Schokolade und Kakao: Leckeres für Naschkatzen

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Schokolade und Kakao: Leckeres für Naschkatzen | Foto: sanjeri - gettyimages
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Schokolade und Kakao: Leckeres für Naschkatzen

Jung und Alt lieben sie: Bei Schokolade kann so gut wie niemand widerstehen. Ob sie tatsächlich glücklich macht, ist Ansichtssache. Für Menschen mit Diabetes sind Schokolade und Kakao, ob mit oder ohne Zucker, möglich. Worauf kommt es dabei an?

Jedes Jahr essen die Menschen hierzulande 9,5 Kilogramm Schokolade. Das wären 1,8 Tafeln pro Woche. Wer Schokolade isst, weiß in der Regel, dass sie einiges an Kalorien durch ­Zucker und Fett enthält. Allerdings variiert das von Sorte zu Sorte.

Schokolade und Diabetes – darauf kommt es an

Weiß, Vollmilch, Zartbitter oder gefüllt – es ist und bleibt eine Geschmacksfrage. Wer ein Fan der Vollmilch ist und lediglich aus Gründen gesünderer Inhaltsstoffe auf Zartbitter umsteigt, sollte besser bei Vollmilch bleiben. Denn jede Sorte, ganz gleich, ob dunkel oder hell, ist eine Süßigkeit und damit ein Genussmittel. Und der Schoko-Genuss sollte Spaß machen. Sinnvoller ist es, für ein Plus an Vitalstoffen regelmäßig frisches Gemüse und Salat zu essen.

Wer innerhalb seiner Diabetes-Therapie primär auf die Menge an Energie achten möchte, kann trotzdem Schokolade genießen. Hier empfiehlt es sich, die Mengen im Blick zu behalten. Statt eine Tafel auf einmal zu essen, sollte man besser öfter ein oder zwei Stückchen langsam im Mund schmelzen lassen.

Ranking: Die 10 beliebtesten Schoko-Sorten Deutschlands

1. Vollmilch
2. Zartbitter
3. Nougat
4. Weiße Schokolade
5. Haselnuss

6. Salz-Karamell
7. Traube-Nuss
8. Marzipan
9. Schokolade mit Keksen
10. Toffee- oder Karamell-Schokolade

Quelle: Bundesverband Dt. Süßwarenindustrie

So viel Kilokalorien und Zucker stecken in Vollmilch-, Zartbitter- und weißer Schokolade

Eine 100-Gramm-Tafel Vollmilch-Schokolade hat im Schnitt 550 Kilokalorien und mindestens 50 Gramm Zucker. Die Zartbitter-Variante (75 Prozent Kakao) ist dank ihres höheren Fett- und Eiweiß-Gehalts kalorienreicher, enthält dafür weniger Zucker. Hier lohnt der Blick auf die jeweilige Zutatenliste. Weiße Schokolade ist besonders zuckerreich und liefert in einer 100-Gramm-Tafel rund 540 Kilokalorien und 62 Gramm Zucker.

Wer im Rahmen der Therapie die Kohlenhydrate berechnet, sollte den Zucker-Anteil in Schokolade berücksichtigen. Fett und kleine Mengen Eiweiß aus Schokolade können dazu beitragen, dass enthaltener Zucker daraus langsamer ans Blut abgegeben wird. Auch enthaltene Nüsse erfüllen diesen Zweck.

Kakao-Nibs – Alternative zu Schoko-Stückchen

Für Plätzchen und Kuchen kommt oft gehackte Schokolade in den Teig. Eine zucker­freie Alternative sind Kakao-Nibs. Dies sind geschälte, zerkleinerte Kakaobohnen, die getrocknet und fermentiert sind. Ihr Geschmack ist herber als Schokolade. Sie haben keine Auswirkung auf den Blutzucker. In 100 Gramm liefern sie rund 630 Kilo­kalorien durch Fett, Eiweiß und wenige natürlich enthaltene Kohlenhydrate.

Stark oder schwach entöltes Kakaopulver – das sind die Unterschiede

Zur Kakao-Produktion wird Kakaobutter aus der Kakaomasse gepresst. Übrig bleibt ein Kakao-Presskuchen. Der schwach oder stark entölte Anteil richtet sich danach, wie lange und intensiv die Kakaobutter aus der Masse gepresst wurde.

Stark entölter Kakao enthält rund die Hälfte an Fett im Vergleich zu schwach entöltem. Dieser hat jedoch einen höheren Eiweiß-Gehalt und etwas mehr Kohlenhydrate. Der Energie-Gehalt ist bei schwach entöltem Kakaopulver nur marginal höher. Auch der Kohlenhydrat-Gehalt hat keine Auswirkung auf den Blutzucker. Im Handel gibt es überwiegend schwach entöltes Kakaopulver, da es sich leicht verarbeiten lässt.

Checkliste: Braunes und schwarzes Kakaopulver

  • ist nahezu zuckerfrei
  • ist frei von blutzucker­wirksamen Kohlenhydraten
  • enthält kleine Mengen an ­Ballaststoffen
  • liefert pflanzliches Eiweiß und Fett
  • ist preisgünstig
  • bietet eine leckere Alternative zu Schokolade in Plätzchen und Kuchen

Kakao – am besten als klassisches Pulver

Statt Schokolade zum Kochen oder Backen bietet sich klassisches Kakaopulver an. Dieses gibt es in jedem Discounter, Supermarkt, in Drogeriemärkten und Reformhäusern. Kakaopulver gibt es in drei unterschiedlichen Versionen: stark und schwach entölt und neuerdings als schwarzen Kakao.

Für das schwarze Pulver werden unbehandelte Kakaokerne mit einer alkalischen Lösung behandelt. Im Vergleich zum herkömmlichen braunen Kakao schmeckt er etwas bitterer und hat eine leicht erdige Note. Er bietet sich als natürlicher Farbstoff zum Beispiel für Kekse, Tortenfüllungen, Muffins oder Cupcakes an.

Rezept-Ideen fürs Backen in der Adventszeit

Weiße Himbeertrüffel

Weiße Himbeertrüffel vereinen die Süße weißer Schokolade mit der feinen Säure von Himbeeren. Ein Genuss, perfekt als Geschenk oder für sich selbst!

➤ zum Rezept

Weitere Rezept-Ideen fürs Adventsbacken:

Seelenwärmer – Kakao als Getränk

Kakao verleiht ein Gefühl von Wärme und weckt häufig Erinnerungen an die Kindheit. Bei Diabetes empfiehlt es sich, keine fertigen Kakao-Getränke zu wählen, sondern lieber selbst zu kochen. Schnell und einfach funktioniert es mit klassischem Kakaopulver und Kuhmilch oder zuckerfreien Milch-Alternativen wie Soja- oder Mandeldrink.

Die Flüssigkeit erhitzt man im Kochtopf oder in einer großen Tasse in der Mikrowelle und rührt dann etwas Kakaopulver mit einem Schneebesen in die heiße Flüssigkeit ein. Wer es etwas süß mag, kann einen Spritzer flüssigen Süßstoff oder etwas Erythrit dazugeben. Wird der Kakao aus einer veganen, zuckerfreien Milch-Alternative mit etwas Süßstoff zubereitet, ist er frei von blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten.

Video: Mit selbst gemachten gebrannten Mandeln Zucker sparen – so geht’s!

Bio, vegan, mit 90 Prozent Kakao oder zuckerfrei: Diabetes-Anker-Redakteurin Kirsten Metternich von Wolff erklärt im Video die Unterschiede bei Schokoladen, gibt Tipps und Informationen zu Zucker und Co.:


von Kirsten Metternich von Wolff

Avatar von kirsten-metternich-von-wolff

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 72 (11) Seite 26-28

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  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • mayhe antwortete vor 1 Woche

      @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • mayhe antwortete vor 1 Woche

      @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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