich. Auf geht’s!
Freust Du dich auch auf diese Zeit, auf die Weihnachts- und Adventszeit? In Deutschland ist diese Zeit fest verbunden mit traditionellen Süßigkeiten wie Spekulatius, Lebkuchen, Stollen und Dominosteinen, die bereits seit September in den Geschäften auf uns warten. Wenn Du so etwas gerne isst, gönne Dir ab und zu eine Weihnachtssüßigkeit. Praktische Tipps dazu findest Du in meinem Video. Eines sei schon einmal vorweggesagt: sich alles zu verbieten und zu verkneifen wäre der falsche Weg. Ich zeige Dir an Beispielen, wie Du Genuss, Gewicht und Blutzucker in Einklang bringst.
In diesem Video gibt Dir Kirsten weitere Tipps fürs Schlemmen mit Diabetes in der Weihnachtszeit:
Gabenteller mal anders
Sobald Naschereien griffbereit zur Verfügung stehen, greift man zu. Da ist der innere Schweinehund einfach stärker als die Disziplin. Das ist völlig menschlich.
Deshalb mache es einfach mal anders:
- Entweder gönnst Du Dir täglich eine limitierte Menge an Weihnachtssüßigkeiten, zum Beispiel drei oder vier Plätzchen – am besten selbst gebacken. Rezepttipps dazu findest Du hier. Oder es gibt am Wochenende mal ein Stück Stollen und etwas Süßes on top – am besten kombiniert mit kurzen Bewegungseinheiten.
- Oder Du machst den bunten Teller wirklich bunt – nicht mit Süßigkeiten, sondern mit Mandarinen, knackigen Nüssen mit Schale oder Mini-Äpfeln. Allein schon beim Schälen verströmen die Zitrusfrüchte einen wunderbaren Duft, der für gute Laune sorgt. Nüsse zu knacken und aus der Schale zu lösen, macht Spaß und ist gleichzeitig Beschäftigung. Also auch ideal während eines gemütlichen Fernsehabends – denn du bist direkt beschäftigt und naschst automatisch weniger.
- Statt Stollen, Kuchen oder reichhaltigen Desserts bieten sich Bratäpfel an. Dazu aus den gewaschenen Äpfeln das Kerngehäuse herausschneiden oder herausstechen. Aus gemahlenen oder gehackten Mandeln, etwas ungesüßtem veganem Pflanzendrink (z.B. Mandel oder Soja) sowie einem Kleks Marmelade eine dicke Masse rühren und in die Mitte der Äpfel füllen. Im Backofen bei 180 Grad Umluft etwa 25 bis 30 Minuten backen und warm genießen – himmlisch lecker.
Bewegt und satt zum Weihnachtsmarkt
Es ist immer wieder schön, sich auf dem Weihnachtsmarkt auf Weihnachten einzustimmen. Nur gibt es dort nur wenig, was dem Blutzucker und Gewicht guttut. Vielleicht helfen Dir diese Tipps, den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt zu genießen, ohne zu viel Süßes und Fettiges zu essen:
- Glühwein, Kinderpunsch und Kakao mit Schuss sind allesamt sehr zuckerreich, gehören für die meisten aber einfach dazu. Deshalb genieße einen Glühwein ganz bewusst und am besten, nachdem Du etwas gegessen hast.
- Besonders gut ist es, zu Fuß zum Markt zu gehen, eine oder zwei Haltestellen vorher aus der Bahn zu steigen und den restlichen Weg zu Fuß zum Weihnachtsmarkt zu gehen.
- Gehe nicht hungrig auf den Markt, es verleitet dazu mehr zu essen als geplant.
- Bevorzuge pikante Speisen die nicht paniert sind, also statt des Backfischs besser eine Bratwurst wählen und statt Pommes besser eine Champignonpfanne oder gefüllte Ofenkartoffeln. Wenn Du etwas Herzhaftes gegessen hast und gut satt bist, ist es leichter all den süßen, zucker- und kalorienreichen Dingen vor Ort zu widerstehen.
Tipps fürs Festessen zu Hause
Braten oder Gans mit Klößen und süßem Rotkohl aus dem Glas oder Kartoffelsalat mit Würstchen – typische Gerichte, die an Weihnachten auf vielen Festtagstafeln stehen. Wie kann man hier ein bisschen gegensteuern – und trotzdem sehr genussvoll essen?
- Putenbraten oder Hähnchenrouladen haben weniger Fett als z.B. Gans oder Schweinebraten. Statt Gans und Co macht sich auch gedünsteter oder gebratener Fisch ganz prima auf der Festtafel. Ein sehr leckeres Rezept für Lachs auf einem Lauchbett findest du etwas weiter unten.
- Rotkohl am besten selbst zubereiten oder Tiefkühlprodukte ohne Zusätze wie Zucker und Fett kaufen. Wer keine Lust zum Rotkohlschneiden hat, findet in gut sortierten Supermärkten schon fertig geschnittenen, frischen Rotkohl, der zu Hause nur noch gewaschen und gekocht werden muss. Die süße Note bekommt der selbst gekochte Rotkohl durch die Zugabe eines in Stücke geschnittenen, frischen Apfels.
- Als leichte Vorspeise zum Festessen bieten sich Gemüsebrühen oder Gemüsecremesuppen sowie frischer Salat an. Lege auch an den Festtagen Deinen Fokus auf große Mengen Gemüse auf dem Teller.

Rezept für Backofen-Lachs auf Lauch
Fisch und Gemüse harmonieren wunderbar – teste einfach mal dieses Rezept für Lachs auf einem Lauchbett. Das Gericht ist nicht nur lecker, sondern macht auch optisch was her.
So komisch es zunächst klingt: Auch das Drumherum, also die Dekoration, Servietten und Kerzen, machen ein Festmahl gemütlich, nicht nur die Menge, die auf dem Teller liegt.
Und dann ab nach draußen
Nach dem Festmahl am besten nicht faul aufs Sofa plumpsen, sondern warm anziehen und raus gehen, idealerweise mit der ganzen Familie. Gelegenheiten, zu denen wirklich alle da sind, gibt es wenig über das Jahr verteilt oftmals nur wenige – und sie tun der Seele sehr gut. Hinzu kommt, dass lockeres Spazierengehen nicht nur was die Stimmung, den Blutzucker und das Gewicht positiv beeinflusst. Du fühlst Dich danach auch nicht wie ein vollgegessener Käfer, der einfach nur noch rumliegen möchte.
Wenn Du an den Festtagen keine extra Bewegung schaffst, dann auf jeden Fall an den Tagen vorher und auch danach. Denn aktiv zu sein, ist wie Medizin für Deinen Körper. Also rede Deinem inneren Schweinehund gut zu, er wird sich darauf einlassen.
In diesem Sinne wünsche ich dir entspannte und wunderbare Festtage und alles Gute für ein gesundes neues Jahr!
Über die Autorin
Kirsten Metternich von Wolff hat eine ernährungsmedizinische Ausbildung mit Zusatzqualifikation bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie als freie Journalistin, Buchautorin und Referentin. Gesunde Ernährung bei Diabetes ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte, darüber informiert sie auch regelmäßig im Magazin des Diabetes-Ankers. Darüber hinaus schreibt sie über gesundes Backen, Frauengesundheit und Beauty-Themen auf ihrem Blog unter www.herzwiese24.de.

von Kirsten Metternich von Wolff
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Ernährung
Diabetes-Anker-Podcast: Adventszeit und Weihnachten blutzuckerbewusst genießen – mit Kirsten Metternich von Wolff
- Eltern und Kind
Rezept: Glutenfreie Vanillekipferl
< 1 minute
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
loredana postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-
-
tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
-
moira antwortete vor 1 Tag, 10 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
-
tefanie3010 antwortete vor 17 Stunden, 58 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
-
tefanie3010 antwortete vor 17 Stunden, 55 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
-
