Buch „Das Anti-Diabetes-Programm“: Was kann es?

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Buch „Das Anti-Diabetes-Programm“: Was kann es?

Es ruht auf 11 Säulen, das Programm von Bettina Meiselbach, das sie in ihrem Buch „Das Anti-Diabetes-Programm“ vorstellt. Kompakt, informativ und mit vielen Rezepten lädt die Autorin und Bloggerin mit eigener Diabetes-Geschichte dazu ein, sich mit ihrem 12-Wochen-Programm auf den Weg zu machen, abzunehmen und gesündere Blutzuckerwerte zu erreichen. Was können Leser:innen von Meiselbachs Buch erwarten?

2013 bekam Bettina Meiselbach, damals 132 Kilogramm schwer, die Diagnose Typ-2-Diabetes. Nach eigener Aussage im Vorwort ihres Buches war sie damals

  • Körperlich inaktiv und ideenlos, wie ich das hätte ändern können
  • Stets fresslustig auf der Suche nach Kohlenhydraten/Zucker in Kombination mit Fett
  • Total gestresst von einem Beruf, der mir jede positive Energie geraubt hatte
  • Im Clinch mit meiner verfetteten Leber und einem kaum zu bändigenden Blutdruck
  • In Unkenntnis, dass ich familiär vorbelastet bin, auch wenn meine Eltern nicht an Diabetes erkrankt sind.

In den folgenden anderthalb Jahren nahm sie 60 Kilogramm ab. Den Neustart und sich neu zu sortieren, schaffte sie auch durch den Aufenthalt in einer Reha-Klinik. Und sie erkannte für sich selbst: Ich muss weniger Kohlenhydrate essen. Ihr Plan ging auf: Sie nahm ab und hat ihren Typ-2-Diabetes zurückgedrängt. Aus ihrem eigenen Aufbruch entstanden ist letztlich der Blog Happy Carb – mit vielen Tipps und Rezepten – und inzwischen ist Bettina Meiselbach auch mehrfache und erfolgreiche Buchautorin.

Interview
Sie möchten mehr über Bettina Meiselbach erfahren? Hier geht’s zum ausführlichen Interview mit der Happy Carb-Erfinderin.

Dem Buch „Das Anti-Diabetes-Programm“ eine Chance geben – ja oder nein?

„Kommen Sie mit mir und geben Sie dem Anti-Diabetes-Programm eine Chance. Zwölf Wochen, die Ihre Krankheitsgeschichte und Ihr Leben zum Positiven verändern können – das ist mein Versprechen an Sie und es ist die Verantwortung, die Sie gegenüber sich selbst und den Menschen haben, denen Sie am Herzen liegen.“ Kann Bettina Meiselbach in ihrem Buch dieses Versprechen halten?

Sie startet mit einer sehr ausführlichen Vermittlung ihrer Erkenntnisse und Grundsätze. Da geht es um die richtige Ernährung als maßgeblichen Erfolgsfaktor, um Bewegung, Entspannung und Schlaf und schließlich um das Anti-Diabetes-Programm mit seinen 11 Säulen, in denen sie ihre Grundsätze zur Ernährung, zu Essen und Trinken, zu Bewegung und Entspannung kurz und knapp formuliert hat. Das alles ist flott und unterhaltsam geschrieben, sie nimmt die Leser:innen mit in ihre Welt, lässt sie an ihrem Leben teilhaben, hat als selbst Betroffene Verständnis und weiß einfach, was die Leute bewegt. In Summe kann das sehr motivierend sein und Menschen, die sich auf den Weg machen möchten, den letzten Kick zum Start geben.

Danach kommt der große Rezeptteil mit der Unterteilung in

  • Blutzuckerschonende Frühstücke
  • Suppen und Eintöpfe für jeden Tag
  • Schlemmerküche mit Fleisch und Fisch
  • Veggie-Freuden für Genießer
  • Kalte Küche für zu Hause und unterwegs
  • Backen ohne Mehl und Zucker

Der Rezeptteil ist sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet, die Rezepte selbst sind gut und anschaulich geschrieben, so dass man sich während des Kochens nicht über unklare Formulierungen ärgern muss. Sehr schön sind auch die Rezeptbilder, die richtig Appetit machen auf die Happy-Carb-Küche von Bettina Meiselbach.

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Aus diesen Rezepten soll man sich nun täglich drei Rezepte für drei Mahlzeiten aussuchen. Bettina Meiselbach schreibt dazu: „Das Anti-Diabetes-Programm ist so ausgerichtet, dass Sie pro Tag in Form von drei Mahlzeiten etwa 1400 bis 1600 Kalorien zu sich nehmen.“ Das ist ein toller Service, denn man kann nun nach Lust und Laune drei Rezepte aussuchen, ohne selbst noch einmal Kalorien berechnen zu müssen. Hilfreich dabei ist der aufklappbare Umschlag am Ende des Buches mit einem beispielhaften Ernährungsplan für eine Woche.

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Fazit: empfehlenswert

Etwas schade ist, dass es nicht einen Blanko-Wochen-Ernährungsplan zum Herausnehmen und/oder Kopieren gibt, mit dem man sich seinen eigenen Plan für die Woche zusammenstellen kann. Auch wäre eine etwas deutlichere Beschreibung des Programms an sich hilfreich. Trotzdem ist das Buch alles in allem empfehlenswert, weil es alle Informationen bietet, um seine Ernährungsweise zu verändern und in diesem Bereich einen Neustart zu versuchen. Dabei helfen sicherlich auch die „Säulen des Anti-Diabetes-Programms“ und Bettina Meiselbachs motivierende Art, ihre Botschaften an den Leser und die Leserin zu bringen.


von Nicole Finkenauer
Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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