Der Sommer, der Diabetes und ich

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Der Sommer, der Diabetes und ich

Eigentlich liebe ich ja eher den Frühling oder den Herbst. Mein Wohlfühlwetter ist T-Shirt-Wetter mit einer leichten Brise – ich hasse es, zu schwitzen, und im Sommer ist es mir in der Regel zu warm. Es sein denn, ich habe frei oder bin am Meer!

Bezogen auf mein Diabetes-Management merke ich schon einen Unterschied zwischen den Jahreszeiten. Aber was ist anders im Sommer?

Ich esse anders!

Auf meinem Speiseplan im Sommer steht wesentlich mehr kaltes, leichtes Essen wie Salate, Obst und Gemüse. Außerdem habe ich auch weniger Hunger als im Winter und esse somit kleinere Portionen. Das bekommt mir ganz gut. Ich denke dann, das sollte ich auch im Winter öfter machen. Aber ehrlich gesagt ist es im Winter dann auch schnell wieder vergessen, denn dann warten andere Herausforderungen.

Quelle: privat

Ich bewege mich anders!

Im Sommer bin ich grundsätzlich aktiver. Ich bin früher wach, ich komme besser aus dem Bett und bewege mich mehr, weil ich einfach Lust darauf habe, draußen und aktiv zu sein. Kennt ihr vielleicht auch. Gerade in der Übergangszeit ist der neue Rhythmus erst einmal eine Umstellung für den Körper, und auch diabetesmäßig ist das eine oder andere anzupassen.

Ich spritze anders!

Im Sommer kann sich ein Teil meiner „Lieblingsspritzstellen“ mal ausruhen. Ich weiß, Rotation ist total wichtig, aber es gibt ein paar Stellen, die ich im Winter leider regelmäßig immer wieder etwas überstrapaziere. Sie sind einfach, sehr einfach, mit dem Pen in bestimmten Situationen zu erreichen.

Im Sommer finde ich es total klasse, mehr Auswahl zu haben. An heißen Tagen kommt noch die schnellere Wirksamkeit des Insulins dazu. Auch wenn Unterzuckerungen nerven, kann ein niedriger Wert zur richtigen Zeit, nämlich in der Nähe einer Eisdiele, schnell behandelt werden. Das ist vielleicht einer der Nachteile bei der Nutzung von Pens. Das Insulin, das drin ist, ist halt drin, und wenn es gerade besser wirkt oder einfach gerade weniger benötigt wird, ist die Hypoglykämie da und fordert eine Reaktion.

Camping ohne Kühlschrank! Praktisches Wissen aus einem technischen Studium!

Quelle: privat

Und hier noch ein kleines Diabetes-Anekdötchen aus der Sommerzeit. Vor vielen Jahren hat es mich auf einen Campingplatz ohne Kühlschrank verschlagen oder er war so eklig, dass ich mein Insulin nicht abgeben wollte. Das weiß ich leider nicht mehr. Auf jeden Fall war klar, im Zelt ist es tagsüber zu warm und im Auto sowieso.

Mein damaliger Freund war gerade mitten in seinem Studium und hatte glücklicherweise in der Vorlesung gut aufgepasst: Kühlen durch Verdunstung! Das war das Zauberwort. Wir haben also das Insulin in ein nasses Handtuch gewickelt und an den Zelteingang gehängt. In einem leichten Windhauch wurde es dann quasi automatisch gekühlt. Zum Glück wurde es nicht geklaut, denn darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht – ich war jung! Heute würde ich es wahrscheinlich anders organisieren und besser ausgerüstet sein – aber es hat funktioniert und mir damals den Urlaub gerettet.

Positive und negative Überraschungen

Der Sommer hat für das Diabetes-Management sowohl positive als auch negative Überraschungen auf Lager. Das stelle ich immer wieder fest, und das heißt für mich, wachsam und flexibel zu bleiben, die Umstellung mit den Anlaufschwierigkeiten gelassen zu sehen, dranzubleiben und den Sommer zu genießen.


Im Sommer braucht man manchmal eine leckere Abkühlung – Caro hat ein paar coole Rezepte für euch zusammengestellt

Wie Ina hat sich auch Katharina darüber Gedanken gemacht, was sich im Sommer in Bezug auf den Diabetes ändert – hier findet ihr ihren Podcast zum Thema

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