- Aus der Community
Let’s try Veggie – Michi stellt um!
4 Minuten
Vegetarier, Pescetarier, Veganer, Frutarier oder vielleicht doch lieber Flexitarier? Mittlerweile gibt es für so ziemlich jede/n Suchende/n ein passendes Wort, um den individuellen Ernährungsstil und somit auch sich selbst zu labeln.
Während ich in den Monaten nach meiner Diagnose 2014 aufmerksam darauf achtete, den Anweisungen meiner Diabetesberaterin zu folgen und meine 400 Gramm Fleisch pro Woche nicht zu überschreiten, kam mit der Normalität des Lebens mit Typ-1-Diabetes auch wieder eine gewisse „Ernährungsnormalität“ zustande. Soll heißen, ich fiel wieder in mein altbekanntes Ernährungsmuster zurück, sprich: alles, worauf ich Lust hatte!
Mein HbA1c schien jedenfalls keine Probleme damit zu haben und lag immer zwischen 6 und 6,7%. Ist doch super! Wieso also die Ernährung umstellen?
Ein Gedanke, der lange reifen musste
Mit der Frage der Ernährung und wie meine eigene denn idealerweise aussehen sollte, befasse ich mich seit zirka 2013. Zu diesem Zeitpunkt studierte ich gerade Sport und war noch ein Jahr von meiner Diabetesdiagnose entfernt. Schon damals fiel es mir sehr schwer, meinen Fleischkonsum, der eigentlich sieben Tage die Woche stattfand, zu reduzieren. Und abgesehen von den ersten Monaten nach meiner Diagnose tat ich mich sehr schwer damit, irgendetwas an meiner Ernährung umzustellen. Insbesondere auf meinen Reisen durch die Welt wollte ich mich auch auf keinen Fall limitieren lassen, die kulinarischen Spezialitäten anderer Länder, die meiner Erfahrung nach meist Fisch oder Fleisch enthielten, zu verpassen.

Und plötzlich vor zwei Monaten hatte ich mal wieder eines dieser Gespräche mit zwei Kollegen und „Klick“ war der Schalter umgelegt. O.K., komplett fleischlos war ich zwar nicht in dieser Zeit, denn von undurchdachten radikalen Ernährungsumstellungen halte ich wiederum auch nichts, aber mein Konsum hat sich drastisch reduziert. Doch etwas anderes ist angestiegen…
Umstellungsphase – Hypoglykämien…
Dass eine weitestgehend fleischlose Ernährung die Insulinmenge positiv beeinflusst, war jetzt keine große Überraschung. Nicht umsonst schwören einige Leute in der Community auf diesen Ernährungsstil. Und trotzdem: Ich war doch schwer beeindruckt davon, wie deutlich die von meinem Körper benötigte Menge an Insulin in den folgenden Wochen sank. Nicht das erste Mal, dass sich etwas an meinem Insulinbedarf ändert, aber das erste Mal, dass es tendenziell weniger wird, und das führte anfangs zu einiger Verwirrung.
Und damit meine ich insbesondere: „Hypos“! Hätte ich nicht ausreichend schnelle BEs in den letzten zwei Monaten mit mir geführt, wären noch mehr unangenehme Unterzuckerungen vorprogrammiert gewesen. Glücklicherweise befinden wir uns in der kalten Jahreszeit und meine Winterjacke beherbergt überdurchschnittlich viel Traubenzucker, weshalb ich gut gewappnet war. Ich konnte es anfangs kaum glauben, wie wenig Insulin ich plötzlich benötigte, weshalb ich gut zwei bis drei Wochen damit beschäftigt war, die korrekte Insulinmenge für meinen neuen Ernährungsstil zu finden.
…und geringere Anstiege!
Während auf der einen Seite Hypoglykämien häufiger auftraten, hatte ich andererseits deutlich geringere Anstiege nach dem Essen. Was für ein Genuss! Normalerweise bin ich nämlich Stammgast auf der Blutzucker-Achterbahn mit ihren Berg- und Talfahrten. Zugegebenermaßen ein Faktor, den ich durch eine Optimierung meines Spritz-Ess-Abstandes bestimmt noch aktiver beeinflussen kann. Ich arbeite daran!
Egal ob vietnamesisches Banh Mi in Berlin oder selbstgemachte Nudeln mit Pesto in der Toskana: Natürlich geht Kulinarik auch vegetarisch. / Quelle: Michi Krauser
Mehr Ballaststoffe in meinen Mahlzeiten helfen jedenfalls auch dabei, meine Blutzuckerachterbahnfahrten angenehm zu entschleunigen, und bringen dafür an anderen Stellen mehr Schwung in meinen Alltag. Eine unglaubliche Bereicherung für meine tägliche Physis und gleichzeitig eine wertvolle Entlastung für meine Psyche. Denn trotz sechs Jahren Leben mit Typ-1-Diabetes und der damit einhergehenden Widerstandsfähigkeit gegenüber schlechten Werten kann so mancher Blutzuckerverlauf an schlechten Tagen immer noch richtig belastend sein. Deshalb gilt für mich ab sofort mehr denn je: mehr Ballaststoffe im Essen für weniger psychischen Ballast im Alltag mit „Typ 1“ 😉
Was sagt die Community?
Damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Erfahrungsberichts der letzten zwei Monate und ich hoffe, mir ist es gelungen, niemandem das Gefühl zu vermitteln, dass er sich auf Teufel komm raus fleischarmer ernähren muss. Schließlich verzichte ich, wie erwähnt, auch nicht komplett. Ich finde es einfach nur superspannend, solche Prozesse zu beobachten und zu spüren. Deshalb kann ich es euch nach meinen eigenen Erfahrungen nur wärmstens ans Herz legen. Probiert es doch mal aus, wenn ihr genauso neugierig seid. 😊
Ich dachte anfangs immer, dass mir etwas fehlen würde ohne Fleischkonsum, aber tatsächlich fühle ich mich ein wenig fitter als normalerweise und habe das Gefühl, über den Tag nicht so schnell müde zu werden, wodurch ich ihn mit mehr Leben und Energie füllen kann.
Mich würde mal interessieren: Welche Erfahrungen habt ihr denn so gemacht? Habt ihr schon mal versucht, eure Ernährung umzustellen, oder ist das für euch gar keine Option? Wenn ja, hattet ihr auch öfters Unterzuckerungen in der Anfangszeit? Durch welche Phasen und Prozesse seid ihr so gegangen? Schreibt’s mir bitte in die Kommentare, ich bin sehr gespannt!
Ganz liebe Grüße gehen an euch alle raus!
Michi
Ihr habt Lust bekommen, was Vegetarisches zu kochen, aber wisst nicht, was? Tine hat da ein ganz besonderes Rezept: Indisch kochen – für Anfänger und Experimentierfreudige
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 11 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 8 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).